In Bin-jip verteilt Tae-suk (Hyun-kyoon Lee) Pizza-Flyer. Nachts sucht er nach den Wohnungen, an denen diese nicht abgenommen wurden, und bricht ein. Aber er stiehlt nichts, sondern schaut sich lediglich das Leben der Menschen an, macht ein Foto mit sich und dem jeweiligen Familienporträt und hinterlässt eine kleine Gefälligkeit. Wie ein Schatten zieht er durch die Stadt, bis er auf die misshandelte Sun-hwa (Seung-yeon Lee) trifft. Zusammen brennen sie durch, ohne viele Worte zu verlieren. Kritiker Alexander Kiensch beschreibt Bin-jip bei Zelluloid als stilles Meisterwerk:
Beispiellos schöne, ruhige, traumhafte und ergreifende Bilder, die mit unbeschreiblich wundervoller Musik unterlegt werden, entführen den Zuschauer in eine Welt, in der das Leben und die Liebe für eineinhalb Stunden einfach nur schön sein dürfen.
Für Drehbuch, Produktion, Regie und Schnitt dieses berührenden Liebesfilms zeichnet der südkoreanische Regisseur Kim Ki-duk verantwortlich, welcher zuvor bereits mit Frühling, Sommer, Herbst, Winter und ... Frühling sein Können bewiesen hatte. Bin-jip entstand in beeindruckend kurzer Zeit. Für das, zugegebenermaßen relativ wortkarge, Drehbuch brauchte Kim Ki-duk gerade mal einen Monat, die Dreharbeiten waren nach 16 Tagen abgeschlossen, für den Schnitt benötigte das Multitalent dann noch 10 Tage. Das tut diesem Film aber keinen Abbruch, und so räumte das Werk bei den Filmfestspielen in Venedig mehrere Preise ab, der Goldene Löwe war allerdings nicht darunter.
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Was? Bin-jip
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Wann? 23:05 Uhr
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Wo? EinsPlus