Til Schweiger nennt Publikumspreis 'Der Kino'

15.04.2009 - 09:35 Uhr
Til Schweiger in Keinohrhasen
Warner Bros.
Til Schweiger in Keinohrhasen
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Nun hat das Kind einen Namen, der Keinohrhasen-Regisseur präsentiert den Kino.

Nachdem Til Schweigers Komödie Keinohrhasen über 6 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte und der Schauspieler damit einen der erfolgreichsten deutschen Filme überhaupt inszenierte, wurde sein Werk wider Erwarten beim Deutschen Filmpreis nicht nominiert. Aus formalen Gründen, wie es hieß. Til Schweiger machte seiner Mißstimmung bei der Deutschen Filmakademie Luft und spielte seither offen mit dem Gedanken an einen eigenen Filmpreis. Mit dem sperrigen Titel ‘Der Kino’ hat er nun einen Namen für seinen Preis gefunden, der noch in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen werden soll.

Anders als beim Deutschen Filmpreis soll ‘Der Kino’ nicht von einer Jury vergeben werden, sondern als Publikumspreis von den Zuschauern, die ihre Stimmen im Kino oder via Internet abgeben dürfen. Wer die meisten Stimmen erhält, darf den ‘Kino’ mit nach Hause nehmen. Die Verleihung soll in einer großen TV-Show zelebriert und live im Fernsehen übertragen werden. Die Gala will einen ähnlichen Glamourfaktor wie ‘Bambi’ oder `Die Goldene Kamera´ erreichen und ist als direkte Konkurrenzveranstaltung für den Deutschen Filmpreis angelegt. Finanzieren soll sich das ganze durch Sponsoren und TV-Rechte. Auf welchem Sender die Verleihung zu sehen sein wird, ist noch unklar.

Nach eigenem Bekunden wollen die Initiatoren den deutschen Film stärken und das Publikum wieder stärker einbinden. Die deutschen Kinobetreiber haben sich für die Umsetzung des Konzepts ausgesprochen und dem Preis ihre Unterstützung zugesagt. Dem Ganzen haftet aber doch der Geruch des schlechten Verlierers an. Nachdem Til Schweiger für seine Erfolgs-Komödie im Januar den Publikumspreis des Bayrischen Filmpreises erhielt, scheint er sich eben vom Publikum besser verstanden und geehrt als von einer Jury. Fachkundige beäugen nunmal seine Filme etwas kritischer und lassen sich nicht so einfach von Publikumserfolg und Star-Image ködern. Aller Kritik an der Vergabe-Politik der Deutschen Filmakademie zum Trotz, bleibt fraglich, ob sich ein weiterer Filmpreis allein Dank der Zugkraft eines Til Schweigers durchsetzen wird. Und letztlich sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn Zweiohrküken keinen ‘Kino’ erhält.

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