Gestern war es endlich soweit: Gemeinsam mit einem Freund ging es ins Kino, wo wir uns Spider-Man: Homecoming ansahen, mit dem wir beide eine ganze Menge Spaß hatten. Nach den Geschehnissen in Civil War will Peter Parker sich als Spider-Man beweisen, damit er von Tony Stark anerkannt und ein Mitglied der Avengers wird. Mit dem Vulture erscheint jedoch ein Gegner auf der Bildfläche, der unserem jungen Helden einiges abverlangt und dann muss natürlich auch noch der normale Alltag als Highschool-Schüler auf die Reihe gebracht werden. Tom Holland macht einen tollen Job als neuer Spidey und erweckt meinen absoluten Lieblings-Charakter aus dem Hause Marvel mit viel Charme zum Leben. Dadurch, dass wir mit Peter einen ziemlich jungen Helden haben, hebt sich Homecoming zudem angenehm von den restlichen MCU-Filmen ab. Die Action ist ebenfalls gut, wenn auch nicht ähnlich spektakulär wie in einigen vorherigen Marvel-Streifen. Wie von meinen vorherigen Easter Eggs-Artikeln gewohnt, soll dieser Text jedoch keine Filmkritik werden, denn wie schon bei den vorangegangenen Marvel-Filmen gab es auch in diesem Werk für den geneigten Fan wieder viele Easter Eggs und Anspielungen zu entdecken. Nun soll es um die 7 Easter Eggs gehen, die mir im Film besonders gut gefielen.
Da es sicherlich noch einige Leute gibt, die Spider-Mans Heimkehr ins MCU noch nicht miterleben konnten, möchte ich an dieser Stelle eine ausdrückliche SPOILER-WARNUNG aussprechen, da ich auf die eine oder andere Schlüsselszene des Films näher eingehen werde.
Spider-Man, Spider-Man, does whatever a spider can.
Wenn das Marvel Studios-Opening über die Kinoleinwand flimmert, wird dies in Homecoming mit einer ganz besonderen Melodie unterlegt, die sicherlich jeder Spider-Man-Fan kennen dürfte: Dem Theme-Song des klassischen Spider-Man-Cartoons aus dem Jahre 1967! Diese Melodie schaffte es übrigens nicht zum ersten Mal auf die große Leinwand, denn in The Amazing Spider-Man 2 hatte Peter den Theme-Song des Cartoons beispielsweise als Handyklingelton. Eine sehr schöne kleine Hommage, die mir im Kinossessel Gänsehaut bescherte :)
Platz 6.) Shocker
Auch wenn der Vulture natürlich der große Bösewicht des Films ist, haben es auch weitere Spidey-Schurken in den Film geschafft. Einer von ihnen ist der Shocker, welcher gleich von zwei Leuten verkörpert wird; beide Outfits sind äußerlich zudem dezent an das Outfit des Comic-Vorbilds angelehnt, was man beispielsweise an der Textur der Kleidung sowie der Farben-Kombination sehen konnte. In den Comics hatte der Shocker seinen ersten Auftritt übrigens bereits in The Amazing Spider-Man Vol. 1 #46 im Jahre 1967.
Platz 5.) Damage Control
Nachdem die Damage Control bereits in der dritten Staffel von Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. einmal kurz erwähnt wurde, sahen wir diese von Tony Stark finanzierte Organisation in Homecoming erstmals in Aktion. Zu Beginn des Films sehen wir Adrian Toomes (Vulture), wie er gemeinsam mit seinen Leuten die Trümmer von der Schlacht in New York beseitigt - zumindest bis die Damage Control dort auftaucht und Toomes die Befugnis entzieht, weiterhin dort zu arbeiten. Diese Organisation ist noch verhältnismäßig jung, denn ihren ersten Comic-Auftritt hatte die Damage Control erst im Jahre 1989.
Platz 4.) Scorpion
Hier betreten wir allmählich SPOILER-TERRITORIUM, denn nun soll es auch um den Inhalt der Mid-Credit-Scene gehen; wir tauchen also tiefer in die Handlung von Homecoming ein. An Bord der Fähre, welche wir bereits in den Trailern sehen konnten, befand sich nicht nur der Vulture, sondern ebenfalls ein anderer Krimineller namens Mac Gargan, welcher ein sehr auffälliges Tattoo an seinem Hals hat, nämlich einen Skorpion. In der ersten Extra-Szene des Films trifft Adrian Tooms dann erneut auf Gargan, welcher ihn fragt, ob er wirklich den richtigen Namen von Spider-Man kennt, denn er und einige Freunde seien an dieser Information sehr interessiert. In den Comics gehört Mac Gargan alias Scorpion seit 1964 - erster Auftritt in The Amazing Spider-Man #20 - zu den hartnäckigsten Gegnern der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Der Comic-Scorpion besitzt übermenschliche Kräfte sowie eine gesteigerte Ausdauer. Zu seiner übermenschlichen Physis kommt noch ein spezieller Anzug, der beispielsweise über einen beweglichen Schwanz verfügt, mit dem er wie ein Skorpion seinen Gegner stechen kann. Die Erwähnung seiner "Freunde" könnte indes auf die Sinister Six verweisen: Unter diesem Namen haben sich bereits diverse Gegner Spider-Mans zusammengeschlossen, dazu zählten beispielsweise der Vulture, Shocker oder auch Scorpion. Weitere Mitglieder waren im Laufe der Jahre unter anderem ebenfalls Doctor Octopus, Venom, Sandman, Electro oder Kraven der Jäger. Vielleicht muss sich Spidey ja in einem seiner nächsten Solo-Filme gegen die Sinister Six behaupten?
Platz 3.) MCU-Anspielungen
Hey Leute.
Nun betreten wir endgültig die SPOILER-ZONE, denn ab hier möchte ich auf essentielle Punkte der Story näher eingehen. Nach langen Jahren des Wartens und Hoffens durfte Spidey in Captain America: Civil War endlich seinen Einstand im MCU feiern und die Freude darüber, dass man einen der beliebtesten Marvel-Charaktere endlich im eigenen Film-Universum begrüßen durfte, spürte man in Homecoming an nahezu jeder Ecke, denn es gab viele Anspielungen auf die bisherige Geschichte von Marvels Kino-Universum.
Beginnen wir in Peters Highschool: Dort sehen wir auf einigen Fotos vertraute Gesichter, darunter etwa Bruce Banner, Howard Stark (Tonys Vater) oder auch Dr. Abraham Erskine. Ein weiteres vertrautes Gesicht ist auch der Schuldirektor, denn dieser ist der Enkel von Caps Kameraden Jim Morita, den wir nebenbei auf einem Foto sehen können. Der gesamte Prolog des Films führte uns natürlich ebenfalls überdeutlich vor Augen, wie stark Homecoming mit den vorangegangenen Filmen vernetzt ist, besonders mit Civil War, auf den es ebenfalls Anspielungen gibt. Wir sehen etwa, wie Peter von Happy seinen neuen Anzug bekommt, ehe er sich in Deutschland in den Kampf der Avengers stürzt. Wir erleben also nochmal aus einer anderen Perspektive, wie Peter Caps Schild stibitzt oder wie er sich in den Kampf gegen Giant Man schwingt. Apropos Avengers: Die Verweise auf das Team sowie ihre bisherigen Abenteuer sind ebenfalls über den gesamten Verlauf des Films präsent. Der Prolog setzt kurz nach der Chitauri-Invasion an und zeigt uns, wie Tooms sowie seine Leute die Überreste der Schlacht beseitigen. Natürlich darf auch der Avengers Tower samt Tonys Spielzeugen nicht fehlen - und davon scheint es sogar mehr zu geben als wir dachten. Der Hulkbuster wird dabei ebenso erwähnt wie ein neuer Gürtel für Thor (Megingjörð), welcher die Kräfte von Odins Sohn enorm steigert, oder ein neues Schild für den "Kriegsverbrecher" Captain America. In der Schule wird sogar über die Sokovia-Verträge unterrichtet, die zum Bruch der Avengers führten. Sogar eine Anspielung auf Crossbones hat es in den Film geschafft, denn der Handschuh von Shocker wurde aus einem Handschuh von Caps Gegner angefertigt.
Gleichzeitig ist Homecoming auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu The Avengers: Infinity War, der uns nächstes Jahr erwartet. Am Ende des Films bietet Tony Peter nicht nur einen Platz im Team samt einem Zimmer im neuen Hauptquartier der Avengers, sondern ebenso einen komplett neuen Anzug an (dazu gleich mehr). Tony weiß natürlich, dass sich eine große Gefahr auf dem Weg zur Erde befindet und er deshalb das Team erweitern muss; in Peter sieht er einen vielversprechenden neuen Avengers, der natürlich im Infinity War gemeinsam mit seinen Freunden gegen den verrückten Titanen Thanos kämpfen wird.
Platz 2.) Prowler
Im Laufe des Films platzt Spider-Man in einen Waffendeal zwischen zwei von Tooms Leuten und einem Kleinkriminellen namens Aaron Davis. Letzteren trifft Spidey zu einem späteren Zeitpunkt erneut und von diesem erfährt er, wo sich das Versteck des Vultures befindet. Aaron Davis ist aus zwei Gründen interessant: Einmal entwickelte er sich mit der Zeit in den Comics selbst zu einem Superhelden sowie wichtigen Verbündeten der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft, nämlich dem Prowler, der seinen ersten Auftritt bereits in The Amazing Spider-Man #78 im Jahre 1969 hatte. Er verfügt zwar über keinerlei Superkräfte, dafür ist er ein äußerst fähiger Erfinder, der für sich selbst allerlei Gadgets zusammengebastelt hat, darunter befinden sich unter anderem Handschuhe, mit denen er Laserstrahlen oder einen Greifhaken verschießen kann. Im Comic-Civil War gehörte der Prowler übrigens zu den Leuten, die sich weigerten, den Super-Human Registration Act zu unterschreiben. Für den Film ist jedoch die Version des Charakters aus dem Ultimate Universe wichtig: Aaron erwähnt Spidey gegenüber seinen Neffen, der nicht in einer Gegend aufwachsen soll, in der mit Alien-Technologie modifizierte Waffen im Umlauf sind. Im Ultimate Universe heißt Aarons Neffe Miles Morales, welcher nach dem Tod von Peter Parker zum neuen Ultimativen Spider-Man wurde.
Da sich das gesamte MCU ziemlich stark am recht jungen (und mittlerweile vernichteten) Ultimate-Universum orientiert, könnte es natürlich sein, dass wir irgendwann auch Miles Morales als Spider-Man über die Kinoleinwand schwingen sehen. Allerdings ist Miles deutlich jünger als Peter, weshalb wir Aarons Neffen so schnell wohl nicht im MCU in Aktion erleben werden; in den Comics ist Miles gerade einmal 13 Jahre alt als er zum neuen Spider-Man wird. Seinen ersten Auftritt hatte Miles nebenbei in Ultimate Fallout #4, welches 2011 erschien. Seit den Ereignissen in Secret Wars (2015-2016) befindet sich Miles auf Erde-616 und teilt sich den Namen Spider-Man mit Peter Parker. Vielleicht sehen wir bei Spider-Men ja irgendwann auch gemeinsame Kino-Abenteuer erleben? :)
Wie ihr es von meinen Listen dieser Art kennt, gibt es natürlich auch an dieser Stelle wieder einige Honorable Mentions ;)
Bagley-Graffiti, Betty Brant, Captain America in Videos, Ferris macht blau-Anspielung (übrigens eine Gemeinsamkeit mit dem Deadpool-Film ;)), "Kannst du nicht einfach der freundliche Spider-Man aus der Nachbarschaft sein?", Karen, MJ, Of Human Bondage, Raimi-Spider-Man-Anspielungen, Spider-Man hinterlässt Notizen, Stan Lee-Cameo, Star Wars, The Tinkerer, Vultures Jacke
Platz 1.) Spider-Man
Natürlich haben sich in Spider-Man: Homecoming besonders viele Anspielungen auf die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft selbst versteckt, speziell aus der ursprünglichen Comic-Serie The Amazing Spider-Man. Nachdem Peter von Aaron erfahren hat, wo er den Vulture findet, macht sich unser Held natürlich genau dorthin auf den Weg, um den Schurken dingfest zu machen. Da Spidey jedoch noch ziemlich unerfahren ist, ging er seinem Kontrahenten genau in die Falle, denn dieser ließ mit seinen modifizierten Flügeln die Decke über Peter einstürzen. Begraben unter Trümmern sieht Peter sein Gesicht in einer kleinen Pfütze. Diese Einstellung ist insofern interessant, da wir auf der einen Seite die Spider-Man-Maske und auf der anderen Seite Peters Gesicht sehen, ein Bild, welches so in den Comics ziemlich häufig genutzt wird. Direkt darauf spricht Peter sich Mut zu, um die Trümmer hochzustemmen und sich so befreien zu können, was ihm letztendlich auch gelingt. Diese Szene verweist auf "The Final Chapter" in The Amazing Spider-Man #33, in dem er bei einem Kampf gegen Doctor Octopus ebenfalls unter einem Trümmerhaufen begraben wird. Viele Zeichner zollten dieser ikonischen Szene bisher ihren Tribut und mit Homecoming feiert sie endlich ihr Leinwand-Debüt. Dieser Moment zählt für viele Spider-Man-Fans zu den besten Szenen aller Zeiten, denn sie zeigt, weshalb Spidey zu den beliebtesten Superhelden überhaupt zählt: Peter erinnert sich an alle Menschen, die er liebt, während er seinen unausweichlich scheinenden Tod vor Augen hat. Doch als Wasser über sein Gesicht rinnt, findet er in sich eine ungeheure Stärke, von der er selbst bisher nichts ahnte. Während jeder einzelne Muskel in seinem Körper zu zerreißen droht, spricht Peter sich immer wieder Mut zu, um sich endlich von dieser gewaltigen Last zu befreien - ein Moment, welcher im Film, meiner Meinung nach, absolut wundervoll umgesetzt wurde.
Doch natürlich haben sich noch mehr Anspielungen auf die Comics in Homecoming versteckt: Weiter oben erwähnte ich bereits einen neuen Anzug, den Peter von Tony angeboten bekommt, den er jedoch ablehnt. Dieser verbesserte Anzug erinnert stark an Tonys Iron Man-Rüstungen und dürfte, meiner Meinung nach, mit ziemlicher Sicherheit die MCU-Version des Iron Spider-Anzugs sein, die Peter im Comic-Civil War eine Zeit lang trägt. Wenn wir aktuellen Meldungen Glauben schenken dürfen, werden wir Peter bereits im nächsten Avengers-Film als Iron Spider in Aktion erleben. In dieser Szene gibt es übrigens noch eine weitere Anspielung auf den Original-Civil War, denn Tony erwähnt seinem jungen Schützling gegenüber eine Schar von Journalisten, die nur darauf wartet, endlich das neueste Mitglied der Avengers kennen zu lernen. Im Comic enthüllt Spider-Man auf einer solchen Pressekonferenz der Welt seine wahre Identität und gesteht, dass er bereits seit seinem 15. Lebensjahr Spider-Man ist.
Im Laufe des Films kommt Peters bester Freund Ned hinter Spider-Mans wahre Identität. Anschließend löchert Ned Peter mit diversen Fragen zu seinen Kräften, beispielsweise ob er jemanden vergiften kann oder eine Spinnen-Armee kontrolliert. Letztere Frage spielt auf die The Superior Spider-Man-Comics an, in denen sich Doctor Octopus in Peters Körper befindet und beweisen will, dass er im Vergleich zu Peter Parker ein besserer, überlegender Spider-Man sein kann. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelt Octavius unter anderem kleine Spinnen-Roboter, die sich über die gesamte Stadt verteilen und jeden Winkel New Yorks überwachen. Auch wenn es sich also nicht um echte Spinnen handelt, hat Spider-Man so doch seine eigene Spinnen-Armee unter seiner Kontrolle.
Wie fandet ihr Spider-Man: Homecoming und habt ihr vielleicht noch Easter Eggs entdeckt, die mir entgangen sind?