Südkorea stoppt geplantes Nordkorea-DVD-Bombardement

20.03.2015 - 17:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
The InterviewSony Pictures
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The Interview erregte viel Aufsehen und stellte eine gewaltige Provokation gegenüber Nordkorea dar. Südkoreanische Aktivisten wollten den Film mit Ballons über Nordkorea verteilen, doch das ist auch im eigenen Land gar nicht gerne gesehen.

Die gegen Ende des vergangenen Jahres unter Terrordrohungen veröffentlichte Komödie The Interview führte zu erheblichen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea. Kein Wunder: Die Seth Rogen-Komödie handelte von einem fiktiven Mordkomplott gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Auch südkoreanische Aktivisten wollten den explosiven Stoff zur Provokation nutzen: Geplant war, eine halbe Millionen Propaganda-Flugzettel und 10.000 DVDs per Ballon über nordkoreanischem Staatsgebiet abzuwerfen (wir berichteten). Daraus wird nun aber wohl nichts, denn wie der Guardian  berichtet, hat die südkoreanische Regierung provokante Aktionen dieser Größenordnung verboten.

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Die nordkoreanische Führung in Pjöngjang hat solche Ballon-"Bombardements" schon zuvor verurteilt und droht mit Vergeltungsschlägen. Auch an der Grenze lebende Südkoreaner sind alles andere als glücklich mit den Provokationen der Aktivisten, weil sie zurecht fürchten, zu potentiellen Angriffszielen durch Nordkorea zu werden. Schon im Oktober 2014 hatten nordkoreanische Einsatzkräfte versucht, Ballons mit Propaganda-Material vom Himmel zu schießen, was teilweise Feuergefechte an der Grenze ausgelöst hatte.

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Die südkoreanische Regierung hat nun angekündigt, Aktionen wie diese zum Schutz der Anwohner zu stoppen. Es gebe Grenzen für Freiheit der Meinungsäußerung, hieß es aus dem südkoreanischen Wiedervereinigungs-Ministerium. Ministeriumssprecher Lim Byeong-Cheol sagte in einer Stellungnahme:

Wenn Aktionen dieser Art im Vorhinein entdeckt werden, wird die Regierung die notwendigen Schritte vornehmen um die Sicherheit der Anwohner zu schützen.

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Südkorea-Hauptstadt Seoul sagt zwar, dass die Aktivisten im Sinne der Demokratie grundsätzlich ein Recht hätten, Flugzettel zu verteilen, appelliert aber, sich mit den Provokationen zurückzuhalten. In der Vergangenheit hatten südkoreanische Polizeikräfte bereits Ballonstarts zum Schutz der Anwohnerschaft verhindert, insbesondere in Zeiten hoher Grenzspannungen.

Was haltet ihr von den Provokationen der Aktivisten? Habt ihr The Interview gesehen?

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