Christian Bale wollte gemeinsam mit einem Kamera-Team von CNN den chinesischen Dissidenten Chen Guangcheng während seines Hausarrests besuchen. Doch vor dem Haus des Menschenrechtsaktivisten wurde der Schauspieler von Wachmännern gewaltsam abgehalten, dem persönlichen Helden einen Besuch abzustatten. Bale war während seiner Dreharbeiten zum Film The Flowers of War auf Chen Guangcheng aufmerksam geworden und bezeichnet den autodidaktischen Rechtsanwalt als Inspiration.
Christian Bale, der zur Zeit besonders wegen seiner Rolle als Christopher Nolans Batman im Rampenlicht steht, war zur Premiere von The Flowers of War in China. Bale spielt im chinesischen Film des Regisseurs Yimou Zhang einen katholischen Priester, der junge Frauen während der Belagerung von Nanking durch japanische Truppen vor Vergewaltigung und Tod schützt. Mit der CNN-Aktion wollte er auf die heutigen Helden der chinesischen Gesellschaft aufmerksam machen. Der sonst medienscheue Bale hatte das Filmteam zuvor angerufen und gefragt, ob sie ihn auf der 8-stündigen Autofahrt zum Haus von Chen Guangcheng begleiten wollen.
Der blinde Chen Guangcheng hat sich im Selbststudium autodidaktisch zum Rechtsanwalt ausgebildet und setzte sich in der Vergangenheit gegen die Ein-Kind-Politik der chinesischen Regierung ein. Er bot seinen Mitbürgern juristische Beratung an und half ihnen, sich gegen Zwangssterilisationen und erzwungene Schwangerschaftsabbrüche zur Wehr zu setzen. Nachdem seine vierjährige Haftstrafe 2010 abgesessenen war, musste er direkt zum Hausarrest übergehen. Zusammen mit seiner Frau sitzt er nun streng bewacht und von der Öffentlichkeit ausgeschlossen in seinem Haus.
Neben Bale versuchten schon viele potentielle Besucher mit dem Mann Kontakt aufzunehmen. Doch immer wieder wurden Journalisten, Juristen, Freunde und Bewunderer abgewiesen, zusammengeschlagen, terrorisiert. Als Chen und seine Frau über Videobotschaften mit der Außenwelt kommunizieren wollten, wurden sie laut Wikipedia vom Wachdienst verprügelt. Außerdem wurde der Strom abeschaltet und Dokumente konfisziert. Die Aufnahmen von CNN zeigen Gewaltbereitschaft und kompromisslose Türsteher-Attitüde seitens der Wachmänner.
Hier noch einmal der Link zu den CNN-Aufnahmen