Welche Hügel haben die blutigsten Augen?

19.06.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Welche Hügel haben die blutigsten Augen?
CMV/FOX/moviepilot
Welche Hügel haben die blutigsten Augen?
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Auch diese Woche habt ihr wieder die Qual der Wahl – Welcher Film hat mehr Lob verdient? Wer wird im direkten Vergleich das Rennen machen: Wes Cravens Hügel der blutigen Augen oder das Remake The Hills Have Eyes von 2006?

In unserer Gretchenfrage geht es diese Woche um zwei Horrorfilme. Ihr dürft abstimmen, welche Fassung von The Hills Have Eyes euch mehr überzeugt hat: das Original Hügel der blutigen Augen von Wes Craven oder aber das Remake The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen von Alexandre Aja aus dem Jahre 2006.

Hintergrund
Häufig ist es ja so, dass ein Remake nicht mit dem Original mithalten kann, wenn es zum direkten Vergleich kommt. Diese Woche dürfte es jedoch wirklich spannend werden, denn beide Filme habt ihr im Schnitt mit 6,1 bewertet. Die Neuauflage des Remake-Regisseurs Alexandre Aja (Piranha 3D, Mirrors) dürfte allerdings etwas bekannter sein. Beide Verfilmungen beinhalten todernste Gesellschaftskritik, geht es doch um die Auswirkungen von nuklearer Strahlung. Spätestens ab den 1940er Jahren gab es in den USA etliche Experimente in kerntechnischen Anlagen, die zu besorgniserregenden Unfällen führten, einige davon endeten tödlich. 1945 starb der Physiker Harry Daghlian, da er versehentlich eine chemische Reaktion auslöste und eine tödliche Strahlendosis abbekam. Laut Wikipedia war er das erste Opfer eines Nuklearunfalls. Ein knappes Jahr später verstarb auch Louis Slotin, ein kanadischer Wissenschaftler, an den Folgen eines Atombombenexperiments.

Pro Hügel der blutigen Augen (1977)
Wes Cravens Hügel der blutigen Augen beruht in Ansätzen auf der Legende des Alexander Sawney Bean, der gemeinsam mit seiner Großfamilie im Schottland des 15. Jahrhunderts für den Tod tausender Menschen verantwortlicht gemacht wurde. Mit seiner Frau und den 46 Kindern und Enkeln soll er die Opfer nach der Ermordung verspeist haben. Die Existenz der legendären Kannibalen-Familie ist in Historikerkreisen zwar umstritten, doch die Geschichte inspirierte dennoch einige Horrorfilmer – so auch Wes Craven, der bei Hügel der blutigen Augen nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch zum Film entwickelte. Wes Craven bevorzugte für seine Verfilmung den Titel Blood Relations, der sich allerdings nicht durchsetzen konnte. In Hügel der blutigen Augen geht es um die Familie Carter, die mit ihrem Auto (inklusive Wohnwagen) mitten in der scheinbar menschenleeren Wüste liegenbleibt. Die Carters befinden sich in einem nuklearen Testgebiet. Vater Carter, Big Bob (Russ Grieve), und sein Schwiegersohn Doug (Martin Speer) wollen Hilfe holen, der Rest der Familie bleibt mit den Hunden beim Wagen. Doch sie sind nicht allein und werden von den Hügeln aus beobachtet. Das Unheil nimmt seinen Lauf, denn Jupiter (James Whitworth), der missgebildete Sohn des Tankstellenbesitzers und sein Kannibalen-Clan haben es auf die Carters abgesehen. Doch wer die deutsche Synchronisierung schaut, sollte vorgewarnt sein: Dort werden aus den atomar verseuchten Mutanten außerirdische Menschenhasser gemacht.

Pro The Hills Have Eyes (2006)
Alexandre Aja versetzt die Horror-Geschichte mit The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen 2006 in die Gegenwart. Als Produzent des Remakes beteiligte sich der Schöpfer des Originals, Wes Craven, sogar selbst, da er von den Erfolgen anderer Remakes beeindruckt war. In der Neuauflage des Films steht erneut die Familie Carter samt Wohnwagen und der beiden Schäferhunde Beauty und Beast im Zentrum. Das Remake orientiert sich stark an der filmischen Vorlage, aber es gibt auch einige Unterschiede. Der Tankwart (Tom Bower) empfiehlt den Carters eine Abkürzung und so kommen sie in ein Wüstengebiet, in dem in den 1950ern Atomwaffen getestet wurden. Hier arbeiten der Tankstellenbesitzer und die mutierten Bergleute also zusammen. Die Reifen des Autos werden von den Kannibalen absichtlich durch ein Nagelband beschädigt, was sich von der ursprünglichen Verfilmung deutlich unterscheidet. Zudem erscheint Ajas Neuinterpretation deutlich politischer. Bereits im Vorspann wird die Kritik an den Atomtests inklusive der gesundheitlichen Folgen thematisiert. Doch die Bilder aus dem Intro zeigen keine nuklearen Folgen, sondern Mutationen, die durch Agent Orange (einem Herbizid, das während des Vietnam-Kriegs zur Entlausung von Pflanzen genutzt wurde) verursacht wurden. Das Remake war ein kommerzieller Erfolg. Mit fast 70 Millionen Dollar spielten die Produzenten weltweit ein Vielfaches der Produktionskosten (15 Millionen Dollar) wieder ein.

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