Vorschau - Gurken und Filmwunder im Kinojahr 2013

13.03.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
To The Wonder
StudioCanal
To The Wonder
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Nach frühjahrestypischer Resteware und endlich abgearbeitetem Oscarmaterial ist das Kinojahr in vollem Gange. Eine Vorschau auf mögliche High- und Lowlights 2013, viel zu spät und doch genau richtig. Garantiert ohne Nerdgasm.

Eine Cine-Jahresvorschau Mitte März hat folgenden Vorteil: Die traditionell ins Frühjahr verbannten Resterampen-Filme der Oscar-Saison liegen nun genauso hinter uns wie die Blockbuster-Überhangmandate und Middlebrow-Produktionen. Jene in die undankbaren ersten Jahresmonate versetzten Filme eben, die im Rest der Welt längst abgefrühstückt oder aber schon im Vorfeld aufgegeben wurden. Mitte März ist der deutsche Startterminkalender zudem auch um kleinere Produktionen ergänzt, viele Release Dates des kommenden Jahres stehen im Dezember und Januar noch gar nicht fest. Während in unseren Kinos also derzeit Jack and The Giants unter Ausschluss der Öffentlichkeit den wahr gewordenen Studioalbtraum vom Multimillionen-Verlust zelebriert, verhinderte Award-Contender wie Hitchcock mit mehreren Monaten Verspätung starten oder Spätwinter-Schmonzetten der Sorte Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht die Kinosäle blockieren, schaue ich lieber erst jetzt voraus, was das Kinojahr 2013 an möglichen Gurken, Wundern und satisfaktionsfähigem Nonsens bereithält. Die deutschen Starttermine findet ihr in den Klammern.

Sinnliche Logik und ein weiterer Silberstreif
Der Blick auf die kommenden Ereignisse lässt einen leider nicht selten erschaudern, deshalb erst einmal zum Verheißungsvollen, zum Vorfreudigen, zum garantiert Beglückenden: Unwahrscheinlich wohl, dass das Kinojahr 2013 uns einen schöneren Film als To the Wonder (30.05.) schenken wird. Der Trailer verspricht nicht weniger als die absolute Ultrakunst, eine unmittelbare Fortsetzung der fließenden, von allem erzählerischen, handlungsfixierten Ballast befreiten und nur noch einer sinnlichen Logik folgenden Bilder aus The Tree of Life, dem besten Film 2011 und vermutlich auch dem besten Film von Terrence Malick überhaupt. Feuchthosenpotenzial birgt selbstverständlich auch Gravity (03.10.), der erste Film von Alfonso Cuarón seit sieben Jahren, seit seinem übersehenen Meisterwerk Children of Men. Wieder ein Science-Fiction-Film, wieder vom besten Kameramann der Welt, Emmanuel Lubezki, photographiert. Und auch Serena (24.10.) verspricht, trotz Susanne Bier, einen weiteren Silberstreif 2013, vereint das Period Piece doch erneut Bradley Cooper und Jennifer Lawrence in den Hauptrollen – das schönste Leinwandpaar des Jahres. Da gehe ich ganz auf Konsens, mein Herz gehört Silver Linings.

Tom Cruise und Franchise-Viagra
Die Blockbuster-Saison leiten etwas verfrüht der drastisch verschobene G.I. Joe: Die Abrechnung (28.03.), Fortsetzung des herrlich vergnüglichen, weitgehend missverstandenen G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra, und Oblivion (11.04.), der nächste Schadensbegrenzungsversuch in der Karriere von Tom Cruise, ein. Auf Iron Man 3 (01.05.) darf sich nach dem öden zweiten Teil leider vorerst nicht mehr gefreut werden, zumal Ben Kingsley in Bösewichtsrollen noch unerträglicher ist als der zunehmend selbstgefällige, krampfhaft lässige Robert Downey Jr. als Superheld solo. Star Trek Into Darkness (09.05.) wird vielleicht so hübsch wie der ganz ansehnliche erste Film, aber jeder weiß, dass J.J. Abrams eigentlich schon immer für ein anderes Weltraummärchen brannte. Zweite, dritte, vierte, fünfte und sechste Teile einer Filmserie scheinen vor allem seit Mitwirkung von Dwayne Johnson wieder lukrativ, das Franchise-Viagra auf zwei Beinen wird auch in Fast & Furious 6 (23.05.) wieder einen FBI-Agenten spielen.

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