No Panic, das nächste Weihnachten kommt bestimmt

10.01.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Do you know what this family needs? A mute.Touchstone Home Video/moviepilot
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Jauchzet und frohlocket, ihr habt einen weiteres Feiertagsmarathon ohne größeren Amoklauf hinter euch! Zur Belohnung und als perfekten Start ins neue Jahr haben wir mit No Panic den Geheimtipp schlechthin für euch - als Inspiration und zum Vormerken, denn Weihnachten ist nur noch ein paar Wochen entfernt...

Im Kommentar der Woche stellen wir euch jede Woche einen Kommentar vor, der euch nicht mehr loslässt. Ob dieser Kommentar unter einem Film, einer News, einem Star, zu einer Serie oder zu einem Game geschrieben wurde, spielt keine Rolle. Wenn euch irgendwo auf moviepilot oder gamespilot ein Kommentar ganz besonders auffällt, schlagt ihn uns vor! Einfach eine kurze Nachricht an sciencefiction oder Kängufant, und vielleicht steht genau dieser Kommentar schon nächste Woche hier!

So wie der Kommentar der Woche diesmal, der eigentlich schon zwischen den Feiertagen hätte erscheinen sollen, dann aber wegen eines Lametta-Gänsebraten-Böller-Geschwurbels verschütt ging... Sorry dafür! Weil aber Kommentar und Film einfach zu gut sind, wollten wir euch diesen Kodewo nicht erst in 44+ Wochen präsentieren...

Der Kommentar der Woche
All die Weihnachtsfilme, die jedes Jahr rauf und runter genudelt werden, mitunter auf mehreren Sendern hintereinander, gehen euch auf den Geist? Dann präsentiert euch Alienator einen Weihnachtsfilm, den ihr garantiert noch nicht kennt - aber unbedingt schon einmal fürs nächste Mal vormerken solltet! Erst recht, wenn euch eure Familie das nächste Mal Weihnachten auf den Geist geht, und ihr kurz davor seid, eure Großmutter zu knebeln: No Panic - Gute Geiseln sind selten!

Alienators alternative Weihnachtsfilmtipps 1

Ach kommt…lasst die Klassiker wie Ist das Leben nicht schön? , Der kleine Lord oder irgendeine Verfilmung von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte mal außen vor (außer die von den Muppets). Nehmt mal andere, nehmt welche ,die wenig Beachtung finden. Es gibt viele kleine Perlen, die zu wenig gesehen werden, obwohl grade die so einiges an Potential haben. Ich möchte die anderen nicht schmälern, aber wie wäre es mit diesem Film?

Was den Film so besonders macht ist die Tatsache, dass hier zwei Komponenten wunderbar miteinander korrespondieren. Zum einen sind es die exzellenten Schauspieler. Alle, durch die Bank durch, agieren am oberen Level ihres Könnens. Jeder zeigt seine ihm/ihr innewohnenden Facetten und präsentiert das dem Zuschauer auf wunderbare Art und Weise. Sei es Kevin Spacey, als genervter Familienvater, der am liebsten alles in Grund und Boden schämen möchte (und das fünf Jahre vor seiner Paraderolle in American Beauty zeigt er hier im Prinzip genau die Rolle, die ihm seinen zweiten Oscar einbrachte. So gesehen ist American Beauty eine Art Fortsetzung dieser Rolle), über Denis Leary, der den beleidigenden, aber dennoch liebevollen Einbrecher exzessiv gut spielt, oder auch Judy Davis als gefrustete Ehefrau. Jeder Schauspieler bietet hier eine unglaublich gute Performance.

Zum Anderen schafft es der leider zu früh verstorbene Ted Demme (Bruder vom großen Jonathan) hier, das familiäre Gesellschaftbild einer perfekten amerikanischen Familie auf satirische und entlarvende Weise zu zeigen. Nichts funktioniert hier. Weihnachten dient hier als Auslöser vergessener und unterdrückter Lebenseinstellungen und -weisen. Demme vernichtet hier das konservative Familienbild und setzt es dennoch zum Schluß wieder erlösenderweise zusammen. Aber dann haben alle wieder zu sich und zu ihrem Leben gefunden. Nicht muss gespielt sein, jeder kann nun wieder so leben wie er sich das vorgestellt hat. Lebenslügen, Verbiegung und Untergebenheit werden hier gezeigt um sie später zu vernichten um somit jedem wieder zum Licht des eigenen Lebens zu führen.

Und das ist alles so herrlich humoristisch umgesetzt, dass es immens großen Spaß macht, das mit anzusehen. Denis Leary als eine Art Erlöser ist quasi der Jesus der amerikanischen Vorstadtidylle. Nur eben als Verbrecher. Ja, es ist eine Art bilblische Geschichte der Besserung des Menschen, aber gleichzeitig auch eine Satire auf eben solches. Ein „Must-See“ und leider vergessen.


No Panic

Den Kommentar der Woche findet ihr übrigend hier.

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