In seiner Oscar-Rede bedankte sich Leonardo DiCaprio im letzten Jahr zunächst wie üblich bei seinen Co-Darstellern, der gesamten Crew, sowie Freunden und Familie. Zum Schluss wurden die Worte des Hollywoodstars jedoch nachdenklicher und zuletzt sogar politisch:
Im Mittelpunkt von The Revenant steht die Beziehung zwischen einem Mann und der Welt der Natur. Auf dieser Welt erlebten wir alle zusammen 2015 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Auf der Suche nach Schnee musste unsere Produktion bis an den südlichsten Zipfel dieses Planeten reisen. Der Klimawandel ist echt und er passiert genau jetzt. Diese akute Gefahr bedroht unsere gesamte Spezies und wir alle müssen zusammenarbeiten und aufhören zu prokrastinieren. Wir müssen damit aufhören, auf der ganzen Welt nur die Führer zu unterstützen, die der Umwelt schaden. Wir müssen die unterstützen, die sich für das Wohl der Menschheit einsetzen, für die Indigenen Völker dieser Welt, für die Milliarden und Abermilliarden der unterprivilegierten Menschen da draußen, die hiervon am meisten betroffen sind. Für die Kinder unserer Kinder und für diejenigen, die durch die Politik der Gierigen mundtot gemacht wurden.
Der ernste Tonfall von DiCaprio mag an einem für ihn ansonsten eher vergnüglichen Abend für manche vielleicht seltsam wirken, doch der Hollywoodstar setzt sich bereits seit 1998 mit unterschiedlichen Projekten für den Umweltschutz ein. Nach seinem Erfolg mit Titanic gründete er im Alter von 24 Jahren seine Leonardo DiCaprio Foundation, deren Ziel es seitdem ist, etwas gegen den globalen Klimawandel zu unternehmen. Sein Engagement wurde 2014 gekrönt, als er zum UN-Friedensbotschafter ernannt wurde und auf dem UN-Klimagipfel in New York die Auftaktrede halten durfte. Einen Monat vor der Oscar-Show im Januar 2016 nahm er außerdem beim Weltwirtschaftsforum in Davos teil.
Erstmal kurz die Welt retten
Nach seinem Auftritt bei den Academy Awards wurde es schließlich überraschend ruhig um DiCaprio. Im September des letzten Jahres feierte die Dokumentation Before the Flood ihre Premiere auf dem Filmfestival in Toronto, im November 2016 war sie außerdem für eine Woche auch über National Geographic in Deutschland kostenlos abrufbar. In der Doku spricht DiCaprio mit bekannten Personen, wie Papst Franziskus und dem ehemaligen US-Präsident Barack Obama sowie Wissenschaftlern darüber, wie sich der Klimawandel schon jetzt auf die Erde auswirkt und was die Menschheit noch erwarten könnte.
Als Schauspieler vor der Kamera ließ sich DiCaprio nach seinem Oscar-Gewinn 2016 kaum noch blicken. Hinter der Kamera arbeitete er allerdings gleich an mehreren Projekten, wobei er insbesondere als Produzent tätig wurde. Neben seiner Klima-Doku produzierte er außerdem Elfenbein: Das weiße Gold, eine Dokumentation über den illegalen Handel mit Elfenbein in Afrika. Darüber hinaus war er an der Produktion des Krimi-Dramas Live By Night von und mit Ben Affleck beteiligt, dem mittlerweile jedoch ein herber Verlust von 75 Millionen US-Dollar zugeschrieben wird.
Scorsese, Eastwood und Captain Planet
Das Biopic Wilson, der Action-Thriller The Infiltrator, der Horror-Thriller Delirium, die Kino-Adaption von Captain Planet, der Abenteuerfilm Robin Hood sowie die beiden Dramen The Black Hand und The Ballad of Richard Jewell von Regisseur Clint Eastwood sind weitere Produzenten-Projekte von DiCaprio. In den beiden letzteren Filmen übernimmt er zudem auch die Hauptrolle. Die IMDb bringt ihn sogar mit insgesamt 38 Titeln, bei denen er sich in der näheren Zukunft beteiligen soll, in Verbindung. Langweilig dürfte es dem Hollywoodstar demnächst also nicht werden.
Wann genau wir DiCaprio wieder als Schauspieler auf der Kinoleinwand bewundern dürfen, steht momentan jedoch noch nicht so genau fest. Für The Ballad of Richard Jewell wird er erneut mit Jonah Hill vor der Kamera stehen, einen Termin für den Drehstart gibt es bisher aber noch nicht. Das Biopic-Drama wird vermutlich noch vor The Black Hand in die Kinos kommen. Nach seiner erfolgreichen Kollaboration mit Alejandro González Iñárritu arbeitet DiCaprio bald außerdem wieder mit einem langjährigen Weggefährten zusammen: In Martin Scorseses Thriller The Devil in the White City wird er zum Serienkiller.
Nach dem Oscar ist vor dem Oscar
Es scheint so, als habe sich DiCaprio nach The Revenant bzw. seinem Oscar-Gewinn bewusst eine etwas längere Auszeit gegönnt, um in diesem Jahr wieder voll durchzustarten. Er wird mit vielen unterschiedlichen Projekten in Verbindung gebracht, feste Zusagen als Schauspieler gibt es derweil bisher erst wenige. Die nächsten Wochen werden aber sicherlich darüber Auskunft geben, wann und wo der Schauspieler als nächstes vor der Kamera in Erscheinung tritt. Wir haben das Gefühl, dass uns in nächster Zeit sicherlich wieder beeindruckende Filmkost vom vielseitig engagierten Hollywoodstar erwartet.
Auf welche kommenden Projekte von Leonardi DiCaprio freut ihr euch besonders?
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