Quantität statt Qualität - Die Pute von Panem & Co.

10.01.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Die Pute von Panem
Wild Bunch/Universum/Central
Die Pute von Panem
60
15
Trotz unterirdischer Qualität und vernichtender Kritiken erscheint fast im Jahresrhythmus ein neues parodistisches Werk von Jason Friedberg und Aaron Seltzer. Wie schaffen es die beiden Filmemacher mit Filmen wie Date Movie überhaupt in Hollywood Fuß zu fassen?

Mit der Die Tribute von Panem – The Hunger Games -Parodie Die Pute von Panem – The Starving Games kann das Hollywood-Duo Aaron Seltzer und Jason Friedberg ein weiteres großes Franchise auf ihrer To-Do-Liste abhaken, nachdem sie sich schon mit Gag-Feuerwerken wie Date Movie, Disaster Movie und Beilight – Biss zum Abendbrot in der Filmwelt austobten. Doch wer nun denkt, das Publikum werde danach von den beiden erst einmal verschont, der wiegt sich in einer gefährlichen Sicherheit. Sie kündigten schon an, sich als nächstes über das The Fast and the Furious -Franchise herzumachen und mit Superfast! auch hier ordentlich auf das Parodie-Gaspedal zu drücken. Bei den zusammengewürfelten Skripten ihrer Akkordarbeiten, die augenscheinlich versuchen, alle popkulturellen Trends der Stunde in einem einzigen Film zu verwursten und auf die Leinwand zu bringen, schlagen zwar die Kritiker jedes mal die Hände über den Kopf zusammen, doch an den Kinokassen schneiden die Flickenteppich-Filme außerordentlich gut ab. Da verwundert es nicht weiter, dass die beiden Filmemacher noch immer die Lizenz haben, weitere Werke auf die Menschheit loszulassen. Doch was reizt Studios und Publikum überhaupt an Jason Friedberg und Aaron Seltzer?

Flickenteppich ist bei ihren Filmen wörtlich zu nehmen, denn seit Date Movie lautet das Motto von Aaron Seltzer und Jason Friedberg, unerwartete, popkulturelle Artefakte in ihre Filme einzubauen, koste es, was es wolle. Schauen wir uns allein an, welche Filme in Date Movie dran glauben mussten, dann ist die Liste förmlich endlos: My Big Fat Greek Wedding – Hochzeit auf Griechisch, Das verflixte 7. Jahr, Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück, Hitch – Der Date Doktor, Meine Braut, ihr Vater und ich, Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich, Kill Bill: Volume 1, King Kong, Der Herr der Ringe – Trilogie, Harry und Sally, …und dann kam Polly und Plötzlich Prinzessin!. Dieses Konzept zogen sie daraufhin auch in den Werken Fantastic Movie, Meine Frau, die Spartaner und ich, Disaster Movie sowie Beilight – Biss zum Abendbrot durch und Die Pute von Panem – The Starving Games verspricht schon im Trailer mehr popkulturelle Anspielungen, als es dem Film gut tun würden.

Wie so viele unterschiedliche Werke in einen einzigen Film parodiert werden können? Ganz einfach: Es bleibt bei reinen Anspielungen. Keine weiteren Kommentare, kein Witz über diese Referenz hinaus, sondern lediglich das Erscheinen des Erscheinens willen ist von Belangen, um einen schnellen Lacher aufgrund des unerwarteten Auftauchens zu generieren. Wir sollen lachend vom Kinosessel rutschen, weil das Duo in einem ungewohnten Setting auf einen anderen Film anspielt, den wir im besten Falle wiedererkennen und aus dem ungewohnten Kontext am Ende dann der Witz entstehen soll. Dann ist plötzlich die Harry Potter-Gang in Die Pute von Panem – The Starving Games zu sehen und wir sollen doch bitte lauthals kreischen, allein aus dem Grund, dass sie sich grad nicht im Harry Potter-Universum befinden, sondern im Hunger Games Kontext auftauchen.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News