Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 12

04.03.2014 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 12 - Still
AMC
Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 12 - Still
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Still, die zwölfte Episode der vierten Staffel von The Walking Dead, ist ein intimes Zweipersonenstück. Beth und Daryl bahnen sich ihren Weg durch die Zombie-Apokalypse, stets auf der Suche nach einem Tropfen Alkohol zum Überleben.

Menschen rennen durch den Wald, suchen sich gegenseitig und dazwischen tauchen Zombies auf: Seit dem Mid-Season-Finale hält sich der Plot der vierten Staffel von The Walking Dead im überschaubaren Bereich auf. Um genau zu sein, definierten die vergangenen Folgen lediglich den Status quo der einzelnen Mitglieder im Ensemble. Was anfangs durchaus seinen Sinn gemacht hat, erweckt unterdessen einen anderen Verdacht – nämlich den, dass es sich dabei um Füllepisoden handelt. Zuletzt etablierte Claimed mit Sanctury auf solidem Niveau das allgemeingültige Ziel der aktuellen Runde. Darüber hinaus wurden jedoch nur wenige Register in der Kunst des Drehbuchschreibens gezogen. Stattdessen konzentrierten sich die kreativen Köpfe hinter den Kulissen auf das nervenaufreibende Versteckspiel mit Rick (Andrew Lincoln) unter einem Bett, was zweifelsohne auch ein denkwürdiges Highlight in der Serien-Historie war. Still geht einen Schritt weiter und koppelt als füllendes Kapitel zwei Figuren komplett aus dem übergreifenden Handlungsbogen aus, indem der Fokus ausschließlich auf Daryl (Norman Reedus) und Beth (Emily Kinney) gerichtet wird. Und das funktioniert streckenweise sogar richtig ordentlich.

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Was gibt’s Neues aus der Zombie-Apokalypse?
Es ist Nacht. Unheilvolle Geräusche sind zu vernehmen – ein Donnern, ein Rauschen und im Hintergrund das unbändige Zirpen von Grillen. Der Kadaver eines Beißers säumt die Oberfläche des Asphalts einer nächtlichen Straße inmitten des Waldes. Ein demolierter Wagen komplettiert das gruselige Abbild des Weltuntergangs. Plötzlich raschelt es im Gebüsch, Blätter bewegen sich und werden zur Seite gebogen. Die größte Enttäuschung der Episode ereignet gleich zu Beginn: Weder ein furchteinflößender T-Rex noch ein jagendes Raptoren-Geschwader findet seinen Weg aus dem dichten Grün. Anstelle prähistorischer Urzeitmonster erscheinen Beth und Daryl, beide auf der Flucht vor einer Meute Untoter. Kurzerhand verstecken sie sich im Kofferraum eines heruntergekommenen Autos und warten im Angesicht des Gewitters die Zeit ab, bis ihre Verfolger die Straße passiert haben. Blitze offenbaren für den Bruchteil einer Sekunde ihre ängstlichen Blicke. Ansonsten ist nur die ausgeklügelte Geräuschkulisse zu vernehmen. Dann sind die Beißer weg und das friedliche Treiben der Natur kündet von Anbruch eines neuen Tages in der Zombie-Apokalypse.

Ein überragendes Opening, in seinem schlichten Gewand geradezu hinreißend und derart effektiv umgesetzt, das den Leerlauf in den kommenden Minuten vollkommen vergessen lässt. Im Grunde folgt nämlich nur die Dokumentation von Dingen, die Menschen eben in The Walking Dead so machen: Eine Feuerstelle finden, Schlangen jagen und ein Lager für die nächste Nacht errichten. Dass sich Daryl und Beth allerdings nicht für immer anschweigen können, hat auch Drehbuchautorin Angela Kang verstanden und legt dementsprechend den beiden erlösende Worte im Hinblick auf die ewige Stille in den Mund: Beth will Alkohol trinken, da Hershel (Scott Wilson) es ihr zu seinen Lebzeiten stets verboten hat. Hierbei handelt es sich jedoch weniger um einen Akt der jugendlichen Rebellion sowie des pubertären Trotzes. Vielmehr erklärt sich Beths Verlangen als verzweifelte Suche nach Ablenkung beziehungsweise einem Ausweg. Es steht nach wie vor die Frage im Raum, wofür es sich eigentlich zu (über)leben lohnt. Beth versucht, diesem Frust mit der Entdeckung von etwas für sich Unbekanntem zu begegnen, das dennoch eine nostalgische Erinnerung an eine heile Welt in sich birgt.

Wie entwickelt sich die Gruppe? Wer kämpft für welche Seite der Menschlichkeit?
Wenngleich Daryl wenig Begeisterung für Beths Vorhaben aufbringen kann, machen sie sich schließlich auf den Weg und landen in einem verlassenem Country Club. Wie bereits in unzähligen Gebäuden zuvor regiert hier das Verderben: Neben Leichen en masse prägen vor allem drei röchelnde Beißer, die in Schlingen von der Decke hängen, die Gestaltung des verwüsteten Gebäudes. Beth und Daryl bahnen sich ihren Weg durch die dunklen Gänge der ehemaligen Vergnügungsanlage, bis Hershels Tochter endlich in den Besitz einer Flasche Alkohol kommt. Noch ehe sie einen Schluck kosten kann, überfällt sie allerdings einer der lebenden Toten, der den guten Tropfen offensichtlich für sich beansprucht. Zack, die Flasche geht zu Bruch und Beth erledigt den Störenfried mit ihrem Messer. Als sie sich daraufhin ironisch bei Daryl für seine Hilfe bedankt, lässt dieser sie ebenso kühl abblitzen. In der Bar des Country Clubs startet Beth einen erneuten Versuch und wird fündig. Nachdem sie jedoch keine sauberen Gläser findet und in Tränen ausbricht, schleudert Daryl den billigen Schnaps auf den Boden und bringt seine Gefährtin an einen Ort, den er einst mit Michonne (Danai Gurira) entdeckt hat.

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