Wir schauen Hannibal - Staffel 2, Folge 12

18.05.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Tome-wan
NBC
Tome-wan
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Masken runter, Karten auf den Tisch: Tome-wan geht bis zum Äußersten, um alle Figuren auf ihre richtigen Positionen für das große Finale zu schieben und erreicht dabei vielleicht einen neuen Gore-Höhepunkt der eigenen Seriengeschichte.

Bryan Fuller hat bekanntlich schon mehrmals hervorgehoben, dass sich alle Freunde von Hannibal vor allem auf die zwölfte Episode freuen dürfen und nun, wo wir Tome-wan kennen, wird auch ganz deutlich, warum. Allein die Skala der explizit dargestellten Gewalt wurde mal wieder (vor allem in TV-Maßstäben) gnadenlos gesprengt. Aber auch sonst bietet die heutige Folge alles, was das Fan-Herz begehrt – sowohl visuell, als auch akustisch und inhaltlich ein weiteres Prachtexemplar in dieser Staffel.

Die Lage zwischen Hannibal (Mads Mikkelsen), Will (Hugh Dancy) und Mason (Michael Pitt) wird immer angespannter. Hannibal steht offensichtlich der Sinn danach, Mason umzubringen, bzw. ihn von Will umbringen zu lassen. Will möchte wiederum, wie er Jack (Laurence Fishburne) berichtet, Hannibals Bestreben dazu nutzen, um ihn endlich fangen zu können und stachelt die Rivalität zwischen ihm und Mason weiter an. Das geht so weit, dass Mason den Psychiater schon für die Schweinefütterung präpariert hat. Dieser Plan wird jedoch von Will vereitelt. Dass Hannibals Rache für diesen Umgang mit ihm unvorstellbar grausam vonstatten ging, muss an dieser Stelle wohl nicht mehr erwähnt werden.

Gerade, als die ersten von uns die Eröffnungssequenz von Sakizuki einigermaßen verarbeiten konnten, kommt Mason Verger und verfüttert sein eigenes Gesicht stückchenweise an Wills Hunde. Als Hannibal dann auch noch auf Masons Anmerkung, er habe Hunger, staubtrocken mit “Eat your nose, then” antwortet und Verger sich daraufhin tatsächlich die Nase (lachend!) abschneidet und sich einverleibt, war alles vorbei. So stell ich mir ein ordentliches face-off (no pun intended) zwischen zwei Bösewichten vor. Mit Margots Vergers (Katharine Isabelle) großartigen letzten Worten an ihren Bruder (“What Margot wants is to take care of you, dear. Just like you took care of me.”) dürfte die Storyline der Vergers dann auch schon fürs Erste abgeschlossen sein. Denn es sieht ganz danach aus, dass hier ein Fass geöffnet wurde, für das in einer einzigen Episode (vor allem nicht im Finale) kein Platz ist. Das ist Staffel 3-Material. Als ich Masons Nacken hab knacken hören, trauerte ich der kurzen Bekanntschaft ehrlich gesagt hinterher. Sein Comeback war dafür umso größer: Paralysiert und mit halbem Gesicht, aber keineswegs gebrochen.

Mason ist jedoch nicht der einzige, der sich selber demaskieren musste. Hannibals Ex-Therapeutin Bedelia du Maurier (Gillian Anderson) gesteht, dass auch sie von Dr. Lecter stark genug manipuliert wurde, um einen Menschen umzubringen. Diese routinierte Prozedur, andere Menschen zum Töten zu verleiten, dürfte wohl kaum jemanden von uns verwundern und doch sind Bedelias Aussagen beunruhigend. “If you think you are about to catch Hannibal, that’s because he wants you to think that. Don’t fool yourselve into thinking he’s not in control of what’s happening.” Sie spricht von ihm, als wäre er im Vorstand der Illuminaten. Nun ist Bedelia jedoch nicht der paranoide Durchschnittspothead, der den Einsturz des World Trade Centers analysiert – diese Frau weiß ganz genau, wovon sie spricht. Vor diesem Hintergrund ist es auch nur schwer vorstellbar, dass Hannibals Erkenntnis, Jack den Chesapeake Ripper übergeben zu müssen, tatsächlich so gemeint ist, wie sich das der naive Zuschauer denken könnte.

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