Bond-Schöpfer Ian Fleming wusste ganz genau, wie sein Geheimagent aussehen sollte. Ein Dossier in Liebesgrüße aus Moskau beschreibt ihn als 183 Zentimeter groß, 76 Kilogramm schwer, dementsprechend schlank, mit blaugrauen Augen, einem harten Mund, kurzem schwarzen Haar und einer dünnen, fast acht Zentimeter langen senkrechten Narbe auf der rechten Wange. Der gestern verstorbene Roger Moore kam dieser idealen Vorstellung ziemlich nahe, obwohl er bereits über 40 war, als er 1973 die Rolle übernahm. In seinen sieben Auftritten als 007 bewies er zudem, dass es nicht nur Äußerlichkeiten waren, die Bond ausmachten. Er gab den charmant-eleganten Gentleman, der mit Leichtigkeit Feinde besiegte, Frauen eroberte und etwas zu viel Alkohol trank. Bis heute ist er der Schauspieler, der James Bond am häufigsten verkörperte.
Mit jedem Wechsel des Hauptdarstellers kam es zu einem kleinen Neustart der James Bond-Reihe. Wie später und heute in diversen Franchises üblich, blieb der Charakter bei jedem Schauspieler im Grunde genommen derselbe, bekam durch einen neuen Darsteller aber einen frischen Dreh und wurde damit an den jeweiligen Geschmack der Zeit angepasst. Wie sich die einzelnen Bonds im Hinblick auf ihre Gegner, ihre Frauen, ihr Alter, ihre Vorstellung und ihr Trinkverhalten unterschieden, zeigt die interaktive Statistik. Die Statistik haben wir aus unserem James Bond-Special übernommen vom November 2015. Zu diesem Zeitpunkt hatte Daniel Craig noch drei Bond-Filme in seiner Filmografie zu stehen. Roger Moore ragte aber schon damals in einigen Bereichen über die anderen Bond-Darsteller hinaus:
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Die übertriebene Ernsthaftigkeit des aktuellen Agenten Ihrer Majestät suchen wir in den Roger Moore-Bondfilmen vergeblich, selbstironisch ging es in den meisten 007-Abenteuern des Darstellers zu. Genau diese Ironie war es, die dem Bond-Franchise für lange Zeit seine Existenz jenseits aller Film-Moden sicherte.
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