Der König der Löwen: Disney-Remake entstand in einer Videospiel-Traumwelt

23.11.2019 - 08:31 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Der König der Löwen: ScarDisney
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Die Blu-ray zu Der König der Löwen entführt uns hinter die Kulissen und zeigt, wie ein technisches Wunder entstand. Dabei werden zum Glück eingängige Vergleiche bemüht.

Seit gestern könnt ihr das überaus erfolgreiche Disney-Remake Der König der Löwen auch fürs Heimkino erwerben. Einem privaten Double-Feature mit Original und Neuauflage des berühmten Abenteuers in den heimischen vier Wänden steht damit endlich nichts mehr im Wege.

Die Blu-ray-Varianten der Heimkino-Auswertung haben natürlich auch wieder Bonusmaterial im Gepäck, das sich zu weiten Teilen auf die spektakuläre Entstehung des Remakes konzentriert und uns vermittelt, warum Der König der Löwen als technische Revolution gefeiert wird.

So clever nutzt Der König der Löwen die VR-Technologie

Wie uns der Ausführende Produzent Tom C. Peitzman erzählt, hat sich seit dem Realfilm-Remake The Jungle Book aus dem Jahr 2016 in der Welt der Computer-Animation einiges getan. Von den neuen Möglichkeiten macht Der König der Löwen mit vollen Händen Gebrauch, denn das Remake bedient sich der Werkzeuge der virtuellen Realität wie noch kein Film zuvor.

Mufasa aus Der König der Löwen

Laut Produktionsdesigner wurde für die Kino-Neuauflage zunächst ein riesiges, enorm detailreiches virtuelles Steppen-Universum entworfen, das umgerechnet 160 Kilometer fiktiver Landschaft entspricht. Dabei handelt es sich um den Lebensraum von Simba und Co., in dem sich Jon Favreau dann später nach Herzenslust umsehen und seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Produzent Jeffrey Silver hat für den Entwurf und die Anwendung dieser digitalen Spielwiese eine sehr schöne Beschreibung parat:

Wir haben ein Videospiel gemacht mit dem Zweck, einen Film zu machen.

Das Eintauchen in die künstliche Savanne erfolgte in einem technologischen Leerraum mit Hilfe von Rastern, die virtuelle Sensoren beinhalten. Diese vermitteln den Computern, wo im Raum sich virtuelle Kameras befinden. Letztlich verlief der Dreh ganz ähnlich wie das Spielen eines Videospiels - mit Stativen, Dollys und Steadicams statt Controllern.

Das zum Einsatz gekommene Equipment sieht aus und fühlt sich an wie echte Filmgerätschaften mit dem Unterschied, dass keine Kameras, sondern eben nur Sensoren dranhängen. Die Filmemacher konnten also durchaus auf die analogen Werkzeuge zurückgreifen, die sie gewohnt sind, sodass bei Der König der Löwen das beste aus beiden Welten zusammentraf.

Jon Favreau macht es seinen Synchronsprechern leicht

Regisseur Favreau wollte, dass sich sein König der Löwen mehr wie Live-Action-Film und nicht so sehr wie ein klassischer Animationsfilm anfühlt. Um das zu erreichen, zeigte er sich auch im Umgang mit den Synchronsprechern experimentierfreudig.

Synchronsprecher, die bei einem Animationsfilm zum Einsatz kommen, absolvieren ihre Arbeit zumeist hinter einem Mikrofon mit ihrem Text vor Augen. Mit dieser Tradition brach Jon Favreau durch die Einrichtung eines so genannten Black-Box-Theaters: Ein schwarzer Raum mit sechs Referenzkameras und einer für den Cast so gut wie unsichtbaren Crew.

Der kleine Simba im Remake von Der König der Löwen

Hier konnten die Darsteller tatsächlich miteinander agieren, statt vergleichsweise regungslos ihren Text einzusprechen. Auf diese Weise war es ihnen möglich, auch ihre Körper einzubringen und sich darüber wiederum die Dialoge besser zu erschließen. Produzentin Karen Gilchrist erklärt die Nachteile der konventionellen Methode wie folgt:

Wir hatten Probleme mit mit den Dialogaufnahmen, da Leute nicht verstanden, dass sie flüstern oder schreien müssen.

Vor allem bei den Dialogen der Hyänen kam das Black-Box-Theater häufig zum Einsatz. Favreau vertraute den Sprechern um Florence Kasumba (sie lieh Shenzi ihre Stimme) vollumfänglich und ließ ihnen beim Spielen zunächst alle Freiräume zum Experimentieren. Eventuelle Anpassungen wurden immer erst später vorgenommen.

Alle Extras auf der Blu-ray von der König der Löwen im Überblick

  • Audiokommentar von Regisseur Jon Favreau
  • Die Reise von Der König der Löwen: Jon Favreau, Produzenten und Produktionsdesigner lassen uns hinter die Kulissen blicken.
  • Die Entstehung der unvergesslichen Musikszenen: Wir schauen Komponist Hans Zimmer und seinem Team bei der Arbeit zu.
  • Musikvideos
  • Tierschutzkampagne "Protect The Pride"
  • Lieder zum Mitsingen
Der König der Löwen auf Blu-ray

Der König der Löwen ist ab sofort auf DVD und in 3 Blu-ray-Versionen verfügbar. Dann kann der Siegeszug des Remakes weitergehen, nachdem der Film im vergangenen Sommer weltweit schon über 1,6 Milliarden US-Dollar in die Kinokassen gespült hat.

Wie beeindruckt seid ihr von der Kino-Revolution durch Der König der Löwen?

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