Wie Variety berichtet, werden Will Smith und Jay-Z nach ihrer Zusammenarbeit beim Musical Annie wieder auf dem Produzenten-Stuhl Platz nehmen. Gemeinsam mit Filmemacher Aaron Kaplan produzieren sie für den US-Sender HBO eine Miniserie über den Tod eines 14-jährigen Afroamerikaners 1955. Bisher sind noch keine weiteren Beteiligten an dem Serien-Projekt bekannt.
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Der Afroamerikaner Emmett Till wurde nur 14 Jahre alt. Er besuchte im August 1955 in den Ferien Verwandte in Money, Mississippi. Dort wurde er vom weißen Lebensmittelhändler Roy Bryant und dessen Halbbruder J. W. Milam auf brutalste Weise ermordet. Nach einem Gerichtsprozess wurden beide Täter trotz erschlagender Beweise von einer weißen Jury als unschuldig freigesprochen. Die Tat wie auch die Rechtssprechung sorgten national wie international für Aufregung. Die Proteste gegen den Freispruch der Mörder, unter anderem gingen in Chicago bei dem Begräbnis mehr als 50.000 Menschen auf die Strasse, werden heute als einer der Anfänge der schwarzen Bürgerrechtsbewegung gesehen. In dem Dokumentarfilm The Untold Story of Emmett Louis Till aus dem Jahre 2005 untersuchte Filmemacher Keith Beauchamp den Fall nochmals genau und stieß auf weitere Beteiligte. Bob Dylan setzte dem Jungen in seinem Song Death Of Emmett Till ein Denkmal.
Das Emmett Till-Serienprojekt ist überaus aktuell. In den USA ist die Rassismus-Debatte neu entfacht worden, zum Beispiel durch systemimmanente Polizeiwillkür gegen Schwarze und den rassistisch motivierten Mord an neun Schwarzen in einer Kirche in South Carolina im Juni 2015.