The Girl with All the Gifts - Innovativer Zombiethriller  jetzt auf DVD & Blu-ray

23.06.2017 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
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Wo beginnt und endet Menschlichkeit, wenn die zivilisierte Welt vor dem Untergang steht? Diese Frage stellt der kluge Zombiethriller The Girl with All the Gifts anhand eines kleinen, infizierten Mädchens. Den Film gibt es ab dieser Woche auf DVD und Blu-ray.

Das Leben der jungen Melanie (Sennia Nanua) in The Girl with All the Gifts ist eine Abfolge von strengen Routinen. Jeden Morgen erwacht sie zu demselben Signal, setzt sich in ihren Rollstuhl und wartet, bis die Soldaten ihre kleine, karge Zelle betreten. Angespannt, mit vorgehaltener Waffe, schnallen diese das kleine, dürre Mädchen an ihren fahrbaren Untersatz. Erst der Kopf, dann die weniger gefährlichen Extremitäten. Auf ihr aufgewecktes Plappern reagieren die nervösen Soldaten nicht, denn das wäre nicht nur gegen die Vorschriften - dieses "es" ist ihnen einfach nicht geheuer. Melanie ist nämlich kein gewöhnliches Kind, sondern eine Infizierte. Sie trägt den gefährlichen Pilzerreger in sich, der die gesamte Menschheit außerhalb des Bunkers, in dem sie sich befinden, in blutdürstige Zombies verwandelt hat. Im Gegensatz zu den Hungries draußen haben Melanie und weitere Kinder jedoch ihr rationales Bewusstsein behalten und können ihren aggressiven Fressinstinkt sogar teilweise unterdrücken. Dadurch werden sie zur letzten Hoffnung der Menschheit auf ein Heilmittel, weshalb in der unterirdischen Anlage Experimente an den Kindern durchgeführt werden.

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In ruhigen, einfühlsamen Bildern nimmt sich der Regisseur Colm McCarthy in The Girl with All the Gifts viel Zeit, um die Charaktere in diesem ungewöhnlich nachdenklichen Zombiefilm einzuführen und deren Wesenszüge und Haltungen zu erforschen. Da ist der für die Sicherheit verantwortliche Sergeant Parks (Paddy Considine), der nicht viel übrig zu haben scheint für die redselige Melanie. Die emotional abgestumpfte Dr. Caldwell, die von Glenn Close verkörpert wird, sieht in den Kindern nur noch reine Versuchsobjekte und legt diese für ein Heilmittel ohne Gewissensbisse auf den Seziertisch. Dahingegen zeigt die empathische Lehrerin Helen Justineau (Gemma Arterton) Mitleid mit ihren jungen, aber gefährlichen Schülern, und besonders mit der intelligenten Melanie hat sie eine enge Verbindung. Aus dieser durchdachten Figurenkonstellation entwickelt sich in Laufe des Films eine philosophische Auseinandersetzung über die Bedeutung von Leben und Tod, Gut und Böse, Leben und Überleben. Wie lässt sich Menschlichkeit letztendlich definieren?

Getragen wird diese reflexive Ebene von The Girl with All the Gifts vor allem durch das intensive Spiel der jungen Sennia Nanua. Sie verleiht der Figur des Zombiemädchens Tiefe. Man spürt die innere Vereinsamung in jedem ihrer Blicke und ihrer Suche nach Anerkennung als menschliches Wesen, wenn sie trotz der entgegengebrachten Kälte mit ungebrochener, fröhlicher Höflichkeit auf ihre bewaffneten Wachen reagiert.

Es ist dieser einfühlsame, aufmerksame Blick auf seine Hauptfigur, der The Girl with All the Gifts zum einen so beklemmend, zum anderen zu einer solchen Ausnahme unter den Zombiefilmen macht. Erst ab der zweiten Hälfte liefert der Film mehr und mehr gewohnte Genrekost, als sich die Gruppe der Überlebenden ins zerfallene, zombieüberlaufene London aufmacht. Dennoch gelingt Colm McCarthy mit The Girl with All the Gifts die interessanteste Auseinandersetzung mit der Zombiethematik seit 28 Days Later. Der Film ist ab dem 23.06.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

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