ServusTV ist "wirtschaftlich untragbar" und wird eingestellt

04.05.2016 - 13:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
ServusTV sagt servus
Red Bull Media House
ServusTV sagt servus
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Eishockey, Dokus, Filmklassiker und manchmal sogar ziemlich aktuelle Kinofilme - bei ServusTV gab es oftmals echt was zu sehen. Doch nun sagt der Red Bull-Sender leise servus. Eine Fortsetzung des Programms sei "wirtschaftlich untragbar."

Update, 17:20 Uhr: Gute Nachrichten für alle Fans des österreichischen Senders ServusTV. Wie Presseaussendung  mitteilt, kam es Mittwochnachmittag zu einem konstruktiven Gespräch zwischen Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Red Bull. Eine partei-politisch unabhängige Linie sei im Sinne aller Beteiligten, die Kündigungen wurden zurückgenommen. ServusTV bleibt weiterhin bestehen.

Hier die ursprüngliche Nachricht: Der österreichische Sender ServusTV wird in den nächsten Monaten seinen Betrieb einstellen. ServusTV gehört der Red Bull-Gruppe des Unternehmers Dietrich Mateschitz an, der zur Vermarktung des Kernproduktes, einer Energy-Limonade, weltweit Sportteams unterhält. Seit seiner Gründung vor sieben Jahren habe sich der Betrieb des Senders nie rentieren können und sei nun "wirtschaftlich untragbar" geworden. Den Verantwortlichen fehlte wohl zuletzt der Glaube an Besserung, da "digitale Angebote die klassischen, linearen Programme verdrängen" würden, wie es von Unternehmensseite heißt. Mit diesem vom Standard  zitierten Statement wurde die Einstellung offiziell bekannt gegeben:

Servus TV wurde im Jahr 2009 als Sender mit hohem Anspruch an Qualität und Unterhaltung gestartet. Obwohl wir Jahr für Jahr einen nahezu dreistelligen Millionenbetrag in Servus TV investiert haben, lässt sieben Jahre nach Einführung die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation keine wirklich positive Entwicklung erwarten.

Tatsächlich konnte ServusTV seinen Marktanteil in der Zuschauergruppe ab 12 Jahren im Jahr 2015 steigern - allerdings von 1,5 auf 1,7 Prozent. Größere Werbeeinnahmen bleiben bei kleinen Reichweiten aus, wenngleich ServusTV im gesamten deutschsprachigen Raum empfangbar war.

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Der Erhaltung des Betriebes "nicht gerade dienlich" sei auch die Forderung eines Betriebrates aus Mitarbeiterkreisen gewesen, ließ Mateschitz verlauten. In einer Rundmail war vorgeschlagen worden, online über die Gründung eines Betriebsrates abzustimmen. Viele der 264 Mitarbeiter hätten von einem solchen wohl finanziell profitiert. Jetzt stehen sie ganz ohne Jobs da. Den Mitarbeitern ist bereits gekündigt worden, der Sendebetrieb soll zunächst jedoch "bis auf weiteres uneingeschränkt weiterlaufen." Vielleicht kommen einige der Angestellten beim von Red Bull Media House geplanten Sender Global TV unter, der eigentlich im Frühjahr starten sollte.

ServusTV hatte sich mit einigen ungewöhnlich frühen Erstausstrahlungen aktueller Kinofilme zwischenzeitlich die Aufmerksamkeit vieler Filmfans gesichert. Zuletzt waren derlei Programm-Highlights allerdings eher die Ausnahme.

Werdet ihr ServusTV vermissen?

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