Ob Homo oder Hetero ist in The Kids Are All Right egal

09.04.2010 - 08:50 Uhr
The Kids Are All Right
Focus Features
The Kids Are All Right
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Filme über Schwule gibt es viele, Lesben sind dagegen weniger auf der Kinoleinwand präsent. Annette Bening und Julianne Moore sind in The Kids Are All Right schon seit Jahren ein Paar und müssen sich auf einmal mit dem biologischen Vater ihrer zwei Kinder auseinandersetzen.

So sehen Geschichten aus, wie sie angeblich das Leben schreibt. Nic (Annette Bening) und Jules (Julianne Moore) sind schon lange genug zusammen, um alle Höhen und Tiefen einer Langzeitbeziehung durchlebt zu haben. Ihre 18-jährige Tochter Joni (Mia Wasikowska) ist eine vorbildliche Schülerin, ihr 15-jähriger Bruder Laser (Josh Hutcherson) hängt so rum. Beide möchten unbedingt ihren gemeinsamen biologischen Vater kennenlernen und Joni stellt auf Drängen ihres Bruders einen Nachforschungsantrag. Schon wenige Tage später meldet sich Paul (Mark Ruffalo) und bei einem Treffen verstehen sich alle drei hervorragend. Als die zwei Mütter von den Treffen ihrer Kinder mit dem Samenspender erfahren, fallen sie aus allen Wolken. Aber sie gehen in die Offensive und laden Paul ein …

The Kids Are All Right lief auf der diesjährigen Berlinale außer Konkurrenz und konnte die Kritiker durchaus überzeugen. Ganz erfrischend fand Florian Keller vom Tagesanzeiger den Film. “Ein munterer, sehr kalifornischer Familienfilm ist das, mit zwei ganz uneitlen Stars, die als lesbisches Traumpaar ein fabelhaft komödiantisches Doppel abgeben.”

Homo, Hetero, Libido und die guten alten Familienwerte: Regisseurin Lisa Cholodenko bringt es mit leichter Hand auf einen Nenner, stellten Christiane Peitz und Andreas Conrad im Tagesspiegel fest. “Beim Hetero-Sex geht es halbwegs zur Sache, die beiden Frauen werden schamhaft unter die Decke gesteckt. Wenigstens straft The Kids Are All Right die etwas altmodische Rollenverteilung unter den Berlinale-Filmhelden Lügen. Die Männer rackern sich ab, die Frauen sind für’s Vergnügen da? Mark Ruffalo s sexy body beweist das Gegenteil.”

Wie realistisch, aber auch wie feinfühlig die Story gespielt wird, das ist ohne Vergleich, lobte Regisseur Egon Günther im Neuen Deutschland. “Ich glaube, es gibt momentan keinen sogenannten Lesbenfilm, der so wahr ist und so menschlich, dass ihm vorerst keiner das Wasser reichen wird. Paul schneidet nicht gut ab, das ist der einzige Mist bei der schönen Geschichte. Paul bleibt gewissermaßen übrig. Kein Film hat mich zugleich so froh gemacht und gleichzeitig so verstört. Ich muss ihn mindestens noch zweimal sehen.”

Hier könnt Ihr Euch den ersten Trailer zu The Kids Are All Right anschauen. Der Film startet am 7. Juli in den US-Kinos, ab wann er in Deutschland zu sehen ist, ist noch unklar.

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