Top 7 der US-amerikanischen Polit-Dokumentationen

04.07.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
The Unknown Known
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The Unknown Known
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Gestern startete The Unknown Known von Errol Morris. Hier fühlt der Dokumentarfilmer dem ehemaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld auf den Zahn. Wir haben 7 der besten Polit-Dokus aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten zusammengestellt.

“Jeder Film ist politisch”, schrieben schon die Theoretiker Jean-Louis Comolli und Jean Narboni im französischen Magazin “Cahiers du Cinema”. Bei Dokumentarfilmen trifft diese vielzitierte Aussage besonders zu. Sie beschäftigen sich mit echten Menschen und ihren Problemen. Die Dokumentation kann auf eine kunstvolle Art und Weise ein persönliches politisches Statement sein oder lediglich den Zuschauer zum Nachdenken anregen. Wir haben hier unsere Top 7 der politischen Dokumentarfilme aus den Vereinigten Staaten zusammengestellt. Der Anlass dafür ist der Start von The Unknown Known, dem neuen Werk des legendären Dokumentarfilmers Errol Morris.

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Mit Polit-Dokus meinen wir übrigens Filme, die sich ausdrücklich mit Politikern oder einer politischen Debatte auseinandersetzen. Filme, wie zum Beispiel die Sportdokumentation Hoop Dreams, die auch soziale und politische Ideen aufgreifen, diese aber nicht zum Hauptthema machen, wurden nicht in Erwägung gezogen.

Platz 7: Religulous von Larry Charles
Religious
Unser erster Film testet gleich unsere Definition von Polit-Doku, denn der Film von Larry Charles macht sich Religion, nicht Politik zum Thema. Allerdings tut er dies in einem Land, wo Glaube und Staat nicht eindeutig getrennt sind und die meisten Ideen des Films haben politische Relevanz. Der Comedian Bill Maher interviewt eine Reihe von religiösen Menschen, von Klerikern bis zu Politikern, und stellt die Absurdität ihrer Überzeugungen bloß. Das denkwürdigste und erschreckendste Zitat lieferte ein US-Senator in einem schwachen Moment: “You don’t have to pass an IQ test to be in the Senate.” Wenn das so ist… Religious ist eine sehr interessante, unterhaltsame und vor allem witzige Dokumention, die religiöse Menschen eher meiden sollten.

Platz 6: How to Survive a Plague von David France
How to Survive a Plague
Der oscarnominierte How to Survive a Plague schildert die Entwicklung der Aktivisten-Gruppe Act Up, die sich seit der AIDS-Krise der 1980er Jahren für HIV-Infizierte und eine angemessene Forschung einsetzt. Regisseur David France beschäftigte sich bereits seit Jahren als Journalist und Schriftsteller mit Act Up und konnte Interviews mit fast allen Beteiligten gewinnen. Zum einen erhalten wir durch den Film einen faszinierende Überblick über die AIDS-Krankheit und die Ungerechtigkeiten in der Bekämpfung des Virus (siehe auch Dallas Buyers Club). How to Survive a Plague ist aber auch eine Untersuchung und in gewissem Maße eine Liebeserklärung an den politischen Aktivismus; an den Protest als effektives Druckmittel für Minderheiten, die für Gerechtigkeit kämpfen.

Platz 5: An Inconvenient Truth von Davis Guggenheim
Eine unbequeme Wahrheit
“Du bist es dir selbst schuldig, dir diesen Film anzusehen. Wenn du es nicht machst und irgendwann Enkelkinder hast, solltest du ihnen erklären, warum du dich dagegen entschieden hast.” – Roger Ebert. Der Klimawandel ist immer noch ein brandaktuelles Thema, das nicht ernst genug genommen wird. Rund um eine Rede des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore präsentiert Davis Guggenheim mithilfe von Bildern und Fakten die besorgniserregende Entwicklung unseres Klimas. Ebenso beunruhigend ist die Desinformationskampagne, die in den 1990er Jahren von großen Energiekonzernen ins Leben gerufen wurde, um ihre Einnahmequellen abzusichern. Diese unbequeme Wahrheit ist uns immer noch nicht wirklich behaglich geworden. Bis dahin bleibt der Film ein wichtiger Weckruf.

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