Was sagen die Kritiker zu ... Der Nanny?

26.03.2015 - 09:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Der NannyWarner Bros. Pictures Germany
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Mit seiner vierten Regiearbeit Der Nanny bringt Matthias Schweighöfer seinen vierten Film in fünf Jahren in die Kinos. Was die Kritiker zu seinem Film sagen und ob sich der Gang ins Kino lohnt, erfahrt ihr in unser Kritikenanalyse.

Nach What a Man (2011), Schlussmacher (2013), Vaterfreuden (2014) bringt Matthias Schweighöfer mit der Der Nanny heute seine inzwischen vierte Regiearbeit in die Kinos. Mit dem Erfolg seiner Filme steht der ehemalige Schützling von Til Schweiger in nichts mehr nach. Für den Film hat sich der Schauspieler und Regisseur erneut mit Milan Peschel zusammengetan, der bereits in Schlussmacher mit von der Partie war. Desweiteren hat er mit Joko Winterscheidt, Veronica Ferres und Ilka Bessin (Cindy aus Marzahn) einiges an Prominenz aus der deutschen Film- und Fernsehlandschaft um sich versammelt.

In Der Nanny spielt Matthias Schweighöfer den erfolgreichen Bauunternehmer Clemens, der für ein Großprojekt die letzten Mieter eines Hauses vor die Tür setzt. Unter den Mietern befindet sich auch Rolf (Milan Peschel). Dieser beschließt daraufhin, Rache an Clemens zu nehmen und schleust sich bei ihm als Nanny für dessen Kinder Winni (Paula Hartmann) und Theo (Arved Friese) ein, um Clemens Leben zu verwüsten. Was Rolf allerdings nicht weiß: Clemens Kinder haben es sich selbst zur Aufgabe gemacht, jede Nanny so schnell es geht, aus dem Haus zu graulen. Aus diesem Hin und Her der Rache entwickelt sich mit der Zeit ein unerwartetes Familien-Gefühl.

Was sagen die Kritiker zu ... Der Nanny?

Christian Witte von Cereality  kann dem Film nichts abgewinnen:

Wie man sich vorstellen kann, ist diese Gefühlsduselei von erschreckender Belanglosigkeit, aber dann doch in solch hoher Konzentration anbiedernd wie das Product Placement [...] Es ist geradezu unfassbar, wie engstirnig die ältesten Kamellen aus über hundert Jahren Filmgeschichte zur Hymne für Familienzusammenhalt aufgewärmt werden. [...] Letztendlich läuft alles auf einen Schluss hinaus, der sich so weltfremd aus dem Fenster lehnt [...] Solch einen überhöhten, selbsternannten Pathos erlebt man selten – und das, obwohl sich der Film anfangs so entschieden als hanebüchener Quatsch verstand.

Bianka Piringer von Spielfilm  sieht einen durchwachsenden Film mit einige positiven Aspekten:

Clemens' Wandel vom emotionsarmen Businessman zum liebenden Vater wirkt nicht sehr glaubhaft, während Milan Peschel als Mann mit Herz und Skrupel überzeugt. Die Dialoge, vor allem die ätzenden Kommentare Winnies, trumpfen mit frechem Biss auf. Es gibt auch spannungsgeladene Action, [...] Das komödiantische Timing bleibt eher durchwachsen, denn auf überzeugende Passagen folgen unmotivierte Szenen [...] Auch den Gegensatz zwischen dem ruppigen Humor und dem mild-versöhnlichen Einfluss [...] löst die Komödie nicht wirklich geschmeidig auf. [...] Die auf starke Kontraste und frechen bis grellen Humor setzende Komödie wirkt nur teilweise inspiriert, verfügt aber über gute Kinderrollen und flotte Passagen mit gelungenem Timing.

Antje Wessels von Quotenmeter  hingegen steht dem Film sehr positiv gegenüber:

Doch im Mittelpunkt von Der Nanny steht weder irgendeine weitere Reißbrett-Message oder das Auf und Ab eine Beziehung, sondern zunächst einmal der anarchische Spaß. [...] Schweighöfer verkauft seine Filme als das was sie sind und misst ihnen somit nicht mehr Bedeutung bei, als sie verdienen. Gleichzeitig steht er hinter dem Ziel, seinem Publikum Spaß zu bereiten. Und das gelingt!

Daniel Benedict von der Neuen Osnarbrücker Zeitung  hat der Film überhaupt nicht gefallen:

Als Komödie ist Matthias Schweighöfers Der Nanny mit Milan Peschel und Joko Winterscheidt erbärmlich. Als filmgeschichtliches Phänomen ist er interessant: Weil er auf all die alten Witze setzt, die man in Lederhosen-Filmen grässlich fände – und trotz des ranzigen Humors ein Erfolg werden dürfte.

Laurenz Werter von Kino-Zeit  kritisiert den Film zwar, sieht aber auch positive Punkte:

Was man Matthias Schweighöfer lassen muss, ist eins: Er hat verstanden, wie man Kinoerfolge erschafft. Originalität ist dabei nicht gefragt [...] Dabei ist sich der Film nicht zu schade, jeden noch so ausgelutschten Gag noch weiter zu drangsalieren. [...] Sie werden auch nicht besser, wenn sich ein an sich talentierter Schauspieler mit großem komischem Potenzial wie Milan Peschel an ein Werk wie dieses hier verschwendet. Ihm hätte man einen besseren Film gegönnt. Und dem Zuschauer auch.

Das Fazit zu Der Nanny:

Der Grundtenor zu Matthias Schweighöfers Film Der Nanny ist bei den Kritikern eher negativ. Es gibt zwar einige positive Stimmen, doch vor allem die flachen Charaktere, deren unglaubwürdige Entwicklung und ausgelutschter Humor stehen auf der Negativ-Seite im Vordergrund. Das sind Kritikpunkte, mit denen viele deutsche Komödien zu kämpfen haben. Positiv hingegen werden einige schauspielerische Leistungen hervorgehoben, ebenso wie die teilweise passablen Dialoge.

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