Pokémon Meisterdetektiv Pikachu: Das Ende ist eine Katastrophe

15.05.2019 - 09:00 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu
Warner Bros.
Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu
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Pokémon Meisterdetektiv Pikachu verzaubert mit süßen Monstern und atemberaubenden Effekten. Über das schrecklich unlogische Ende täuscht das aber nicht hinweg.

Seit dem 09.05.2019 verzaubert Pokémon Meisterdetektiv Pikachu Fans der Taschenmonster mit knuddelig-realistischen Pokémon-Wesen und einer großen Portion Herz. Auch wenn die Live-Action-Adaption zu den besseren Videospielverfilmungen gehört, kann die übertrieben hohe Niedlichkeit nicht das gnadenlos unlogische Ende kaschieren. Achtung, es folgen Spoiler!

Das Ende von Pokémon ergibt keinen Sinn

Die zentrale Detektivgeschichte um Tim Goodman (Justice Smith) und sein Kaffee-süchtiges Pikachu (Ryan Reynolds) lässt im späteren Verlauf des Films einen Twist auf den nächsten folgen. Doch die letzte Wendung und Enthüllung der wahren Identität des sprechenden Pikachus überspannt den Bogen gewaltig.

Was ist passiert? Wir erfahren, dass Mewtu Tims Vater Harry rettete, indem es seinen Geist in sein treues Pikachu transferierte. Ohne Erinnerungen an seine Identität half Harry Goodman im Körper des Pikachu seinem Sohn bei der Aufdeckung von Howard Cliffords (Bill Nighy) Masterplan, Menschen und Pokémon zu verschmelzen.

Wer ist Pikachu wirklich?

Natürlich kann Mewtu alles wieder rückgängig machen. In der finalen Szene hören wir die vertraute Stimme, die vorher noch aus dem Pikachu erklang, und Ryan Reynolds offenbart sich als Tims Papa Harry. So emotional diese Szene auch ist, sie ergibt überhaupt keinen Sinn.

Denn wenn das flauschige Pikachu die ganze Zeit mit der Stimme von Harry Goodman gesprochen hat, hätte Tim schon bei ihrer ersten Begegnung stutzig werden müssen. Erkennt er nicht die Stimme seines eigenen Vaters? Selbst wenn sich die beiden in über 10 Jahren nicht gesehen haben, ist dies sehr abwegig. Über diesen Logikfehler hinaus wartet das Ende außerdem mit einen noch viel größeren Problem auf.

Ryan Reynolds ist ein Riesenproblem für die Pokémon-Fortsetzung

Ryan Reynolds spielt nun einen Menschen und sein Pikachu ist am Ende ein gewöhnliches Pokémon, das außer "Pika, Pikachu!" nicht viel zu sagen hat. Da bereits eine Fortsetzung zu Meisterdetektiv Pikachu in Arbeit sein soll, stellt sich wie Frage: Kann Meisterdetektiv Pikachu ohne das sprechende Pikachu überhaupt funktionieren?

Abschied von Pikachu?

Obwohl es mehr als 800 verschiedene Pokémon gibt, ist die flauschig-gelbe Elektromaus auch nach 20 Jahren immer noch das beliebteste Pokémon und Aushängeschild des Franchises. Gerade die erste Realverfilmung wurde aggressiv mit der Niedlichkeit des sprechenden Pikachus beworben. Kann sich das geplante Filmfranchise schon so schnell von seinem Star verabschieden?

Wenn das sprechende Pikachu in der Fortsetzung erneut auftreten soll, muss uns der Film schon eine arg konstruierte Erklärung bieten, wie Pikachu wieder sprechen gelernt hat. Hoffentlich begehen die Macher nicht den Fehler, Harry erneut "sterben" zu lassen oder ihn mit seinem treuen Wegbegleiter verschmelzen zu lassen.

Pokémon hat das sprechende Pikachu gar nicht nötig

Pokémon Meisterdetektiv Pikachu ist eine runde und in sich geschlossene Geschichte, die gar kein direktes Sequel nötig hat. Jetzt wo Harry Goodman und sein Pikachu wieder vereint sind, könnte Ryan Reynolds als Mensch mit seinem Sohn gemeinsam ermitteln oder Abenteuer erleben, denn die Vater-Sohn-Beziehung ist ein zentrales Thema in der Live-Action-Adaption. Doch das beste, was der nächste Pokémon-Film machen kann, ist, sich von der Detektivgeschichte zu verabschieden.

Sorry, Pikachu. Hier gibt es nichts mehr zu ermitteln.

Meisterdetektiv Pikachu hat bereits alle Krimikarten ausgespielt. Eine weitere Neo(n) Noir-Story würde sich nur in Wiederholungen verlieren und damit auch an Charme einbüßen. Stattdessen sollte die Geschichte Tim Goodmans fortgeführt werden, dessen neu entflammte Liebe für Pokémon ihn hinaus in die bereits spannend angeteaserte Welt außerhalb Ryme Citys führen könnte.

Mit oder ohne Pikachu: Dies ist Tim Goodmans Geschichte, der nicht einfach nur das Second-Hand-Pokémon seines Vaters mitführen soll, sondern seinen eigenen Poké-Partner finden muss. Außerdem gibt es noch so viele spannende Genres, durch die wir erneut in die Pokémon-Welt eintauchen können. Aber bitte keine Detektivgeschichte mehr - es sein denn, Team Rocket hat damit was zu tun.

Wie fandet ihr die erste Pokémon-Realverfilmung?

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