C.C - Kommentare

Alle Kommentare von C.C

  • 8 .5

    […] Der Film ist das Gegenteil von Meditation und Kontemplation, wenn man darunter einen still gewordenen Geist ohne Ziel und Begierde versteht. Obwohl er um seine Verpflichtungen weiß, lässt sich Jesse tief in Celines Sofa hinabsinken. Sein Körper spricht Verweilen! Die Begierde ist aber nicht ausgeschaltet, sondern richtet sich auf den Moment selbst. Könnte man doch den Fluss des Lebens für einen Augenblick anhalten!

    „Dieses ist das erste Vorgefühl des Ewigen: Zeit haben zur Liebe.“ (Rainer Maria Rilke) […]

    Ganze Kritik: https://bildsucht.org/paradoxie-des-verweilens-ein-wiedersehen-mit-before-sunset/

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    • 9 .5
      C.C 29.09.2018, 19:54 Geändert 29.09.2018, 19:55
      über Respire

      [...] Respire (auch Breathe) ist ein Meisterwerk, weil er auf filmischer Ebene wiederspiegelt und einfängt, was als zernagendes Ungleichgewicht in der Hauptdarstellerin brodelt und die Druckempfindung emotionaler Repression samt ihrem infernalen Ausbruch nachfühlen lässt. Das ist expressives fühlendes Kino und dabei beinahe unbarmherzig gegenüber den Zuschauern in seiner eindringlichen Aufrichtigkeit. Respire ist eine Erfahrung sondergleichen.

      Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/sep_2018/article_text_respire

      • 5 .5

        [...] Die Weibchen ist eine Fantasie des Absurden. Und als solche verliert sich der Film in seiner Frage nach der Herrschaft und Macht zwischen den Geschlechtern, ohne dafür eine adäquate Antwort oder Gegenidee zu liefern. Die größte Stärke ist dabei wohl die Provokation eines unangenehmen Gefühls allseitiger anarchistischer Entmachtung. Frau sein oder Mann sein fühlt sich nach dem Schauen des Films unangebracht, geradezu anrüchig an. Die Schwäche dabei ist jedoch zugleich das eigentlich konstruktivlose Gewand der (überhaupt schwer auszuformulierenden) Gesellschaftskritik des Films. Somit wirkt er wie eine heillose Überbordung sexualpolitischer Themen der 70er, dem jeder nachdenkliche Filter fehlt. Ein an den Genderproblemen wahnsinnig gewordener Film. Aber vielleicht steckt hierin der Aufruf zu einer neuen und gerechten, dann überschaubaren Ordnung. Nicht revolutionär, aber entzündlich.

        Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/sep_2018/article_text_die-weibchen

        • 7 .5

          [...] Wie in jeder großen Liebesgeschichte (oder zumindest den meisten) steht im Eigentlichen nicht das Leben im Mittelpunkt der Erzählung, sondern der Tod. „Bonnie und Clyde“ handelt nicht vom Verlieben, sondern von Verliebten, nicht von einem Prozess, sondern von einem Zustand. Der große Konflikt und auch die große Traurigkeit ist, dass dieser Zustand am Treiben der Welt bricht. Dass es keine eigene Welt für die Liebenden gibt, außer im Tod und in den kurzen stillen, fast windstillen Minuten auf einer Picknickdecke im Grün einer menschenleeren Sommerwiese.

          Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/aug_2018/article_text_bonnie-und-clyde

          1
          • 10

            [...] Man weiß von der philosophischen Qualität des Films. Auch über die filmtechnische Raffinesse ist man ins Bild gesetzt, wenn man die Produktionsgeschichte kennt. Zudem ist jedes Wort über seine feinkomponierte affektive Sogkraft bereits gesagt worden. Und auch das unbeschreibliche Gefühl vor der unergründlichen Weite des Universums, an dem jedes Wort verstummt, wurde bereits zu genüge beschrieben. Was ungesagt bleibt, vielleicht ungesagt bleiben muss, ist das höchst eigene Erlebnis, das der Film bietet, oder erlaubt. Aufgrund der vielen Leerstellen und der allgemeinen Sinnverweigerung, aufgrund seiner räumlichen und zeitlichen Tiefe, lädt der Film dazu ein, mit sich selbst auf eine Reise zu gehen. Anders aber als das Geraten in einen mystischen oder meditativen Zustand der Weltvergessenheit, anders als esoterisch beschworene bewusstseinserweiternde Introspektionsübungen, führt der Film kompromisslos in die Untiefen des eigenen bewussten Seins. Aber wie lässt sich mitteilen, was dort aufzufinden ist? Wie lässt sich der ehrfürchtige Blick des Kindes zu den Sternen versprachlichen, ohne sich an den festen Worten zu stoßen? „Die [innere] Erfahrung“, schreibt Bataille, „ist in Fieber und Angst die Infragestellung (Erprobung) dessen, was ein Mensch vom Seinsgeschehen weiß. Wenn er in diesem Fieber irgendeine Wahrnehmung macht, kann er nicht sagen: ‚Ich habe dies gesehen, was ich gesehen habe, ist so und so‘; […] sondern nur: ‚was ich gesehen habe, entgeht dem Verständnis‘“. Und eben das schafft der Film. Ob die Reaktion darauf nun Staunen oder Haare raufen ist, ob man den Film für gut befindet oder nicht, das spielt vor diesem Hintergrund wohlmöglich gar keine Rolle. Wie könnte man auch dem ahnungslosen Kinderblick zum Himmel die Werte dieser Welt entgegenhalten?

            Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/aug_2018/article_text_2001

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            • 5 .5
              C.C 03.08.2018, 20:58 Geändert 07.08.2018, 18:43

              [...] In einer unübersichtlichen Welt voller irreal anmutender Nachrichten, die den ganzen Globus betreffen, voller Stunt double und Greenscreens, voller Fakes und digitaler Monitore und großen Zahlen, lässt der Film die Wände des Scheinbaren fallen und zeigt die analoge Unmittelbarkeit. Die meisten Displays im Film zerspringen, Benji (Simon Pegg), eigentlich der „Computernerd“, benimmt sich absurd technikfremd, es sind die Bösen und Hinterlistigen, die auf Displays erscheinen und zuletzt ist es das Ausfallen der Funkverbindung zwischen Team und Hunt, dass jenes uneingeschränkte Vertrauen einfordert. Unter der brausenden Action ist die Sehnsucht nach Nächstenliebe und analoger Aufmerksamkeit zu vernehmen, nach einer unumstößlichen Stütze, einem liebenden Vater, der für uns ins Feuer springt.
              Um ins Lokalpatriotische abzudriften, ist der Film glücklicherweise aber doch zu erlebnisdurstig und zu global. Um in eine unreflektierte dogmatisch-religiöse Heldenverehrung abzudriften, ist er zu bodenständig. Und die nostalgische Sehnsucht nach analogem Zusammenhalt zwischen Mensch und Mensch wirkt an keiner Stelle starrköpfig regressiv. Um aber zu erstaunen, fehlt es schlichtweg an Innovation und kreativen Ideen. „Fallout“ ist ein solides Handwerk, das Schweiß und sogar einen Knöchelbruch gekostet hat. Aber, will man sich nicht der Cruise-Mystifizierung anschließen, ist und bleibt er doch „nur“ solides Handwerk.

              Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/aug_2018/article_text_mission-impossible_6

              1
              • 7 .5

                [...] Bleischwer legt Peckinpah die unentrinnbaren Bande, beschwert durch tierische Begierden, symbolisch aufgeladen, zwischen seine Figuren und erzeugt somit ein Gefühl der endlosen Beklommenheit, dem keine Auflösung, keine Katharsis anheimgestellt wird. Das macht Straw Dogs zu einem schwierigen und schwermütigen Film. Weil er nicht zeigt, wie Gewalt entsteht, sondern dass Gewalt unabdingbar und fundamental während des Films und auch noch nach dem Film fortbesteht. Keine Lösungen werden angeboten. Auch das feierlaunische naive Tröten der Kleinkinder wird auf geniale und gleichfalls grauenvolle Weise mit Vergewaltigungsausschnitten parallel montiert. Und zuletzt nimmt einem Peckinpah noch die Erhabenheit über das richten zu dürfen, was dort geschieht. Der verurteilende Blick Davids Frau auf dessen mörderischen Kampf ums Überleben wird durch ihre kurz darauffolgende eigene unausweichliche Gewalttat dekonstruiert. Was bleibt ist ein beschämter Blick voller Verzweiflung und Entsetzen, in dem das Gewahr werden der sozialen Dystopie von Grausamkeit und Leid durchschimmert.
                So ist Straw Dogs ein wuchtiger Film, dessem Pessimismus man sich kaum zu entziehen vermag. Effektvoll geschnitten und bedacht in Szene gesetzt, aber es bleibt ein trotziger Pessimismus, der manch heiterer Seele doch zu schwer im Magen liegen könnte. Und vielleicht auch soll.

                Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/mai_2018/article_text_straw-dogs

                • 6
                  C.C 10.04.2018, 00:21 Geändert 10.04.2018, 00:22

                  Eine Überraschungsfeier. Ein Heroinsüchtiger und seine sich sorgende Schwester. Mit dabei sein Kind.
                  [...]
                  Zwischen diesen drei Welten steht die Protagonistin und spielt die Vermittlerin, diejenige die das Leiden heilen will, die Wogen glätten, das Kind beschützen, für ihren Mann und die anderen Partygäste da sein. Dabei vergisst sie sich selbst, bzw. drängt ihre Gefühle nach Innen hin zurück. Dieses Gefühl der gehemmten Expression, das durch die Metapher des sinkenden Bootes, des Erstickens ihrerseits, expliziert wird, findet sich einfühlsam gefilmt in der gesamten Atmosphäre des Films wieder: Der klaustrophobische Raum des Autos in der dunklen Nacht, der schwitzende klagende Bruder auf dem Beifahrersitz und das sich kaum in die Situation integrieren lassende unbeschwert lallende Kind auf der Rückbank. In der Ferne die wartenden Partygäste.

                  6 Balloons ist ein ungemütliches Kammerspiel, das mit der Unwissenheit des Zuschauers über die Beweggründe für den leidbringenden Drogenkonsum des Bruders spielt, was das Leiden zu einem Existenziellen macht. Dabei lässt der Film die Perspektive der Schwester nachfühlen, deren ganze Welt sich erwartungsvoll an sie richtet, obwohl in ihrem Inneren angestaute Emotionen sind, die selbst nach Ausdruck, nach Befreiung schreien.

                  Dieses Gefühl zu vermitteln schafft der Film. Die metaphorische Befreiung am Ende, das Verlassen des Boots, ist jedoch zu rabiat und geschieht zu leise, als dass darin die Wucht des emotionalen Ausbruchs adäquat in Bilder gebracht worden wäre. Und auch die achtsame und diskrete Art des Films, sich an allen Stellen gleich behutsam in seine Charaktere hineinzuhorchen, bietet zu wenige Reibungspunkte und Aufs und Abs, sodass am Ende, trotz des Feingefühls, alles etwas monoton und flach daherkommt. So vermittelt der Film zwar gekonnt ein bestimmtes Gefühl und veranschaulicht es als Metapher, als Erzähler einer im Gedächtnis bleibenden Geschichte aber scheitert er.

                  Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/apr_2018/article_text_6-balloons

                  • 2

                    [...] Hinter dem Deckmantel der momentan sensiblen Themen Polyamorie und BDSM versteckt sich der Film und begibt sich auf sicherstes Terrain, wenn die Dreierbeziehung von allen aus tiefstem Herzen gewollt dargestellt wird und die Bondage- und Unterwerfungspraktiken auf beiderlei oder hier dreierlei Einverständnis beruhen. Hinter diesem Konflikt mit und Kampf gegen die verhärteten Urteile der Gesellschaft, der sich schnell ausreizt und langweilig wird, hat der Film allerdings nichts zu bieten, außer eine subtile Form des Sexismus, die gerade deshalb so unbequem daherkommt, weil sie sich hinter den verurteilten gesellschaftlich Ausgestoßenen als Sympathieträger versteckt.
                    [...]
                    Der Film ruft hinter seiner glatten Oberfläche in dogmatisch krächzendem Ton: „Was soll die Verstellung? Das ist die Natur des Mannes und das die Natur der Frau. Seid, was ihr seid!“ – An genau der Stelle hört aber auch jedes Hinterfragen auf (der Lügendetektor bezeugt ja schließlich die endgültige Wahrheit) und Frauen dürften jetzt ausbrechen und wahrhaftige frauliche Frauen sein und Männer endlich wieder männliche Männer und zwar mit gutem Gewissen…

                    Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/mar_2018/article_text_marston

                    1
                    • 8 .5

                      [...] Auf der einen Seite sind die unnahbaren Handelnden, deren psychologisches Profil zunächst verschleiert bleibt, und der distanziert gefilmte Raum. Auf der anderen Seite die sich jeder Erklärung entziehenden Ereignisse, die sich wie eine unsichtbare parasitäre Lebensform klanglos in die unterkühlte Welt eingenistet haben. Dieses unheimliche Spiel von innen und außen, in dem immer noch der Hauch einer bizarren Komödiantik erhalten bleibt, machen „The Killing of a Sacred Deer“ zu einem psychologisch wirkstarken Film, der nicht nur nach innen, in sich selbst, sondern auch nach außen in die Köpfe der Zuschauer eindringt.

                      Das bis zur letzten Konsequenz unausweichlich drohende Übel, das in der Entstellung und dem letztlichen Absterben der Kinderkörper seinen Vorboten hat, ist in solcher Eindringlichkeit gefilmt, dass es als Notwendigkeit, quasi als göttliche Fügung sich in die Logik des Films einschreibt. Problem dabei ist nur, dass der Film, obwohl er sich allegorisch gibt, zu wenige Anhaltspunkte für eine identifizierbare Aussage bereitstellt. So hält man an manchen, wenn auch wenigen Punkten des Films inne und fragt sich: warum? Emotional aufwühlend, psychologisch wirksam, aber auf rationaler Ebene leider nicht sehr fruchtbar oder zu verschlüsselt.

                      Anzumerken ist noch, dass die schauspielerische Leistung im Ganzen besticht, aber im Besonderen bei Nicole Kidman beinahe erschreckende Züge annimmt: Jeder Blick ist voller bodenloser Intensität.

                      Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/mar_2018/article_text_the-killing-of-a-sacred-deer

                      1
                      • 9

                        [...] Der Fokus liegt auf Mias Innenwelt. Ihre Träume, ihr Begehren und ihr Leiden sind das, was die Essenz des Filmes ausmachen. Und sie entstehen nicht, wie man es erwarten würde, in Reibung zu den harten Umständen, in denen sie aufwächst, sondern durch die fast rohe, auf ihren Kern hin abgeschälte Emotionalität und Expressivität einer strebenden Teenagerin.
                        Das macht Fish Tank vielmehr zu einem Coming-of-Age Film, statt zu einem Sozialdrama. Die größten Momente der Traurigkeit, der Freude oder der Wut beruhen auf existenziellen Erfahrungen, deren Sujet zwar der soziale Brennpunkt ist, welcher aber nicht notwendig für die Message des Films steht. Das Waten durchs Wasser, die emotionale Verbundenheit mit einem leidenden Pferd, das sonnendurchstrahlte Gefühl verliebter Berührung, die Kränkung desillusionierender Realitätserfahrungen oder das Sich-verlieren im Rhythmus der Musik: Das alles sind grundständige Erfahrungen, die durch keine Form von Kapital beeinflusst sind.
                        [...]
                        So lebt der Film von seinen Schauspielern, deren karge Expression nur in feinen Zügen erahnen lässt, was dahintersteckt. Die Kamera weiß dann einfühlsam und unaufdringlich Stück für Stück freizulegen. So wie die Kamera, ist auch der Schnitt nie überschwänglich, nie betont artifiziell. Fish Tanks Bilder sind aber auch keine dem Realismus treu ergebenden Zeugnisse, sondern dem gefühlsgeladenen Leben entspringende leidende und hoffende Herzensöffnungen, die immer wieder durch das, was die raue Realität unterdrückt und unmöglich macht, verschlossen werden. Das gleiche ist auch Mia für den Film.

                        Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/mar_2018/article_text_fish-tank

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                        • 7

                          [...] Auf der Form- und auf der Inhaltsebene stellt „Der die Zeichen liest“ das bleischwere Einfallen unbeweglicher Tradition in eine bewegliche Welt dar. Das kommt umso tragischer und kontrastreicher daher, weil es ein Jugendlicher ist, der zum unverbesserlichen Starrkopf mutiert. Die Jugend, Sinnbild für Veränderung, versteift zum statischen Diktum.
                          Nun ist es aber schwer zu erkennen, was der Film letztendlich sein will: Gesellschaftskritik? Religionskritik? Ein reines spielerisches „was wäre, wenn“-Szenario? Oder pure bitterböse Satire? Worin der Film sich jedenfalls erkenntlich zeigt, ist in seiner Kritik am festen Wort, an der zweifellosen Meinung, an dem die Andersdenkenden oder Andersfühlenden sich unausweichlich schneiden müssen. Einem Protagonisten zuschauen zu müssen, der reines Dogma ist, erweist sich als anstrengend und unbefriedigend, trägt aber auch die wichtige Erfahrung totalitärer Sprachpolitik in sich, an der man, wenn man sich erst einmal durch ihre lähmenden Schlingen durchzuwinden verstanden hat, reifen kann, um dann weiterhin bedacht zu sprechen und nicht bloß vorzulesen.

                          Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/mar_2018/article_text_der-die-zeichen-liest

                          1
                          • 4 .5
                            über Mute

                            [...] Der Film fängt stark an. Mit Leichtigkeit transportiert er einen von Anfang an in die Atmosphäre eines dystopischen Berlins der Zukunft. Das ist aber keine düstere Weltuntergangsphantasie, sondern ein bunt-punkiger Schauplatz, der liebevoll gestaltet, zumindest fürs Erste, Innovationen erhoffen lässt. Hier zeigt Duncan Jones auch sein Gespür für eine filmische Rhythmik, die den Szenen eine spezifische emotionale Qualität verleiht.

                            Schnell verliert sich Mute jedoch in seinen eigenen durch das Drehbuch aufgebürdeten Irrwegen. Die anfängliche Begeisterung über einen vermeintlich melodisch-dynamischen Film wartet nicht lange, bis sie der Entgeisterung Platz macht, die sich einstellt, wenn die Bilder ihre symbolische Kraft verlieren und teils wie unbedeutende Szenen aus irgendeiner der unzähligen Netflix-Serien daherkommen. Auch der Soundtrack Clint Mansells, der sonst durch pathetisch-aufgeladene Tracks zu bestechen wusste, klingt hier entzaubernd fad.
                            Mute ist auch kein besonders schlechter Film. Aber irgendwie scheint es, als sei hier das ein oder andere Potenzial in der Produktion versiegt. Paul Rudd spielt wieder mal den durchweg genervten angespannten Typen, was überzeugt, aber aufgrund seiner überzogenen „Screentime“ irgendwann nur noch lästig ist. Seine Bromanze, die das Antagonisten-Gespann bildet, verliert in ihrer komödienhaften Darstellung jegliche Gefährlichkeit. Und das Detektivische in der Handlung um den Protagonisten Leo schafft es nicht, die nötige Spannung aufzubauen.

                            Lichtblick ist der herausragende Alexander Skarsgård, der seinem dem Drehbuch geschuldeten flachen Charakter, die nötige Tiefe zu geben wusste.

                            Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/feb_2018/article_text_mute

                            1
                            • 3 .5
                              über Porto

                              [...] Jeder Moment der Leidenschaft mahnt zugleich vor seinem unausweichlich kommenden Ende. So dehnt der Film seine eigenen 76 Minuten zu einer sich wesentlich länger anfühlenden zähen Zeiterfahrung aus, die sich in ihrem depressiv-andächtigen Grundtenor bleischwer und ungefragt ins Gemüt hineinsenken wird.
                              Alleine in dieser Art der Inszenierung, unterlegt mit Jazz-Musik und gedankenversunkenen bis schwülstigen Liebesgeständnissen der Charaktere im Off, kommt der Film bereits dermaßen selbstgefällig daher, dass man ihm nur ungerne folgen möchte in seiner Art der Andacht. Das macht Porto zu einem Film für die chronischen Grübler, die sich nur allzu gern von der Vergangenheit beherrschen lassen. Für diejenigen, die stundenlang über alten Bildern sinnieren und nicht loslassen können von jenen verklärten Momenten, die doch eigentlich im gelebten Leben sich im Fluss der Zeit verflüchtigten. Wo schon das Wehklagen selbst die Tiefe suggeriert, das jedes dramatische Potenzial im Keim erstickt.
                              [...]

                              Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/feb_2018/article_text_porto

                              1
                              • 7

                                [...] „Lady Bird" ist ein imponierend stilsicherer Film, der auf jeder Ebene genau weiß, was er will und gleichzeitig dazu imstande ist, eben das, wie das einfachste der Welt aussehen zu lassen. Aber das achselzuckende Annehmen der mütterlichen Ordnung als Vollendung der Reifwerdung zu erzählen, löst mitunter Unbehagen aus, wie auch das existenzialistische Entromantisieren jeglicher Ereignisse.

                                Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/feb_2018/article_text_lady-bird

                                1
                                • 9
                                  über Thelma

                                  Endlich ein Film, der sich aus dem Wust der retrophilen uninspirierten Filme abzuheben weiß, dessen Stil und Inhalt dermaßen konvergieren, wie es im Kino selten zu sehen ist. Der neuste Film des norwegischen Regisseurs Joachim Trier erzählt die Geschichte einer jungen Frau namens Thelma, die ihr Elternhaus verlässt, um zu studieren und einen Platz in der Welt zu finden. Dieses Verlassen ist kein Entreißen, kein sich aggressiv Emanzipieren, sondern ein nacktes „In die Welt geworfen sein“, bei dem die bekannte Ordnung (die Regeln und Lebensweise der Eltern) ins Wanken geraten.

                                  Zunächst ist es verwunderlich, dass die Ordnung eine mythische, nämlich religiöse ist. Also eine durchaus abstrakte Lehre, die in das heutige naturwissenschaftliche Verständnis nur schwer zu integrieren sein mag. Und wenn nun die Ausbruchsversuche Thelmas aus dieser Ordnung sich wiederum durch paranormale Ereignisse gebärden, scheint das wie ein realgewordener Rückfall in die Elternordnung zu sein. Was wir sehen, ist jedoch keine verrückte Christin, die mit der Lebensweise der außerelterlichen Welt nicht zurechtkommt, sondern eine suchende Protagonistin, die ein unbewusstes Widerstreben in sich hat, der modernen technizistischen auf rohe Kausalitäten beruhenden Welt zu entsprechen. Darin steckt eine Absage an die Eltern, aber auch eine Absage an die Welt, überhaupt an jede erklärbare Ordnung.
                                  Es kommt wie ein Klischee daher, die Liebe als das Moment des Ausbruchs zu setzen. Aber was Trier inszeniert, ist keine kitschige Rosarote-Brillen-Phantasie, sondern der sehnlichste Wunsch nach distanzloser Verbundenheit, der mal in Begehren, mal in Hass umschlägt und von Grund auf Angst, Kopflosigkeit und Rausch bedeutet. Der Wille, die räumliche Distanz im Abstrakten wie im Realen vollkommen zu überwinden bedingt den Verlust der Gravitation, der naturwissenschaftlichen Ordnung. In keinem Moment verliert sich der Film in schmalzige oder theatralisch aufgeblasene Bilder. Er ist ein Melodrama mit dem Ernst eines erschütternden Horrorfilms. Das ordnungsvernichtende Innere der Protagonistin kehrt sich zugleich nach außen. Erst zuckt ihr Körper unerklärbar epileptisch, danach verschiebt sich der Raum. Die Identitätssuche und der Liebeswunsch Thelmas scheitern in der Welt der kausalen Ordnung und kehren sich destruktiv nach innen, bis jegliche Erklärbarkeit, die Struktur von Raum und Zeit, von Innen und Außen zerfallen und Phantasie und Realität zu einer kohärenten Einheit verschmelzen. Von einer absoluten Ordnung in die nächste geworfen, ist es die Liebe, die eben jene Ordnungen durch Kontrollverlust zunichtemacht.
                                  [...]

                                  Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/feb_2018/article_text_thelma

                                  1
                                  • 8 .5
                                    über Monster

                                    [...] Der Film wird nicht zu einer einfachen Geschichte femininer Stärke oder der Wirkkraft mütterlicher Liebe, sondern destruiert zugleich diese allzu einfachen Topoi durch den Einsatz komischer Elemente. Es geht um das Wahnsinnige und Monströse im unschuldigen weißen Gewandt und das kindliche Unbeholfene hinter den schwarzen Krallen des Grauens. Der Film betrifft jeden, weil er Bilder findet, um das Verhältnis des Erwachsenenseins zum Kindsein fühlbar zu machen. Und zwar auf einer existenziellen Ebene. Hinter jedem noch so abgestumpften Erwachsenen herrschen die Angst und das Spiel des Kindes.

                                    Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/feb_2018/article_text_monster

                                    2
                                    • 6 .5

                                      [...] „Call Me By Your Name“ ist ein einfühlender Film, der weniger erzählerisch, als poetisch sich den Liebenden nähert. Er befühlt seine Charaktere, streichelt sie mit Sonnenstrahlen, hüllt sie in Wasser und lässt das Ideal der ausgewogenen Natur zum Zentrum der Begehrenden werden. Nur um ständig in der Annäherung der Körper daran zu erinnern, dass diese nie ganz verschmelzen, dass immer eine Kluft zwischen ihnen bleibt. Die beiden nennen den jeweils anderen bei ihrem eigenen Namen. Der Namensaustausch lässt die Grenzen ihrer Autonomie und Einsamkeit wenigstens für einen Moment verschwinden, lässt den Kugelmenschen und die ursprüngliche Harmonie der Natur zumindest erahnen.

                                      Das macht der Film ohne Frage gut. Die Art, in der er den Kontrast zwischen physisch präsentem Begehren/Annähern/Verbinden und letztlicher Abwesenheit/Zerrissenheit/Einsamkeit aufbaut, macht die vielgelobte schauspielerische Leistung beinahe unwesentlich. Und der bittersüße Schmerz romantischer Liebe wird sich unmerklich auf den Zuschauer übertragen. Das knisternde kleine Feuer, umgeben von eisiger Winterkälte, erinnert an die Sonnenstrahlen auf den umschlungenen Körpern und zeichnet sich eindrücklich auf dem Gesicht Elios‘ ab. So entlässt der Film mit eben jenem Gefühl der Sehnsucht, das er über zwei Stunden aufbaut. Aber um welchen Preis?

                                      Die ständige Sexualisierung der Körper lässt die beiden zwar zum physischen Sinnbild der Sehnsucht werden, aber um den Preis einer vollkommenen und bis auf die Spitze getriebenen vulgären Entblößung. Die findet nicht in obszönen Bildern ihren Ausdruck, sondern in der Reduktion auf das Sichtbare an sich. In der Vergegenständlichung des Begehrens, die sich in der durchweg sexuell aufgeladen Annäherung der Körper zeigt, bleibt kein Platz mehr für Wortromantik und geistige Liebe, also Erotik im ursprünglichen Sinn. „Call Me By Your Name“ ist ein Gedicht des rein Sinnlichen und lässt den Zuschauer das Gefühl der Entzweiung leiblich nachfühlen. Problem dabei ist nur, dass er den körperlich-sinnlichen Reduktionismus dabei ebenso spürbar werden lässt, was über weite Strecken mühselig wird.

                                      Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/jan_2018/article_text_call-me-by-your-name

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                                      • 5

                                        [...] Unter dem Druck der historischen Recherche scheint es [nämlich], als müsste sich Gary Oldman an die markanten Eigenschaften des wahren Churchills gehalten haben und nur an diese. Alle anderen Nuancen wären historisch inkorrekt. So wirkt sein Spiel hölzern und gezwungen. Die Nebendarsteller, die weniger unter dem imperativischen Fluch „historisch korrekt“ stehen dürften, sind dann auch gleich um einiges lebendiger. Dass die Academy dieses mimetische Holzklotztheater beeindruckend findet ist nur konsequent, wenn man sich die ausgezeichneten Darsteller der vergangenen Jahre anschaut. Es reicht wohl schon das naive Staunen darüber, dass eine Bewegung oder Mimik ähnlich oder im besten Fall fast gleich ist, wie seine reale Vorlage, um gutes Schauspiel zu definieren.

                                        Neben aller Kritik lässt sich ernüchternd feststellen, dass das Handwerk hier und da tadellos ist. Dass man zwei Stunden nicht aufs Übelste gelangweilt ist, aber auch nicht außergewöhnlich gespannt. Dass man diesen Film gar nicht viel vorwerfen muss, aber dass er sich bereits jedes Potenzial selbst genommen hat und schon in einem Jahr vergessen sein wird. [...]

                                        Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/jan_2018/article_text_die-dunkelste-stunde

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                                        • 8 .5

                                          [...] Und so schafft es der Film durch und durch erschreckend zu sein: indem er die Angst vor dem Unbekannten, vor menschlicher Unberechenbarkeit und Verrat in das realitätsnahe Setting einer krisenhaften Freundschaft verlagert. Die dunklen purpurnen Farben, teils schläfrigen kontrastarmen Bilder, denen wiederum gezielt überbelichtete Bilder entgegenstehen und die spannungsgeladene, teils melancholische, depressive bis aggressive minimalistische Musik verdeutlichen auf abstrakter Ebene, was hier im „Dazwischen“ der beiden Frauen brodelt. Für eine der beiden Frauen ist das Gefühl unerträglich. Sie sucht die Einsamkeit. Imaginationen des sozialen Schreckens übermannen sie. Was ihr Bewusstsein ist, ist das, was sie in Relation zu anderen Menschen ist. Diesen Relationen will sie jedoch entkommen. Die Folge ist Wahnsinn: das vollkommene Eintauchen in das „Dazwischen“, in die traumhafte irrationale Welt außerhalb menschlicher Kommunikation.
                                          [...]

                                          Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/jan_2018/article_text_queen-of-earth

                                          • 7

                                            [...] Der Film schafft es, die innere Tragik des Ungeliebtseins auf unverhohlene Weise wiederzugeben. Indem die erwachsenen männlichen Figuren als am Leben gescheiterte Rüpel dargestellt werden, ist zugleich die patriarchalische gebrochene Gesellschaft gezeichnet. Die Männer sind hier entweder benebelt durch Alkohol, blind vom Krieg, oder haben sich bereits damit arrangiert, ihre Augen bewusst vom Elend abzuwenden. In allen Fällen ist der jugendliche Tatendrang zu einem passivischen Zynismus verkommen. Die vaterlose Leere, die Pedro verspürt, wird dann durch Jaibo besetzt, ein moralloser Krimineller. Pedros Geborgenheitswunsch trifft auf Gewalt und Intrige.
                                            [...]
                                            Neben der unterschwelligen Kritik am Christentum, die durch die mitunter auch selbst auferlegte Unmündigkeit des Blinden angedeutet wird, oder die Handlungslosigkeit der Frau, wird zudem die Problematik des Klassensystems in ikonische Metaphern gekleidet: Hart arbeitende schwitzende Kinder, die das Pferdekarussell mit ihren schmächtigen Körpern im Kreis vorantreiben, um den geputzten Damen und Kindern mit teuren Kleidchen die Rundfahrt zu ermöglichen. Der sinnlos sich fortspinnende Kreislauf des Übels, der auf dem Rücken der „Vergessenen“ ausgetragen wird. Solche Bilder beherrscht Bunuel. In einer Einstellung sind bereits eine Mikrogeschichte und die notwendige Gesellschaftskritik enthalten. Aufgrund dieser verdichteten Erzählkunst fehlt jedoch mitunter die Luft zum Atmen, die einem die notwendige Reflexion ermöglichen würde. [...]

                                            Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/dez_2017/article_text_vergessenen

                                            • 4

                                              [...] Bessons „Valerian“ ist eben das zugute zu rechnen: dass er sich mutig in die Zukunft wagt und ungesehene Bilder schafft; mit dem Restrisiko, dass seine Figuren unnahbar sind, seine Bilder mit zu wenigen Informationen wie inhaltslose Effekte wirken und man als Zuschauer überfrachtet von dieser unbekannten Welt erschlagen zurückbleibt, ohne dass etwas im Gedächtnis geblieben wäre, außer ein Wust von Neuartigkeiten. Dem ist nicht so. Das mag nun aber daran liegen, dass sich der Film auf einer ganz anderen Ebene absichert: auf der des Plots.

                                              Wenn die erschaffene Welt gänzlich unbekannt ist und keine konventionellen Bilder zur Orientierung dienen, dann kann die Struktur der Geschichte Abhilfe verschaffen. Valerian bezieht seine Konflikte repititiv aus dem Beziehungsgefüge der beiden Protagonisten und kümmert sich gar nicht um interessante Wendungen oder sonstige sehenswerte Verläufe. Auf fast dreiste Weise wird dem Zuschauer wieder und wieder die „Jungfrau in Not“ dargeboten. Die klassische Erzählung einer heimatlosen Märtyrerspezies oder die Geschichte des Verrats dürfen natürlich auch nicht fehlen. Selbst die Musik von Alexandre Desplat kommt uninspiriert szenenunterstützend rüber, was wohl kaum an mangelndem Talent des Komponisten gelegen haben wird. Auch die Bewegungen und Mienen der Schauspieler wirken mitunter wie aus dem Lehrbuch.

                                              So einfallsreich „Valerians“ Welt daherkommen mag, so einfallslos ist leider auch seine filmische Struktur. Das zunächst positiv überraschte kindliche Auge wird so im Laufe des Films durch ein Gefühl richtiggestellt und ernüchternd geschärft, ausgelöst durch den schon tausendfach gesehenen Plot, das man Langeweile nennt. Am Ende bleibt nur der Mut zur anderen Welt lobenswert.

                                              Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/dez_2017/article_text_valerian

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                                              • 6 .5
                                                C.C 15.01.2018, 13:21 Geändert 15.01.2018, 16:18

                                                [...] Die ins surreal anmutende Bordell verlagerten Herrschaftsspiele bieten in ihrer traumähnlichen Erscheinung den versteckten ideologischen Nährborden einer sich als „rein“ ausgebenden bürgerlichen Oberfläche. Was in den Tiefen der Phantasie und des Unbewussten hierarchische Strukturen hat, wird auch den lichten Tag damit einfärben. Sexualität wird für Séverine mit ihrem realen Mann unmöglich, weil in sie die gesellschaftlichen Strukturen von Dominanz und Subordination eingeschrieben sind. Das abgründigste Bild beobachtet sie durch ein geheimes Guckloch in der Wand des Bordells. Hier wird der masochistische „Kunde“ auf seinen Willen hin getreten und gedemütigt. Durch ihren objekthaften Blick auf diese Objektivierung des Männlichen, bleibt in diesem Traum im Traum nichts übrig, außer reine Unterwürfigkeit. Séverine zeigt sich entsetzt.
                                                [...]
                                                Belle de Jour handelt von dem Paradox der bürgerlichen Liebe, die dem ideologischen Unterbau der Traumwelt unvereinbar entgegenläuft. Fraglich bleibt nur, ob dabei die subversive Ideologie, die heuchlerische Oberfläche oder sogar beides gleichzeitig kritisiert wird. Auch die bildliche Aussparung der sexuellen Handlungen selbst können als Verweigerung gesehen werden, die Ideologie zu reproduzieren, oder aber als reine Reproduktion der oberflächlichen Heuschlei. Selten wird man jedoch einen Film gesehen haben, der eine so willenlose Wachsfigur zur Protagonistin hat. Hieraus bezieht der Film seine Qualitäten, ist streckenweise aber auch anstrengend aufgrund seiner daraus resultierenden paralytischen Perspektive.

                                                Ganze Kritik: http://counter-culture.de/article.php?incl=film/dez_2017/article_text_belle-de-jour

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