Es hat den Anschein, als wäre True Blood immer noch auf der Suche nach seinem Mojo. Bereits die ersten beiden Episoden quollen vor Ungereimtheiten nur so über und auch in der aktuellen Ausgabe Fire in the Hole suchen wir vergebens nach Logik und dem guten, alten Seriencharme. Zwar sorgt die Rückkehr zwei verschollen geglaubter Charaktere wieder für etwas frischen Wind im verstaubten Bon Temps, dem gegenüber steht jedoch einer der unwürdigsten Abgänge, der uns in dieser Serie wohl seit langem untergekommen ist.
Was passiert: Als Pam (Kristin Bauer van Straten) ihn nach monatelanger Suche endlich findet, ist Eric (Alexander Skarsgård) an Hep V erkrankt und hat ein paar seiner melancholischeren Charakterzüge angenommen. Nach dem Tod von Nora und Godric verspürt der Wikinger keinen Grund mehr, als Untoter auf dieser Erde zu wandeln. Er will Pam davonschicken, die ebenfalls gerade den Tod ihres Abkömmlings Tara aus der Ferne verspürt hat, doch diese hat noch ein letztes Ass im Ärmel: Mit der Nachricht, dass Sarah Newlin (Anna Camp) noch am Leben ist, weckt sie die letzten Lebensgeister in Eric, der sich nun aufmachen will, sich an dem blonden Biest zu rächen. Dieses sitzt mittlerweile gar nicht mehr so blond und gar nicht mehr so christlich auf dem Schoß eines buddhistischen Gurus in L.A., bevor dieser von der Yakuza dahin gemetzelt wird. Offensichtlich sind diese nicht ganz so begeistert, dass einer ihrer Abgeordneten des TruBlood-Unternehmens von einem Newlin’schen Stöckelschuh der Kopf durchbohrt wurde. Bleibt die Frage, wer das nun brünette Schlitzohr zuerst bekommt: die Yakuza oder Eric?
Zurück in Bon Temps: Während der neu zusammengeschlossene Mob durch die Wälder streift, um allen übernatürlichen Wesen den Garaus zu machen, haben sich Sookie (Anna Paquin) und Bill (Stephen Moyer) einen Plan ausgedacht, um die entführten Bewohner der Stadt zu retten. Sookie, durch die erneute Einnahme von Bills Blut mit einem Vampir-Peilsender ausgestattet, möchte für die Hep-V-Vampire Beute spielen und so den Aufenthaltsort von Arlene und Co. ausmachen. Das klappt anfangs nicht so gut wie gedacht, womit ihr und Bill etwas Zeit bleibt, ihre neu aufblühende Freundschaft zu festigen. Ihr Kuschel-Wolf Alcide, der just in diesem Augenblick auf der Suche nach seiner Freundin ist, fände diesen Anblick sicherlich nicht so berauschend.
Die selbst ernannte Bürgerwehr hat derweil ihren ersten richtigen Einsatz, der zugleich auch kläglich scheitert. Andy, Jason, Violet und Jessica stehen den wütenden Einwohnern von Bon Temps gegenüber und als die ersten Schüsse fallen und Jessica getroffen wird, hat das letzte Stündlein einiger Aufsässiger geschlagen. Violet macht kurzen Prozess und reißt der Schützin auf der Stelle das Herz heraus. Da es sich dabei um die Pumpe von Ms. Fortenberry handelt, dürfte aber keiner einen großen Verlust verspüren.
Mittlerweile wird es bei Sookie und Bill ziemlich brenzlich, denn ihr Plan scheint aufgegangen zu sein. Sie werden gleich von mehreren Vampiren überfallen, gegen die sie nichts ausrichten können. Zum Glück tauchen ganz zufällig Jason und Co. auf, um die infizierten Blutsauger mit viel Feuerkraft ins Jenseits zu befördern. Auch Fährtenleser Alcide ist am Handlungsspielort aufgetaucht, um seine Freundin zu beschützen und Bill die Leviten zu lesen. Doch die Gefahr ist noch nicht vorbei: Die Bürgerwehr ist zu dem kleinen Intermezzo im Wald dazugestoßen und eröffnet nun das Feuer auf die übernatürlichen Wesen, wobei Alcide tödlich verletzt wird. Als Sookie sich zu ihrem Werwolf-Freund hinunter kniet, ist dieser schon tot.