Was sagen die Kritiker zu... Der Babadook?

07.05.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Noah Wiseman und Essie Davis in Der BabadookCapelight Pictures
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Jennifer Kent lässt mit ihrem Horrorfilm Der Babadook das Monster eines fiktiven Kinderbuches auferstehen. Wir haben ein wenig nachgeforscht, ob auch den Kritikern das Fürchten gelehrt wurde.

Über ein Jahr nach seiner Premiere auf dem Sundance Film Festival kommt Der Babadook nun auch in die deutschen Kinos. Jennifer Kents Langfilmdebut als Regisseurin und Drehbuchautorin basiert auf ihrem eigenen Kurzfilm Monster aus dem Jahre 2005. Das im Horrorfilm thematisierte Kinderbuch ist in der Realität nicht erschienen, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Amelia (Essie Davis) lebt nach dem Verlust ihres Ehemannes mit ihrem Sohn Samuel (Noah Wiseman) allein in einem großen Haus. Sie selbst hat sich seitdem in Trauer vergraben, sodass ihr Samuel die meiste Zeit mit sich selbst verbringt. Als Samuel ein Pop-up-Buch über ein Wesen namens Babadook findet, beginnt für ihn und seine Mutter eine Zeit des Grauens in dem alten Haus. Denn der Babadook (Tim Purcell) scheint nicht nur in dem Buch zu existieren...

Die harten Fakten zu Der Babadook:

14 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6.8

60 Kommentare und 4 Kritiken

791 haben den Film vorgemerkt und 9 sind uninteressiert

Was sagen die englischsprachigen Kritiken zu Der Babadook?

Kim Newman von Empire  ist von Der Babadook als Horrorfilm vollends begeistert:

Der Babadook hat manche Eigenschaften der gegenwärtigen Geistergeschichten wie Oculus, Mama oder Insidious, allerdings mit einer stärkeren Charakterbasis. Er ist in seinen Jump-Scare-Momenten wirklich angsteinflößend, vermittelt aber auch langwierig einen Schrecken, der einen tagelang begleiten wird.

David Rooney von The Hollywood Reporter  ist vor allem von der Darstellung des Grusels beeindruckt:

Kent ist klug genug, der Regel 'Weniger ist mehr' zu folgen, sodass der Eindringling meistens als eine dunkle nebelige Masse, ein beweglicher Klacks aus flüssigem Teer oder als ein Angst einflößender Schatten zu sehen ist. Sich auf Stop-Motion-Animation und Puppen zu verlassen anstatt CGI zu benutzen, um die übernatürliche Macht zu kreieren, ist mitunter eine der stärksten Eigenschaften des Films.

Scott Foundas von Variety  lobt die Arbeit von Regisseurin Jennifer Kent:

Es heutzutage vielleicht unmöglich einen Horrorfilm zu drehen, ohne mindestens einen Charakter irgendwann den Teer-ähnlichen Glibber erbrechen zu lassen, das ist ein Standardsymbol für dämonische Besessenheit geworden, aber auch wenn Der Babadook die bekannte Schiene fährt, schafft es Kent dem Ganzen ihren eigenen Stempel aufzudrücken. [...] Trotz allem kompromittiert Kent niemals die emotionale Realität der Charaktere oder benutzt deren Leiden für billige Schockmomente.

Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Der Babadook?

Patrick Seyboth von epd film  findet Gefallen an der Bedeutungsebene des Films:

Während er davon erzählt, wie Amelia (möglicherweise) ihren Verstand verliert, reflektiert der Film ganz nebenbei, doch höchst virtuos die vielfältigen Inkarnationen unserer tiefsten Ängste in den Bilderwelten des Alltags.

Andreas Köhnemann von kino-zeit  sieht große Kunst in der Charakterzeichnung:

Die Reise, die Writer-Director Kent mit ihrem Protagonisten-Duo unternimmt, führt auf das tiefenpsychologische Terrain - wobei Der Babadook erfreulicherweise entschieden subtiler vorgeht als zum Beispiel der in mancher Hinsicht ähnlich gelagerte Vater/Tochter-Spuk Hide and Seek - Kein Entkommen. Kents Werk ist abgründig; es verweigert sich klug einer übereindeutigen (Auf-)Lösung.

Benjamin Moldenhauer von Spiegel Online  lobt das Gesamtwerk, vor allem aber das Schauspiel:

Auch deswegen gehört Der Babadook zu der in den letzten Jahren eher überschaubaren Gruppe von Horrorfilmen, die nicht nur Angst verbreiten, sondern den Zuschauer auch darüber hinaus berühren können. [...] Die Diagnose, die [der Film] stellt, ist bitter: In einer Welt, die mit dem Schmerz und der Verzweiflung nicht umzugehen weiß, haben die Monster leichtes Spiel.

Fazit über die Kritiken zu Der Babadook:

Die Kritiker scheinen von Jennifer Kents Horrorthriller Der Babadook durchweg begeistert, sowohl von der Inszenierung als auch der Darstellung. Über das Manko, eigentlich keine wirklich neue Geschichte zu sehen, wird dabei großmütig hinweg gesehen.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass auch Regisseur William Friedkin (Der Exorzist) via Twitter  eine kleine Kritik zum Film abgegeben hat:

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Werdet ihr euch Der Babadook ansehen?

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