Tuszyn im polnischen Landkreis Łódź Ost zählt 7319 Einwohner. 7319 Einwohner, die sich leider nicht auf einem Winnie-the-Pooh- bzw. Kubuś-Puchatek-Spielplatz amüsieren dürfen. Pu der Bär, wie das berühmte Fellknäuel hierzulande heißt, sei nämlich ein schlechtes Vorbild für Kinder. Wie die Croatian Times berichtet, sind Tonaufnahmen an die Öffentlichkeit gekommen, in denen sich konservative Stadtratsmitglieder des Städtchens Tuszyn vehement dagegen aussprechen, einen Spielplatz nach Pu dem Bären zu benennen. Dabei führen vor allem die genannten Gründe zu einer zügigen Bewegung des Kopfes auf die nächstgelegene Tischplatte. Die "bedenkliche Sexualität" Pus habe nämlich einen schlechten Einfluss auf Kinder.
So bemerkte eine Stadträtin über die problematische Vorbildfunktion des plüschigen Helden für Kinder: "Jeder, der Pu der Bär kennt, weiß, dass er keine Genitalien hat." Und weiter geht's: "Meine Damen und Herren, ich möchte ihnen etwas über den Autor [A.A. Milne] sagen. Als der Autor 60 Jahre alt wurde, schnitt er [Pus] Hoden mit einem rostigen Rasiermesser ab wegen seinen eigenen Identitätsproblemen."
Andere Stadträte fügten den an einen Hostel 4-Pitch erinnernden Ausführungen hinzu, dass Pu der Bär für einen Spielplatz unangemessen gekleidet sei: "Er ist halbnackt, was völlig unpassend für Kinder ist." Ein Stadtrat führte aus, Pu trage keine Unterhosen, "weil er kein Geschlecht hat. Er ist ein Hermaphrodit." (So ganz stimmt diese Definition allerdings nicht. )
Zwar wurde noch keine Entscheidung über den Namen des Spielplatzes gefällt, Pu der Bär gehört jedoch nicht mehr zur Auswahl. Stattdessen sei der komplett bekleidete polnische Bär Miś Uszatek einer der Favoriten. Wir können nur hoffen, dass den besorgten Stadträten der Anblick von Paddington (was er wohl unter seinem Regenmantel versteckt?), dem Krawattennudisten Yogi Bär und Muppet Fozzie erspart bleibt. Ihr Weltbild könnte nachhaltig erschüttert werden...