Racheengel mit eiskaltem Plan im hohen Norden

27.12.2010 - 08:55 Uhr
Katharina Wackernagel in Racheengel
ZDF
Katharina Wackernagel in Racheengel
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Es ist nicht nur draußen eiskalt, auch das ZDF präsentiert uns heute Abend mit dem Fernsehfilm der Woche Racheengel – Ein eiskalter Plan, einem Psychothriller mit Gesine Cukrowski und Katharina Wackernagel, eiskalte Kost.

Racheengel – Ein eiskalter Plan ist laut ZDF ein Film über unbewältigte Vergangenheit und persönliche Schuld, erzählt als spannender Psychothriller – der auch von der eiskalten Atmosphäre eines schneereichen Winters an der deutschen Ostseeküste lebt.

Zu Beginn des Wochenendes, das Kriminalkommissarin Tina Campenhausen (Gesine Cukrowski) im Kreise ihrer Familie verbringen wollte, wird sie in ein Hotel in Travemünde gerufen. Der Hotelgast Brederstein wurde tot in der Badewanne gefunden. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin. Dass Tina Campenhausen den Toten kennt, verschweigt sie ihren Kollegen zunächst. Tina wird von ihrer Vergangenheit eingeholt, als ihre Schwester, Jenny Hansen (Katharina Wackernagel), zu der sie seit Kindertagen keinen Kontakt mehr hatte, vor ihrer Tür steht. Die Hinweise verdichten sich. Hat Jenny etwas mit dem Tod des Hotelgastes zu tun? Tina gerät in den größten Gewissenskonflikt ihres Lebens: Deckt sie ihre Schwester und kann endlich etwas von der Schuld abtragen, die sie seit Kindertagen auf ihren Schultern spürt?

Die Darsteller von Racheengel – Ein eiskalter Plan überzeugen. So lautet jedenfalls das Kritiker-Urteil von Julian Miller auf quotenmeter. “Bis auf den Schlusspunkt des Films versteht es Katharina Wackernagel stets, ihre komplexe Figur nachvollziehbar und einfühlsam zu inszenieren. Ihr gelingt es hervorragend, diesem ambivalenten Charakter Sympathien abzugewinnen und diese subtil zu unterstreichen. Gesine Cukrowskis Figur stellt dagegen nicht ganz so hohe Ansprüche an ihre Darstellerin, da sie deutlich einseitiger ist. Doch auch Gesine Cukrowski gelingt es durchwegs, ihre Rolle lebendig zu machen.”

Tilmann P. Gangloff auf evangelisch fasst seine Kritik zu wie folgt zusammen: “Tim Trageser setzt in seinem ersten Thriller vor allem auf hintergründige Spannung. Er verzichtet konsequent auf die üblichen Genre-Elemente, so dass sich die Schlinge um den Hals der Hauptfigur zunächst ganz unmerklich zuzieht. Die beiden Hauptdarstellerinnen spielen wunderbar mit, die Männer in der zweiten Reihe (neben Götz Schubert als Tinas Mann und Michael Mendl als ihr Chef) sind erstklassige Ergänzungen, und der frostige Winter liefert den perfekten Rahmen für die finstere Intrige.”

Jens Müller in der taz ist allerdings gar nicht begeistert. Er entdeckt Schlampigkeit bei der Detailarbeit und nennt Racheengel – Ein eiskalter Plan ein Machwerk. "Dass er so viel will, aber so wenig erreicht, liegt vielleicht auch an seinen vielen Urhebern, für das Drehbuch zeichnen laut ZDF verantwortlich: “Kathrin Richter, Jürgen Schlagenhof / Nach einer Idee von Hanno Hackfort und Michael Helfrich”. Die für sich genommen gar nicht so schlechten Zutaten ergeben eine ziemlich unausgegorene Kombination, einen nicht sehr glaubwürdig konstruierten Plot."

Thilo Wydra vom Tagesspiegel sieht es ähnlich. “Vielleicht liegt hierin auch schon die Krux, dass vier Ideengeber respektive Autoren eben zu viele sind, die an der mitunter groben Dramaturgie köchelten. Jedenfalls ist die Story des eiskalten Racheengels mit dem noch eiskälteren Plan im eisestkalten Unschuldswinter eine, die so oder so ähnlich schon zigfach erzählt wurden ist. Da ziehen verletzte, gekränkte, traumatisierte Menschen aus, um es jenen heimzuzahlen, die bis dato ungeschoren davonkamen, obgleich sie das Übel zu verantworten haben. Jeder zweite US-amerikanische Psychothriller behandelt diesen Themenkomplex.”

Racheengel – Ein eiskalter Plan läuft heute Abend um 20.15 Uhr im ZDF. Wenn euch etwas anderes interessiert, dann schaut doch bitte in unserer Fernsehprogramm.

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