Ross, Chandler & ich – Das perfekte Friends-Wesen

21.03.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Ein großer Moment von Ross und Chandler
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Ein großer Moment von Ross und Chandler
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Jedes Mal, wenn ich mir Friends angesehen habe, musste ich wieder rätseln: Wen finde ich besser, Ross oder Chandler? Nach zehn Staffeln war es dann klar: also eigentlich beide. Die jeweils wichtigen Aspekte ergeben nämlich meine Wenigkeit.

Serien-Fans kennen es ja irgendwie: Da gibt es diese eine Serie, die wir gerne gucken, mögen und personifizieren. Also gewissermaßen. Denn dann gibt es auch den ein oder anderen Charakter, mit dem man sich identifizieren kann. Ja, Friends war so eine Serie. Ich habe, zugegeben, erst vor einem Jahr begonnen, Friends chronologisch, im O-Ton und hintereinander weg zu gucken. Dies führte mich dann erst vor wenigen Tagen zur Beendigung des kompletten Pakets aus zehn Staffeln, 236 Folgen, so und so viel Minuten, Stunden und Tagen, die ich mit der Sichtung der Serie beschäftigt war. Und ta-da: Am Ende war ich mit dem Ergebnis höchst zufrieden und positioniere Friends ganz oben in meine Favoriten-Liste.

Ich sprach von Identifikation, richtig. Wer Friends mag – und das sind, nehme ich mal an, ja einige – mag eben auch alle Figuren. Ob Monica (Courteney Cox), Rachel (Jennifer Aniston), Chandler (Matthew Perry), Joey (Matt LeBlanc), Phoebe (Lisa Kudrow) oder Ross (David Schwimmer); im Verbund ergeben sich köstliche Serien-Momente. Doch jeder hat natürlich auch so seinen Liebling. Dabei sah ich mein Wesen in gleich zwei Figuren von Friends projiziert und ernannte daher Ross und Chandler als meine Favoriten. Warum? Nun…

The One with the Career
Chandler! Eindeutig Chandler. Ich mag zwar Jurassic Park, große und böse Dinos und denke, dass Sam Neill the guy from Jurassic Park ist, aber als Berufung sehe ich das nicht so. Das wäre mir dann doch zu trocken. Zudem sehen wir an Ross’ Karrierepunkten, dass es nicht immer gut um ihn gestellt ist, vor allem wenn er Geld von Greg Kinnear möchte. Nur das Unterrichten, seine Leidenschaft mit anderen teilen, würde ich auch mal für ein paar Tage ausprobieren wollen. Dagegen trifft es Chandler zwar zwischendurch etwas schlechter, doch am Ende tut er das, worauf er Lust hat – wie wir so gerne sagen: etwas mit Medien. Besonders sympathisch macht ihn die Job-Angelegenheit, als er Schwierigkeiten hat, einen zu finden und dann schließlich als Praktikant ganz unten anfangen muss. Kein seltenes Bild in unserer Branche zur heutigen Zeit, nicht wahr?

The One with the Humor
Ein Punkt, der in der Figuren-Konstellation von Friends alle anderen Charaktere aussticht: Chandler und Ross sind einfach unglaublich komisch. Dabei ist es bei Chandler oft indirekt gewollt, Ross dagegen zufällig. Wie gern hätte ich das Talent von Chandler, zu jedweder Situation den passenden witzigen (dummen?) Konterspruch parat zu haben. Seine Humor-Hirnzellen müssen auf Hochtouren laufen, wenn ihm einfach bei jeder Kernaussage eine Verunglimpfung des Gesagten einfällt. Dass er sich dabei manchmal selbst herunterspielt, darf getrost als ebenso witzig angesehen werden. Ross dagegen bringt sich immer wieder in Situationen, die er unbewusst humorvoll löst. Diese Art von Komik kommt so beiläufig, dass wir automatisch grinsen müssen, wenn sie uns gelingt. Beide wirken dabei aber nie unsympathisch, im Gegenteil. Die gute Portion Witz ist ja auch bei den Damen gern gesehen.

The One with the Girls
Nun, Ross ist dreimal verheiratet, datet die Tochter von Bruce Willis und hat zwei Kinder mit zwei verschiedenen Frauen und Chandler… nun ja, Chandler. Janice?! Aber dann hat der Gute auch mal Glück und landet mit Monica im Bett. Der Beginn einer wunderbaren Partnerschaft. Bis zur finalen Liebeskonstellation ist aber beiden nicht immer ein glückliches Händchen beschieden.

The One with the Habits
Wenn Ross die Szenerie betritt, den Kopf auf die Seite legt und im depressivsten Ton sein „Hi“ hervorbringt, kippe ich jedes Mal vom Stuhl. Zudem bringt er manchmal cholerisch seine Ansichten hervor, die damit ebenfalls unter die Kategorie Komik fallen. Schließlich kann jeder Fan etwas damit anfangen, wenn der Partner sagt: „We were on a break“. Und vergessen wir nicht das legendäre Unagi! Ich schmunzle jedes Mal, wenn ich im Sushi-Restaurant sitze und in der Speisekarte darüber stolpere. Be aware! Unagi! Chandler komplettiert dieses Verhalten dadurch, manchmal sinnlos Wörter in Gesichtsmimiken und -gestiken zu verschlucken und sehr schnell betont hintereinander auszusprechen. Seine Sprüche nannte ich ja oben bereits, aber die Eigenart, jene auch im Raum stehen zu lassen und zu gehen, glorifiziert diese zusätzlich.

Somit sehe ich mich bei jeder erneuten Sichtung gezwungen zu entscheiden, wen ich lieber mag. Doch ich merke auch jedes Mal, dass in mir beide Charaktere schlummern. Oder ich wünsche es mir zumindest.

Wer bekam von den sechs Freunden eure größten Sympathien? Wer schlummert in euch?

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