Schmuggelfilme - Drogen, Gold & Space Cowboys

13.03.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
In Contraband hat Mark Wahlberg eine Menge Falschgeld zu schmuggeln.
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In Contraband hat Mark Wahlberg eine Menge Falschgeld zu schmuggeln.
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Mit Contraband kommt nächste Woche ein Film ins Kino, der sich mit dem ergiebigen Thema Schmuggel befasst. Ein Thema, das von vielen Seiten beleuchtet werden kann und auch wurde.

An diesem Donnerstag wird Mark Wahlberg in Contraband sein Bestes geben, um einen ordentlichen Batzen Falschgeld über die Grenze zu bekommen. Viel Zeit bleibt ihm nicht, denn das Leben seines Schwagers und seiner Familie steht auf dem Spiel. Der Film nimmt das Thema Schmuggeln als Aufhänger, um wie Nur noch 60 Sekunden packende Action mit Zeitdruck zu liefern. Die Faszination liegt im Nachvollziehen. Wie will er das nur anstellen, ohne erwischt zu werden? Wir werden auf eine Schmuggelreise auf Heist-Movie-Art mitgenommen.

Doch in der Filmgeschichte gibt es noch weit mehr Ansätze, Schmuggel zu inszenieren. Tatsächlich kann der Schmuggel von Drogen, Geld, Waffen oder Menschen als Aufhänger für viele verschiedene Themen und Macharten dienen. Wir haben uns ein wenig Zeit genommen und ein paar wichtige Vertreter des Genres herausgesucht. Denn Schmuggelfilm ist nicht gleich Schmuggelfilm.

Aufstieg, Fall und alles dazwischen
Während Contraband und Nur noch 60 Sekunden vordergründig von den Schmugglern selbst erzählen, ist das Thema implizit auch in sehr vielen anderen Filmen vorhanden. Blow zum Beispiel zeichnet das Leben des legendären Kokaindealers George Jung (Johnny Depp) nach. Beginnend mit Marihuana arbeitet er sich langsam zum Kokain hoch und baut ein internationales Handelsnetz auf. Filme wie Blow oder Mr. Nice (über Howard Marks) malen ein Bild von Figuren, die einen Deal mit dem Teufel eingehen.

Auch Scarface, GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia oder American Gangster haben implizit mit dem Drogenhandel und schmuggel zu tun, der uns ein geheimes Netz aus Beziehungen in der Gangsterwelt und damit den Blick auf eine Vielzahl miteinander verbundener, interessanter Figuren ermöglicht. Nicht selten von beiden Seiten. In einer solch komplizierten Welt verschwimmt die Grenze zwischen Gut und Böse allzu einfach, was zum Beispiel der Prohibitionsfilm Die Unbestechlichen oder auf umgekehrte Weise Departed – Unter Feinden hervorhebten. Der Schmuggel dient als Aufhänger für Geschichten um Intrigen, Ökonomie, Persönlichkeiten und Politik. Oft sind es echte Schicksale von echten Drogen und Gangsterbossen, die in filmischer Form verarbeitet werden und uns zeigen, was direkt vor unseren Nasen vor sich geht.

Der Blick in die Welt
Genau diese letztgenannte Qualität steckt in vielen anderen Schmuggelfilmen. Geldschmuggel machte Quentin Tarantino augenzwinkernd in Jackie Brown zum Thema, während Blood Diamond mit Leonardo DiCaprio den Verbraucher darauf aufmerksam machte, das nicht alles, was glänzt, auch wirklich rein ist. Solche Filme zeigen, wie sehr der Schmuggel immer noch mit den ökonomischen Strukturen unserer Welt verwachsen ist. Auch in punkto Waffenhandel: Lord of War – Händler des Todes mit Nicolas Cage zeigte den Aufstieg eines kleinen Waffenhändlers auf internationales Niveau und die Tatsache, dass der Waffenhandel auch wegen diplomatischer Beziehungen zwischen anbietenden Industriestaaten und kaufenden Kriegsgebieten nicht so leicht zu tilgen ist.

Viele Schmuggelfilme wollen auf unsere ganz aktuellen Probleme hinweisen. Traffic – Macht des Kartells geht in drei Geschichten auf verschiedene mögliche Blickwinkel auf den Handel ein und bringt dadurch ebenfalls ein Netz aus Beziehungen zum Vorschein, deren beteiligte Personen vom äußeren Druck in ihre Positionen gezwungen werden. Vielleicht noch eindrucksvoller bringt Maria voll der Gnade diese Grenzprobleme zum Vorschein, denn die schwangere Protagonistin Maria Álvarez hat ebenfalls keine andere Wahl, als die Drogen in ihrem Bauch über die Grenze zu bringen.

Der Mensch als Ware
Die Ökonomie der Drogen zeigt schon, wie wenig ein Menschenleben im Angesicht des geheimzuhaltenden Geschäfts wert ist. Noch expliziter wird es aber, wenn der Mensch selbst der Handelsgegenstand ist. Im TV-Film Sex Traffic machte David Yates (Harry Potter und der Orden des Phönix) auf ein Problem aufmerksam, das überall auf der Welt grassiert: Frauen- und Kinderhandel und die Hoffnungslosigkeit, gegen dieses perfekte, kontinentumgreifende Netz vorzugehen. Noch weiter geht der Film Lilja 4-ever, der das grausame Schicksal eines russischen, in die Prostituion und den Menschenhandel gezwungenen Mädchens immer weiter in unsere Vorstellung reibt. Ein Schicksal wie wohl viele andere, dessen kausale Kette im Film offengelegt wird. Wer kann Liam Neeson bei einer solch grausamen Welt schon übelnehmen, dass er in 96 Hours den Vigilanten raushängen lässt?

Der Schmuggler mit dem Herz aus Gold
Aber natürlich gibt es auch eine andere Art, das Thema aufzurollen. In einem ganz bestimmten Genre nimmt der Schmuggler eine besser gestellte Position ein, als das in den realistischeren Filmen der Fall ist: Science Fiction. Wessen Herz beginnt nicht zu glühen, wenn Han Solo (Harrison Ford) in Krieg der Sterne seine Kanone auspackt. In Science Fiction-Filmen tun Schmuggler oft ganz hart, aber haben in Wirklichkeit doch ein Herz aus Gold. Das trifft auf Han Solo zu und in gleicher Weise auf Malcolm Reynolds (Nathan Fillion) aus firefly-‒-aufbruch-der-serenity und Serenity – Flucht in neue Welten, der im Grunde genommen nur eine verfinsterte Variante seines Ideenvaters ist. Schmuggler haben in den Space Operas Tradition als Abenteurer, die den Helden die weniger abgetretenen Wege zum Sieg zeigen können. Star Wars Live Action Serie, das Serienprojekt im Franchise-Universum, wird dieses Thema vermutlich noch sehr viel breiter ausrollen.

Welche Schmuggelfilme kennt und liebt ihr?

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