Je näher das Ende rückt, desto mehr scheint True Blood bedauerlicherweise den Lebenssaft zu verlieren. Die einigen wenigen Szenen, die noch ansatzweise das Feeling vergangener Staffel aufleben lassen, reichen längst nicht mehr aus, um den Zuschauer über die Dauer eine Episode bei der Stange zu halten. Auch die Rückkehr einiger alter Charaktere kann an dieser Misere nicht viel ändern.
Was passiert Weil die frisch geheilte Schwester von Sarah Newlin den Aufenthaltsort ihrer besseren Hälfte nicht verraten will, befördert der ungeduldige Eric (Alexander Skarsgård) sie kurzerhand ins Jenseits. Mr. Gus und die übrigen Anhänger der Yakuza finden das verständlicherweise weniger lustig. Immerhin brauchen sie das heilende Blut Sarahs, um ein Gegenmittel zu synthetisieren. Abgefüllt als NuBlood soll es den Ruf der Firma wieder aufpolieren und selbige zu einem Vermögen verhelfen. Um das Vertrauen der Vampire zurück zu gewinnen, braucht Mr. Gus dafür das passende Aushängeschild, das er in Eric meint gefunden zu haben. Die beiden Parteien schließen einen Deal ab, den die Yakuza einhalten wollen, trotzdem für kurze Zeit die Möglichkeit bestand, die Vampire zu verraten. Mit einem hypermodernen Super-Satelliten spüren sie die verzweifelte Numi schließlich auf, die sich in ihrer alten Kirche verschanzt hat.
Währenddessen ist Bill (Stephen Moyer) im Begriff zu sterben. Die Krankheit schreitet beängstigend schnell voran und bringt seine Angehörigen zum Verzweifeln. Jessica (Deborah Ann Woll) vernachlässigt aufgrund ihrer Trauer ihren Beschützer-Schwur gegenüber Fee Adilyn, die umbemerkt von Jasons Ex Violet entführt wurde. Sookie (Anna Paquin) dagegen sucht mit letzter Hoffnung einen Weg, ihren ehemaligen Liebhaber doch noch zu retten. Eine Zwergenschamanin soll Abhilfe schaffen, doch erschaudert diese bei dem Namen von Sookies Großgroßgroßvater Niall, der einem alten Feen-Adelsgeschlecht angehört. Als die spleenige Gnomin das Weite sucht, muss Sookie anderweitig Hilfe finden. Verzweifelt ruft sie ihren Ahnen Niall (Rutger Hauer), der kurz darauf in ihrer Küche steht und sich mit Spaghetti vollstopft. Was anderes als die abgedroschenen Das-Leben-ist-wertvoll-Weißheiten kriegt Sookie von ihrem Feen-Opi aber nicht zu hören. Anscheinend kann nichts mehr auf der Welt Vampir Bill retten. Als Sookie dies erkennt, schlüpft sie zu Hause in ihr feinstes weißes Nachthemd und rennt mitten in der Nacht anmutig über den Friedhof – direkt zu Bills Haus. Ein letzter Kuss, ein letztes Schäferstündchen vor dem kuschligen Kamin: Das will sie mit Bill genießen, so lange es noch währt.