Warum Spin-offs das Beste sind, das Star Wars passieren konnte

18.12.2016 - 09:05 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Rogue One: A Star Wars StoryWalt Disney Studios Motion Pictures
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Rogue One ist endlich da und macht das Star Wars-Universum noch größer. Warum ich denke, dass die Spin-offs eine tolle Idee sind, lest ihr hier.

Überall nur Star Wars. Seitdem George Lucas' Krieg der Sterne in den Kinos lief, ist das Franchise aus unsere Popkultur nicht mehr wegzudenken. Neben der regulären Saga, die von den Abenteuern der Familie Skywalker und den Jedi erzählt, gibt es noch etliche Serien-Ableger, die weitere Geschichten aus dem Star Wars-Universum erzählen. Mit Rogue One: A Star Wars Story traut sich nun ein erstes Spin-off auf die Kino-Leinwände, bei dem nicht die Macht, Jedi oder Sith im Vordergrund stehen.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs äußerst skeptisch war, als ich las, dass Star Wars nun noch omnipräsenter in den Kinos wird. Die Idee des Film-Universums ist ja seit Marvel nichts Neues und mittlerweile hat ja fast jedes Hollywood-Studio die Idee, aus seinen Produkten mit Spin-offs noch mehr Geld rauszuquetschen. Aber nach einer Weile fand bei mir ein Umdenken statt und jetzt finde ich, dass die Idee, das Star Wars-Universum mit Spin-off-Filmen zu erweitern, vielleicht das Beste ist, das der Reihe hätte passieren können.

Walt Disney Studios Motion Pictures

Frisches Blut, mit frischen Ideen

Für Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht gingen Disney und Lucasfilm zunächst auf Nummer sicher und heuerten J.J. Abrams als Regisseur an. Abrams ist ein durchaus fähiger Filmemacher, der schon mit Star Trek bewiesen hat, dass er einen zufriedenstellenden Reboot abliefern kann. Jedoch scheint Abrams es häufig allen Zuschauerquadranten recht machen zu wollen. Das macht seine Filme zwar nicht unbedingt schlecht, aber dafür hin und wieder etwas seicht.

Als ich vor einiger Zeit las, dass der walisische Regisseur Gareth Edwards Rogue One übernehmen wird, schoss mein Interesse an dem Spin-off in die Höhe. Edwards war vor seinem Godzilla-Reboot für einen Independent-Streifen bekannt und nachdem ich das erste Mal Monsters sah, war ich schon neugierig darauf, was dieser Mann mit einem größeren Budget so alles anstellen könnte. Rogue One enttäuschte mich in dieser Hinsicht nicht. Der Film trägt mit seinen Panoramaaufnahmen und der Dynamik des Ensemble-Casts die Handschrift des 41-Jährigen. Unverbrauchte Talente wie Gareth Edwards können ihren eigenen Stil in die Filme einbringen und etwas von der Formel abweichen. Wenn auch Chris Miller und Phil Lord bei ihrem Han Solo Star Wars Anthology Film mehr Freiheiten bekommen, könnte das nächste Spin-off ein großer Spaß werden. Mit der Verpflichtung des Kameramanns Bradford Young (Arrival) und seinen Versprechen, das der Han Solo-Film ein paar Regeln brechen wird, wurde der erste Schritt schon vollzogen. Nur schade, dass sich Josh Trank (Chronicle) nach seinem Fantastic 4-Debakel dem Star Wars-Universum nicht mehr gewachsen sah.

Genug von der Nostalgie

Einer der größten Kritikpunkte an Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht war, dass er es mit dem Nostalgie-Faktor zu sehr übertrieben hat. Anspielungen ans klassische Star Wars sind herzlich willkommen, aber hin und wieder wurden teilweise ganze Aufnahmen in ähnlicher Weise aus Krieg der Sterne übernommen. Und auch das Finale, in dem wieder eine Planeten zerstörende Super-Waffe ausgeschaltet werden muss, erinnerten doch arg an den Film-Klassiker von 1977.

Da aber die Spin-offs von der regulären Saga losgelöst sind, können sie den Nostalgie-Faktor umgehen. Die Anthologien sind eher als Ergänzungen der Mythologie zu sehen und können sich so freier bewegen. Rogue One hat schon bewiesen, wie altbekanntes mit einer neuen Inszenierung funktionieren kann. Fans werden genug in dem Film erkennen, dass sie an Krieg der Sterne erinnert, ohne dabei aber das Gefühl zu kriegen, alles schon einmal gesehen zu haben. Letztendlich sollen die Spin-offs auch die Lücken zwischen den Einzelnen Saga-Filmen schließen und diese nicht weiterführen, weswegen sie auch nicht auf deren Stimmung und Inszenierung angewiesen sind.

Neue, abgeschlossene Geschichten

Kommen wir nun zu dem interessantesten Aspekt der Star Wars-Anthologie-Filme: Die Chance, völlig neue Geschichten innerhalb des Universums zu erzählen. Zugegeben, auch wenn die Geschichte um den Diebstahl der Todessternpläne, die eine Randnotiz im ersten Film war, und auch ein Han Solo-Film nicht unbedingt originell klingen, steckt dahinter jedoch eine Menge Potenzial für neue Geschichten.

Denn, was wissen wir denn über Hans Vergangenheit, außer dass er ein Schmuggler war und bei Jabba dem Hutten in der Kreide stand? Wir können so neue Facetten an bekannten Figuren kennenlernen und ihre Motivation besser verstehen. Aber nicht nur das. Es bleibt auch genügend Platz, uns andere Aspekte der Galaxie zu zeigen, wie das Leben neben dem Imperium, Rebellen und den Jedis ablief. Die Saga kann mit den Nebenhandlungen wachsen und uns ein besseres Bild des Ganzen vermitteln. Und vor allem sind die Spin-offs in sich abgeschlossene Geschichten, die, so hoffe ich, nicht noch weitere Sequels nach sich ziehen, oder sich eine Hintertür offen lassen. Eine Seltenheit im heutigen Blockbustergeschäft.

Sehen wir bald, wie Han an den Millennium Falken gekommen ist?

Es bleibt auf jeden Fall spannend zu sehen, was uns Disney und Lucasfilm noch in Zukunft mit den Spin-offs zu bieten haben. Wenn das Studio aber hier den Geschichten und den Beteiligten mehr Freiraum für eigene Ideen lässt, könnten die Spin-offs zu einem regelmäßigen und heiß erwarteten Kino-Event werden, das der Episoden-Saga in Nichts nachsteht.

Was ist eure Meinung zu den kommenden Star Was-Anthologie-Filmen?

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