Wie James Cameron alle drei Avatar-Sequels simultan schrieb

02.06.2014 - 16:00 Uhr
Avatar - bekommt drei Nachfolger.
Twentieth Century Fox Film Corporation
Avatar - bekommt drei Nachfolger.
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Die drei Nachfolger für seinen 2009er-Hit Avatar – Aufbruch nach Pandora hätte er auch selber schreiben können, sagt James Cameron. Aber nicht parallel. Dafür engagierte der Regisseur insgesamt vier rechte Hände für fünf Monate intensive Denkarbeit.

Auf den Mann ist Verlass. Mitte April noch verriet James Cameron in einer Plauderstunde mit seinen Fans, die Arbeit an den Drehbüchern für Avatar 2, Avatar 3 und Avatar 4 werde in sechs Wochen abgeschlossen sein. Und siehe da: genau eineinhalb Monate später plaudert er wieder, diesmal über die Erfahrung, an drei Filmen gleichzeitig zu schreiben und über die Arbeit in einem Team. Dabei hat er sich auf seine Zeit mit der Fernsehserie Dark Angel besonnen, die ebenfalls größtenteils gemeinschaftlich verlaufen sein soll. Cameron: “Die beste Erfahrung mit einem Autoren-Team habe ich bei Dark Angel gemacht.” Umgemünzt habe er diese Erfahrung auf die Arbeit an den drei Sequels zu Avatar – Aufbruch nach Pandora.

Mehr: Sigourney Weaver in allen geplanten Avatar-Sequels

Fünf Monate verbarrikadierte Cameron sich und die Autoren Josh Friedman, Rick Jaffa, Amanda Silver und Shane Salerno in einem Konferenz-Raum. Aus diesen fünf Schreiberlingen, inklusive ihm selbst, bildete Cameron drei Teams, eines für jeden Nachfolger-Film. Die sollen nämlich parallel abgedreht werden, womit aber nicht begonnen werden könne “bevor alle drei Bücher fertig geschrieben und abgesegnet sind.” In Acht-Stunden-Tagen wurde also wie wild gedacht und konzipiert. Cameron verhielt sich dabei wie der moderne Showrunner einer Fernsehserie, verteilte Filme wie Episoden an verschiedene Autoren. Wie genau das ablief, auch darüber gab er im Gespräch mit der Los Angeles Times (via Slashfilm) bereitwillig Auskunft:

“Ich habe ihnen nicht gesagt, welchem Film sie sich speziell werden annehmen müssen. Also hat sich jeder gleichermaßen auf jeden der drei Filme vorbereitet und sich mit ihm beschäftigt. Der Autor zum Beispiel, der Film drei schreibt, weiß genau, was in Film zwei und vier passiert, wonach er seine Arbeit ausrichtet. […] Diese Herangehensweise hat für uns als Prozess funktioniert, diese epische Welt zu erfassen, mit all den Charakteren und ihrer Flora und Fauna.” Fünf Monate brüteten fünf Köpfe eine schlüssige Geschichte aus, am letzten Tag dieser Periode delegierte Cameron jeweils ein Skript zu einem der Sequels an einen (oder zwei) Autoren.

Denn auch ein James Cameron bekommt Kopfschmerzen, wenn er aus einem 1500-seitigen Notizen-Wust eine schlüssige Geschichte formen soll. “Denn zuerst habe ich mich für ein Jahr hingesetzt und meine Gedanken zur Welt, den Kulturen, den verschiedenen Clans und Tieren und Biomen auf 1500 Seiten festgehalten. Am Ende hatte ich eine Menge an losem, thematischen Material gesammelt, hatte aber keine konkrete Story.” Die Adaption dieser Notizen mit den kreativen Kapazitäten von gleich fünf parallel arbeitenden Autoren käme im Endeffekt, im filmischen Ergebnis einem Roman gleich – zumindest, was dessen Detailreichtum betrifft. Selbst wenn ein Film natürlich nie derart ausführlich in seiner Darstellung sein könne, kann er doch ’"visuell detailliert sein, er kann seine Charaktere und deren Kultur ausführlich beschreiben. Auch wenn du natürlich das Gefühl hast, all das ist nur die Spitze des Eisberges", gesteht Cameron.

Mehr: James Cameron spricht über Avatar-Nachfolger

Bis wir diese Eisbergspitzen betrachten dürfen, wird es aber wohl noch ein wenig dauern, gerade weil die Anschluss-Trilogie simultan produziert wird. Immerhin kommt dann aber ab 2016 bis 2018 jedes Jahr im Dezember ein Avatar-Film ins Kino.

Was haltet ihr von Camerons Herangehensweise an die Avatar-Saga?

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