Wie schon ihre erste Zusammenarbeit La reine des pommes, so ist auch Das Leben gehört uns mit kaum einem anderen Film vergleichbar. Obwohl die Geschichte, auf der der Film beruht, sehr traurig erscheint, vermeidet Das Leben gehört uns doch Pathos und Selbstmitleid. Aus der realen Erfahrung der Krankheit ihres Sohnes haben Valérie Donzelli und Jérémie Elkaïm eine Liebeserklärung an das Leben gemacht.
Roméo und Juliette – so heißen die Eltern des kleinen Adam in Das Leben gehört uns – haben viele Gemeinsamkeiten mit den Filmemachern. Die Regisseure haben nicht nur das Drehbuch geschrieben, sondern spielen auch die beiden Hauptcharaktere des Filmes selbst. Die Erzählung davon, wie sie den Kampf gegen den Krebs ihres Sohnes aufnehmen, ist dadurch von einer Lebensenergie geprägt, welche die Harmonie des Filmes ständig in neue Richtungen lenkt. Mal dramatisch, mal lustig, mal Musical, mal Road Movie; mit Das Leben gehört uns versuchte Valérie Donzelli einen Balanceakt, der schwankt, ohne je zu fallen. Der Stil des Films erinnert an seine Vorfahren aus der französischen Nouvelle Vague: gleichzeitig atemlos und freilebend.
Zwischen einigen Schlucken (deutschen) Weißweins berichten uns die sympathischen und bescheidenen Regisseure, wie sie diesen Balanceakt geschafft haben, der in Frankreich 850.000 Zuschauer in die Kinos lockte. Laut Elkaïm war in Das Leben gehört uns die größte Herausforderung, keinen autobiografischen Film zu drehen, sondern ein intimes cineastisches Objekt zu schaffen, welches das Publikum nicht als Geisel nimmt. Wie gut ihnen dieses Vorhaben gelungen ist, dürft ihr ab dem 26. April im Kino entdecken.