Somewhere hinter der glänzenden Fassade Hollywoods

01.04.2014 - 15:01 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Somewhere
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In Somewhere zeigt Regisseurin Sofia Coppola, dass Erfolg wirklich einsam machen kann. Atmosphärisch durchaus artverwandt mit Lost in Translation, nimmt uns Coppola mit in ein melancholisches und ungewohnt ruhiges Hollywood.

Nach außen hin leuchtet die Traumfabrik Hollywood in den buntesten Farben. Wer den Blick vorbei am strahlenden Schein wagt, läuft Gefahr, unendliches Grau zu erblicken. In Somewhere von Sofia Coppola begegnen wir dem Filmstar Johnny Marco (Stephen Dorff), dem es auf den ersten Blick an nichts fehlt. Über einen Mangel an Geld, Frauen oder teuren Autos kann er sich nicht beschweren und doch ist diesem Kerl anzumerken, dass er alles andere als glücklich ist. Hinter dem umjubelten Star steckt ein zutiefst einsamer Mensch, der die Monotonie seines Lebens mit Alkohol und Sex zu durchbrechen versucht. Nur wenn er Zeit mit seiner elfjährigen Tochter Cleo (Elle Fanning) verbringt, scheint er zu erkennen, dass es noch mehr im Leben geben muss.

Sofia Coppola erzählt in Somewhere keine ausschweifende oder komplexe Geschichte. Nicht die Dialoge, sondern die lakonischen Bilder, die uns die Regisseurin in langen Einstellungen präsentiert, machen die Wirkung des Films aus, der 2010 in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Coppola durchbohrt die schillernde Oberfläche des Erfolgs ihres Protagonisten und erzählt ein persönliches Drama von einer unendlichen inneren Leere. Getragen werden die ruhigen Bilder von einem fabelhaften Soundtrack, auf dem übrigens auch Phoenix, die Band von Coppolas Lebensgefährten Thomas Mars, zu hören ist.

Was? Somewhere
Wann? 23:15
Wo? WDR

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