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"The Revenant - Der Rückkehrer" - Versuch eines Kommentars

20.01.2016 - 21:28 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Leonardo Di Caprio in The Revenant - Der Rückkehrer
Twentieth Century Fox of Germany GmbH
Leonardo Di Caprio in The Revenant - Der Rückkehrer
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Ein Meisterwerk eröffnet das Kinojahr 2016

Noch einen Tag nach diesem unglaublichen Kinoerlebnis fehlen mir die richtigen Worte. Meine Emotionen sind noch am Brennen. Und sie werden nur langsam verglühen, so wie die Bilder sich auf unbestimmte Zeit in mir und meinem Herzen festmachen. Was für ein intensives und wegweisendes Erlebnis. Von der ersten Sekunde an, fesselte mich die Kamera an ein Geschehen, welches im ungeahnten Maße über mich kommen sollte. Mit gleißender Wucht wurden Bilder aus einer vergangenen und wahrhaften Realität über mich gestülpt. Die fantastische Filmmusik + Sound taten gnadenlos ihr übriges. Sie füllten diese Haube des Erlebens. Mein Körper verformte sich zu einer Schale und ward fortan gefüllt mit einem unglaublichen Empfinden - Ich fühlte wahrhaft mit! Bis zum Schluss, ward ich gefangen von einem Filmerlebnis, dass seines gleichen sucht. Und die Schale schwappte nicht auch nur eine Sekunde über, obwohl der Strahl stetig wuchs.

Der mit zwei Oscars® ausgezeichnete Emmanuel „Chivo” Lubekzi, der für seinen außergewöhnlichen Stil bekannt ist, zauberte mit seiner Kamera. Sie gleitete förmlich durch die Landschaft, nur um immer dann nah an die Protagonisten heranzurücken, so dass ich ihren Atem zu spüren glaubte.

Leonardo DiCaprio brillierte in der fordernden Rolle des Glass sowohl in der Physis als auch, dass er sein außergewöhnliches darstellerisches Talent erneut unter Beweis stellte. Dazu der BAFTA-Gewinner Tom Hardy, der als Gegenpart erneut bewiesen hat, dass seine dynamische Schauspielkunst fesselnd und spürbar ist. Aber auch Domhnall Gleeson und Will Poulter spielten sich wahrhaft einen Wolf!
Sowie alle weiteren Rollen glaubhaft & überzeugend dargestellt wurden.

Das Setting in dieser rauen Wildnis, durch die Glass und sein Treck sich in den 1800er-Jahren bewegten war einschneidend. Ich begriff Inarritus Vorhaben umgehend, welchen Herausforderungen und welchen Gefahren die Trapper zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgesetzt waren. Überhaupt gelingt Alejandro ein bravouröser Mix aus brillanten Bildern mit höchster Emotionalität, der mich in eine Zeit und an Orte versetzt, die ich so im modernen Kino noch nicht gesehen habe.

Rich McBride (GRAVITY), der die visuellen Effekte überwachte und gestaltete, feuerte ein komplettes Kunstwerk ab. Vom fliegendem Pfeil der sich tödlich bohrte, über einen Bärenkampf der jeglich ähnliches Filmgeschehen in den Schatten stellte, bis hin zu den kleinsten Details -die ich nicht weiter verraten möchte.

Ryuichi Sakamoto komponierte eine Musik die mich an die großen Samurai Themen erinnerte und die Inarritus Gemälde einen passenden Rahmen gab.

Inarritu sagte zum Film: „Die Geschichte von Glass stellt Fragen: Wer sind wir, wenn man uns komplett ausgeraubt hat? Aus was sind wir gemacht und wozu sind wir fähig?”

Ich wäre schon beim Abfeuern einer jener Büchsen nach hinten umgekippt!

DANKE, für dieses Meisterwerk!


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