Oscar-Academy setzt buntem Treiben ein Ende

22.09.2011 - 08:55 Uhr
Die begehrte Statue
Academy of Motion Picture Arts and Sciences
Die begehrte Statue
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Die Oscarverleihungen bringen Jahr für Jahr einen Haufen Parties und Promoveranstaltungen mit sich. Die Academy will eventuellem Preisgeschacher Einhalt gebieten und veröffentlicht nun ein neues Regelwerk.

Jedes Jahr das gleich Spiel: Die Oscarverleihungen rücken näher und schon gibt es in sämtlichen Boulevardmagazinen Beilagen mit bunten Partyfotos, Spekulationen über die pompösesten Roben und wer wo was gegessen hat. Um diesem wilden Treiben Einhalt zu gebieten, hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nun neue Regeln erlassen, die für Studios und Filmemacher gleichermaßen gelten.

Die neuen Richtlinien greifen im Zeitraum zwischen der Bekanntgabe der Nominierungen und der endgültigen Verleihung der Preise und sollen die Teilnahme der Filmemacher an Kampagnen und ähnlichen Events während dieses Zeitabschnitts unterbinden. Ric Robertson, COO der Academy erklärte das neue Regelwerk mit folgenden Worten: „Es gibt für uns wirklich ein Wahrnehmungsproblem. Bei den Oscars geht es darum, was unsere Mitglieder auf dem Bildschirm sehen und für Qualitätsarbeit halten. Das Ausmaß, mit dem im öffentlichen Dialog davon gesprochen wird, wer eine gute Party geschmissen hat oder eine erfolgreiche Kampagne fuhr, ist für uns völlig neben dem Thema. Wir wollen, dass die Leute über die Arbeit reden.“

Für den Zeitraum vor Bekanntgabe der Nominierungen, also bis zum 24. Januar 2011 gelten die Bestimmungen noch nicht. Hier sind Screening Events noch erlaubt. Demzufolge werden wahrscheinlich viele der Veranstaltungen, die die Studios im Dezember unter dem Motto ‘Holiday Parties’ abhalten, davon in keiner Weise betroffen sein.

Aber wie sehen die Regeln der Academy nun konkret aus? Es wird nach Screenings keine Empfänge mehr geben, wobei die Anzahl der Screenings pro Film aber nicht beschränkt wird. Filmemacher dürfen an nicht mehr als zwei Fachdiskussionen zu einem Film teilnehmen, bei dem auch Mitglieder der Academy eingeladen sind. Zusätzlich gibt es aber auch keine Einladungen mehr für Academy-Mitglieder zu Veranstaltungen, bei denen nominierte Filme oder Personen honoriert, beziehungsweise vorgestellt werden. Ausgenommen sind ausschließlich die eigenen Veranstaltungen der Academy.

Die neuen Bestimmungen kommen nicht von ungefähr. Sie sind eine Antwort auf einen signifikanten Anstieg der Kampagnenparties während der letzten Award-Seasons. So gab es beispielsweise unzählige Veranstaltungen für The King’s Speech – Die Rede des Königs mit Colin Firth und Helena Bonham Carter. Auch Julia Roberts schmiss eine Party für Javier Bardem, der kurz darauf seinen Oscar für Biutiful gewann. Natürlich sind hier keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, doch Spekulationen um eventuell anrüchige Vorgänge könnten mit den neuen Regeln durchaus entgegengewirkt werden.

Was haltet ihr vom neuen Regelwerk der Academy? Haltet ihr es für sinnvoll, Jury und Nominierte in der heißen Phase voneinander zu trennen? Oder denkt ihr vielleicht sogar, die Regeln seien nicht konsequent genug?

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