Herr Beutel - Kommentare

Alle Kommentare von Herr Beutel

  • "Echte Sensation: Robert Pattinson spielt Batman"
    "Robert Pattinson wird im kommenden Batman von Matt Reeves eine Hauptrolle übernehmen."
    <->
    "Robert Pattinson spielt aller Wahrscheinlichkeit Batman"
    "Eine offizielle Bestätigung, ob Robert Pattinson die Rolle des Bruce Wayne übernimmt, müssen wir noch abwarten."

    Qualitätsjournalismus. Ich sehe, es hat sich nichts geändert.
    Zum einen Stellt ihr in der Headline eine MÖGLICHKEIT als FAKT dar. Zum anderen war man so schnell beim Tippen (WIR MÜSSEN ERSTER SEIN!!111), dass ihr nicht mal eine wichtige und relativierende Zwischenheadline fehlerfrei hinbekommt.
    Es heißt "aller Wahrscheinlichkeit nach".

    Aber hey, ... ich bin ja schon wieder weg.

    19
    • 4
      • 5 .5

        "It's risky, but it's worth a try."

        Ich hatte ja wirklich keine Lust. Ich! Keine Lust auf einen STAR WARS (Story) Film! Aber am Ende war das vielleicht nicht die schlechteste Einstellung, nachdem was man über SOLO nicht alles gehört hat. Denn nach den Credits ging ich tatsächlich ein wenig glücklich aus dem Kinosaal. Nicht zufrieden, aber glücklich, dass es alles gar nicht so schlecht war, wie man es vielleicht vermutet hätte.

        Ich bin ehrlich: Im Endeffekt gibt es verdammt viel, das Spaß macht am Film. Da wäre zum Beispiel die audiovisuelle Präsentation. Die ist, ohne jeglichen Zweifel, richtig gut. Der Look ist dreckig, teils extrem düster. Sie passt zum Outlaw Solo und unterstreicht seine Attitüde. Es gibt, mit wenigen Ausnahmen, keine Hochglanz-Momente. Die Welt von Solo ist eine schmutzige und raue. Umso besser funktionieren die Kontraste mit der High Society. Auch der Score funktioniert gut und nutzt die bekannten Stücke in den genau richtigen Momenten, um immer wieder daran zu erinnern, dass das hier alles im STAR WARS Universum spielt. Lediglich gegen Ende nahm das Schnittgewitter dann doch überhand. Ob das die Folgen der Nachdrehs sind?

        Auch nett sind einige Hintergrundinfos, die man über Han erfährt: Wie hat er Chewie kennen gelernt? Was hat es mit den Würfeln auf sich? Wie kam Han Solo zu seinem Namen? Das sind alles keine Infos, die man unbedingt wissen MUSSTE. Es sind auch keine Infos, die man unbedingt wissen WOLLTE und der Film selbst könnte sich hier und da sicher auch intensiver mit den Dingen beschäftigen - er tut es aber nicht. Das hat den Vorteil, dass sich alles nach "Nice-to-have" anfühlt, im Endeffekt aber auch die Figur nicht groß voran bringt. Man kann also danach direkt die alte Trilogie schauen und fühlt sich nicht um irgendwas betrogen. Das kann man positiv und negativ sehen.

        Richtig gefallen haben mir vor allen zwei Darstseller: Alden Ehrenreich als Solo funktioniert für mich richtig gut. Ein von selbstzweifel geplagter Angeber mit einer bröckeligen Fassade, die die Unsicherheit übermalen soll. Natürlich ist das kein Harrison Ford, aber als Solo-Prototyp in der Selbstfindungsphase ist das schon verdammt unterhaltsam. Auch deshalb, weil die Chemie mit Donald Glover echt stimmt: Nicht nur ist Glover ein fantastischer Lando Calrissian; jede Szene mit den Beiden war zumindest unterhaltsam.

        Entgegen der Meinung einiger empfand ich gerade den Einstieg als gut gelungen: Der kurze Abriss von Solos Irrweg durch die Galaxie war unerwartet düster zu Teilen, aber immer unterhaltsam. Gerade mit dem im Trailer gezeigten Zug-Heist findet der Film dann aber auch direkt den Höhepunkt: Die gesamte Sequenz hat mich komplett in den Sessel gedrückt und war in allen Belangen fantastisch. Schade, dass keine der folgenden Actionsequenzen mehr an dieses Setpiece heran kommt und dass vor allem das Finale ein unfassbar generisches CGI-Gewitter ist, das gerade deshalb so stört, weil Kostüme und Locations mit handwerklich guter Ausstattung und viel Liebe glänzen. Dass das Finale dann noch den wohl größte Mythos rund um Solo zeigt, der aber insgesamt einer der schwächsten Momente im Film ist, macht es umso trauriger.

        Kleiner Pluspunkt war dann noch Erin Kellyman. Auch wenn ihre Figur nur wenig Screentime hat, war sie mit eine der interessantesten Charaktere im gesamten Cast. Schade, dass man dann ingesamt unfassbar wenig über sie erfährt.

        "Aber das klingt alles nach voller Punktezahl?!!"

        Ja. Schon. Jetzt kommt aber das große "ABER", denn bei allem, was SOLO (überraschend) richtig macht, gibt es doch zwei Punkte, die mich richtig gestört haben.

        Zum einen wäre da Emilia Clarke. Auch wenn ihre Screentime zum Glück geringer ausfällt, als berfürchtet, so verstehe ich nicht, was sie in ihrer Rolle zu tun hat. Sie wirkt stehts wie eine Frau, die aus Versehen über das Set gestolpert ist und man hat einfach die Kamera laufen lassen. Sie ist ein schauspielerischer Autounfall, der zwei, vielleicht drei Gesichtszüge hat und deren Figur einfach nur da ist, ohne einen Eindruck zu hinterlassen. Jeder Dialog, jede Szene, jeder Moment mit ihr ruft in mir ein heftiges Augenrollen hervor und ich hoffe nur, dass es bald vorbei ist. So sehr ihre minimalistischen Züge in GAME OF THRONES funktionieren: Gerade in den wenigen, emotionalen Momenten schafft sie es nicht, zu überzeugen. Diese wichtigen Szenen, die Han Solo prägen, und zu dem machen, was er später ist, bekommt sie nicht auf die Reihe und so landet der emotionale Moment oft einfach in der Vergessenheit.

        Der andere Kritikpunkt ist der Film selbst. ALLES ist einfach komplett egal. Wie erwähnt gibt es zwar einige nette Hintergrundinfos - aber im Endeffekt hätte es für keine dieser Erkenntnisse einen 130+-minütigen Film gebraucht. Man weiß genau, wer stirbt und wer lebt. Warum sollte mich eine Gefahr für Solo oder Chewie emotional erreichen, wenn eh klar ist, was passiert? Selbiges gilt für die Nebenfiguren. Sie sind im Endeffekt alle interessanter als Solo selbst, aber man weiß, wie ihr Schicksal sein wird, tauchen sie doch sonst nicht im offiziellen Film-Kanon auf.

        So ist alles, was man sieht, zwar "nett" und teilweise auch richtig unterhaltsam, aber es steht dann doch die Frage im Raum, welchen Mehrwert mir dieser Film gibt?

        ROGUE ONE empfand ich z.b. als den schlechteren Film, weil SOLO einfach einen größeren Unterhaltungswert und insgesamt sympathischere Figuren hat. Dennoch war ROGUE ONE der zumindest inhaltlich bessere "STAR WARS Story"-Ableger, weil er dem bestehenden Kanon deutliche Mehrwerte gegeben hat und einige spannende, neue Perspektiven, und Hintergrundinfos, vermittelt hat. Er erzählt eben eine gesamt "Story", während SOLO lediglich unterhaltsamen Fanservice mit guten Action-Setpieces kombiniert.

        SOLO ist ein wirklich unterhaltsamer Outlaw-Action-Film, der mitnichten schlecht ist.. Vor allem nicht so schlecht, dass er diesen unfassbaren Hate verdient, den er teilweise abbekommt. Aber ohne seine Titelfigur wäre SOLO eben nur ein generischer Action-Film im STAR WARS Universum. Es könnte jede X-beliebige Figur sein und der Film wäre nicht wesentlich schlechter gewesen.

        Aber am Ende dreht er sich um eine der beliebtesten Figuren mit dem wohl größten (Fan-)Mythos in der STAR WARS Welt und wenn dann "nur" ein generischer Film übrig bleibt, der der Figur zwar nichts wegnimmt, ihr aber auch gar nichts gibt, dann sollte man den $inn eines solchen Filmes vielleicht doch hinterfragen.

        "Who are these guys?"

        7
        • Bock drauf - und das ist lange her, dass ich das zu einem "TRANSFORMERS"-Film gesagt hab. Hoffe auch, der Film spielt gut was ein. Regisseur Travis Knight ist Inhaber von Laika, also eines der letzten Studios, das noch klassische Stop-Motion-Filme wie KUBO macht. Glaube, das hier ist der nötige Akt, um Geld zu verdienen

          2
          • 5 .5
            über Rampage

            " Even assholes deserve a second chance."

            Ok, ich muss ehrlich sein: Seit dem ersten Trailer hatte ich keine große Lust auf den Film. Dwayne Johnson in allen Ehren, aber das sah einfach fürchterlich aus. Dann doch im Kino gelandet und am Ende mit einem breiten Grinsen rausgegangen.

            Zuerst das offensichtliche: Ja, RAMPAGE ist viel zu lang, nimmt sich teilweise zu ernst, für das was es ist (eine Videospielverfilmung eines Arcade-Spielhallen-Spiels) und macht seine Story teilweise auch viel komplizierter, als es sein müsste. Wer kein Bock auf den Film hat und wer dieser Art Blockbuster nichts abgewinnen kann, wird mehr Spaß mit dem Verriss haben, als mit dem Film selbst. Auf der anderen Seite ist durchaus interessant, was man aus einer so stupiden Vorlage alles für wissenschaftlichen Tam-Tam drumherum packen kann.

            Aber: Im Gegensatz zu vielen anderen, ähnlichen Blockbustern der letzten Zeit hatte ich am Ende wirklich viel Spaß mit RAMPAGE. Die Figuren sind allesamt komplett überzeichnet und wirken immer wie real gewordene Spielfiguren: Jeffrey Dean Morgan spielt sich wie immer selbst und könnte auch direkt vom THE WALKING DEAD Set rübergestolpert sein. Er wird auch stets als "Cowboy" referenziert und wird damit auch von allen Figuren als genau dieser Side-Charakter wahrgenommen. Auch die Antagonisten sind unfassbar dämlich, overacted und überzeichnet, was es aber schon wieder unterhaltsam macht und was auch gewollt wirkt.

            Dazwischen sorgt sich ein - wie immer - engagierter und bestens aufgelegter The Rock um seinen CGI-Albino-Affen, der tatsächlich gerade zu Beginn recht gut animiert rüberkommt und hier und da sogar so etwas wie "Emotionen" aufkommen lässt. Ansonsten geht es Schlag-auf-Schlag und schnell sind die ersten Action-Sets abgefrühstückt.

            Leider kommt dann der Mittelteil, der sich einfach, wie erwähnt, zu sehr auf unwichtige Dinge fokussiert und versucht, so etwas wie eine menschliche Note auf seine Darsteller zu projizieren, was komplett misslingt.

            Sobald man das allerdings überstanden hat, wartet ein extrem spaßiges Monster-Brawl-Finale auf den Zuschauer, das zumindest mich extrem unterhalten hat und sich zum ersten Mal seit langem bei so einem Film richtig "erarbeitet" und damit auch verdient anfühlt. Anders als in PACIFIM RIM 2 bekommt man den Gigantismus nämlich nicht einfach im Minutentakt um die Ohren geschlagen, sondern man muss bis zum finalen Akt warten, um endlich das zu bekommen, was im Trailer versprochen wurde.

            Das sorgt eben für die Längen in den ersten beiden Akten, fühlt sich am Ende in seiner Entladung aber umso befriedigender an. Der klassische Akt-Dreiteiler mit "Einleitung", "Hauptteil", "Schluss" sorgt für ein sehr befriedigendes Finale, das noch mit 1-2 sehr netten Reminiszenzen an die Monster-Filme vergangener Tage erinnert, die auch visuell schön eingefangen sind.

            Zwar sieht man hier und da doch etwas zu sehr die Greenscreen-Natur des Finales, aber insgesamt geht das alles schon in Ordnung. Am Ende bleibt kein besonders guter, nachhaltiger oder gar tiefgehender Film, aber ein spaßiger Monster-Brawler, der mit einigen Überraschungen auf emotionaler Ebene und vielen längen im Mittelteil aufwartet.

            Als Film eher "ok", als Videospielverfilmung sogar "ganz gut" und als das, was er ist, insgesamt vor allem spaßig. Zumindest hatte ich deutlich mehr Freude damit als mit PACIFIC RIM 2, was mich persönlich wohl am meisten überrascht.

            RAMPAGE habe ich übrigens in 2D gesehen. 3D stelle ich mir hier und da sicher ganz nett vor, aber insgesamt funktioniert der auch ohne Brille auf der Nase sehr gut.

            "Of course the wolf can fly."

            6
            • Ich habe die erste Staffel damals richtig gefeiert. Das spannendste an einer Apokalypse finde ich immer den Ausbruch: Wie ging alles vor die Hunde? Wie zerfallen unsere Strukturen? Wie gehen Menschen mit Anarchie um? Ich hatte nach Staffel 1 gehofft, eine Art MAD MAX trifft Zombies zu bekommen, das sich sehr, sehr lange mit dem Zerfall der Gesellschaft auseinandersetzt.

              Danach hat AMC aber wieder die Staffeln auf das dreifache gestreckt und bereits in Staffel 2 wurde das alles wieder extrem zäh. Die spannendsten Figuren (Victor!) wurden immer weiter an den Rang gedrängt und das "Daily-Soap"-Gedöns nahm überhand.

              Staffel 3 empfand ich als Tiefpunkt. Mir war der Konflikt einfach zu konstruiert von den FIguren her, weil einfach ALLE ständig wie Arschlächer agiert haben. Du hattest nur noch Extreme und keinerlei rationale Handlungen. Daher bin ich irgendwann um Folge 12 ausgestiegen.

              Wenn ich lese, dass es jetzt wirklich 1:1 THE WALKING DEAD ist, habe ich glaub alles richtig gemacht.

              2
              • Herr Beutel: pressakey.com 29.04.2018, 11:21 Geändert 29.04.2018, 11:37

                Es bleibt einfach die gleiche Kritik wie schon bei den neuen Serienseiten:
                - Alles zu sehr auf Mobile ausgelegt
                - Alles zu viel Weißraum
                - Alles zu groß
                - Alles zu Scrollastig

                Wenn ich auf 27" surfe und gefühlt 0 Inhalte ohne meterweise Scrollen rausziehe, dann ist das halt leider nicht sehr optimal.
                Aber ich wiederhole da ja nur die Kritik bzgl. der neuen Ausrichtung die ihr anstrebt.

                Ich meine, schaut mal: https://www.dropbox.com/s/oxbspm3nwgr2tfu/mp.jpg

                Das sehe ich Full-Screen mit 2560x1440 auf 27". Das sind ca:

                - 10% Navigation
                - 20% Weißfläche
                - 50% Werbung
                - 5% angeschnittener Content unten ohne nennenswerten Mehrwert oder eine CTA

                und schlussendlich
                - 15% realer Inhalt, der mir einen Mehrwert bietet, durch den ich mich dann aber Vertikal scrollen muss, um mehr als 6 Serien zu sehen.

                Klar, auf Mobile ist das alles etwas komprimierter, aber der effektive Nutzen und wohin ihr damit wollt bleibt mir auch hier weiterhin ein Rätsel. Sorry. :(

                Die oberen 50% der Seite sind einfach nutzloser, verschenkter Raum. Erst in der Mitte fängt der relevante Inhalt in einer einzigen Spalte an. Danach bin ich schon gefordert, zu scrollen um irgendwie zu erahnen, was da vielleicht noch sein könnte. Da kann ich dann lieber gezielt über die Suche eine Serie ansteuern.

                14
                • 6 .5
                  Herr Beutel: pressakey.com 19.04.2018, 00:01 Geändert 19.04.2018, 00:02

                  "Let the hunt for Halliday's Easter Egg begin."

                  Man kann von Spielberg und seinen Filmen halten, was man will, aber wenn er eines immer noch gut hinbekommt, dann, fremde Welten interessant zu machen: Das ist ihm früher bei HOOK, JURASSIC PARK und auch zuletzt mit BFG gut gelungen. READY PLAYER ONE punktet auch hier wieder voll und entlockte mir das ein oder andere "Oooh" oder "Aaaah"! im Kinosaal. Da war schon sehr viel ganz, ganz großes Kino.

                  Aber so schön die Schnitzeljagd nach Popkultur-Referenzen auch war & so sehr ich Spaß mit dem Film hatte, so sehr bleibt der Film dann nach verlassen des Saales irgendwo im "Meh"-Bereich hängen. Ja, es ist ein Warner Bros. Film aber müssen sich deshalb fast alle Filmreferenzen rein auf WB-Filme beschränken? In welcher Zukunft leben wir denn, wenn die einzigen Superhelden-Referenzen BATMAN und SUPERMAN sind? STAR WARS hat scheinbar auch nie existiert und auch sonstige, aktuelle oder ältere Referenzen sucht man hier vergeblich. Natürlich ist das auch eine politische Entscheidung, aber bei einem Film, der überwiegend von der Popkultur lebt, sollte man eventuell mal ein Auge (oder eine Lizenz) zudrücke. Dicken Daumen runter.

                  Auch tonal verwirrt mich der Film: So will der Film für "uns" sein, also die Spieler, Filmfans und Buchliebhaber da draußen. Trotzdem wird ALLES erklärt. Wirklich ALLES: Die ersten 15 Minuten sind ausschließlich Exposition und man hat keine Zeit, etwas aufzusaugen. Als Zuschauer springt man von Punkt zu Punkt, während man an allen Ecken mit Informationen zugeballert wird, ohne ein Gefühl für irgendwas zu bekommen. Hey, Mister Spielberg: Lass mich deine Welt doch ERLEBEN und hör auf sie mir zu ERKLÄREN. "Show, don't tell" ist die Devise.

                  Ich meine, ich kann wirklich problemlos darüber hinwegsehen, dass die Liebesgeschichte extrem forciert und die Charaktere allesamt absolut eindimensional (hehe!) sind, weil der Fokus des Films nunmal auf der Oasis liegt, aber dennoch: Wenn ständig alles aus dem Off totkommentiert wird, nervt es einfach und beraubt mich meiner Immersion; ähnlich wie der nervige Nachbarsjunge früher, der alles, was er auf dem Bildschirm sah, dringend nochmal kommentieren musste.

                  Wie gesagt: Handwerklich ist alles Top, sogar das 3D bot diesmal fast durchgehend einen Mehrwert. Dazu ein fetziger Soundtrack und die vielen, bereit erwähnten "Ui, kenne ich"-Momente. Aber es fühlt sich an, als verstecke sich im Film irgendwo ein Easter Egg, das niemand der verantwortlichen gefunden hat, um das gesamte Potential von READY PLAYER ONE zu entfalten, was bei einer Laufzeit von 140 Minuten immer mal wieder in stockenden Leerlauf mündet. Das liegt auch daran, dass er die kritischen Fragen zu Existenzflucht und realen Tragödien zwar in den Raum wirft, sie aber zu keiner Sekunde beantworten will und daher viele Handlungsstränge nur ins Leere laufen.

                  Am Ende ist RPO durchaus sehenswert und kein totales GAME OVER, aber insgesamt bin ich mir nicht sicher, ob ich nochmal eine Münze in den Automaten werfen würde, um auf CONTINUE zu drücken.

                  8
                  • 8 .5

                    "Emotions are all we've got."

                    Echt tolle Idee, YOUTH (EWIGE JUGEND) mit Michael Caine, Rachel Weisz und Harvey Keitel zu schauen. Draußen scheint die Sonne, ich habe frei ... und liege zusammengefaltet mit Tränen in den Augen wie ein Häufchen Elend auf der Couch. Was ein Film. Und Caine. Alter. Caine.

                    Der Film ist zeitweise etwas (zu) sperrig und die ein oder andere, surreale Szene wirkt etwas entgegen der zuvor aufgebauten Grundstimmung, aber dennoch ein Film über das Altwerden, der mich oft emotional gepackt hat und dazu noch mit fantastischer Musik und herausragenden Bildern eingefangen wurde. Ich war von der ersten Minute im Bann von YOUTH und erst als das große Finale mit einem schwarzen Bildschirm endete, konnte ich mich von dem Film wieder lösen - als durchaus emotionales Wrack.

                    Das wird dennoch nicht die einzige Sichtung bleiben. Fantastisch!

                    7
                    • 7

                      "[...] Das größte Plus des Films ist eindeutig die Idee: Ein Film, der zu großen Teilen in absoluter Stille spielt, ist ein extrem gewagtes Unterfangen - vor allem als krasser Gegenentwurf zum aktuellen Blockbuster-Höher-Schneller-Weiter-Trend. Und für einen Horrorfilm, der natürlich die Masse ansprechen soll, fährt der Film gerade zu Beginn erstaunlich konsequent mit seiner Linie: Der Score ist quasi gar nicht vorhanden und die einzigen Geräusche sind natürlichen Ursprungs auf der Leinwand. Die Atmosphäre ist ab der ersten Minute immens dicht und auch wenn es befremdlich wirkt, dass es (gefühlt) eine gute Weile dauert, bis das erste längere Musikstück seinen Weg in den Film findet, hilft es ungemein, ein Gefühl für diese Dystopie und die Familie zu bekommen, die man die nächsten knapp 90 Minuten begleiten wird. [...]"

                      10
                      • 4

                        Müsste man das Ermüdungs-Problem moderner Blockbuster mit irgend einem Film benennen, wäre PACIFIC RIM: UPRISING das wohl aktuell beste Beispiel dafür - mit all den Stärken und Schwächen dieses Genres.

                        Im Endeffekt bietet der zweite Teil zu Del Toros Kindheits-Roboter-Klopp-Fantasie einfach nur mehr von allem: Mehr Bombast, mehr Zerstörung, mehr ... Plot (warum auch immer). Allerdings macht sich UPRISING nicht die Mühe, jeden seiner Kämpfe aufzubauen um dann in einem wohlverdienten "Payoff" ausklingen zu lassen, sondern liefert eine reine Materialschlacht, wie sie in jedem TRANSFORMERS oder Superhelden-Film geliefert wird: Es kracht, es scheppert, irgendwo leuchtet was und am Ende liegen sich alle in den Armen. Das ist zwar nett anzusehen, wird aber, gerade in UPRISING, sehr faul und generisch abgeliefert.

                        Was ich meine: Erinnert ihr euch an den Moment, als in Del Toros Erstling einer der Jäger das Schiff als Baseballschläger verwendet? Erinnert ihr euch daran, als die Container am Dock als Schlagringe benutzt wurden? Erinnert ihr euch, als die Kaijus als individuelle Bedrohungen kategorisiert und einzeln beurteilt wurden? Erinnert ihr euch an den Moment, in dem Leatherback in fahlem Mondlicht Gipsy Danger anbrüllt, während der Regen vom Metall prasselt? Erinnert ihr euch daran, als der Jäger aus dem All stürzt, sein Schwert zückt und das Vieh filetiert?

                        Man erinnert sich daran, weil diese Szenen mühsam aufgebaut wurden. Sie wurden nicht überreizt, sondern waren immer dann nützlich, wenn ein sich ermüdender Kampf langsam in die Belanglosigkeit verabschieden wollte. Es war der Klimax, der Höhepunkt und ließ im Kino Reihenweise die inneren Kinder jubeln und applaudieren. Natürlich war es narrativ dumm, das Schwert nicht schon früher zu ziehen; für den Zuschauer war es aber der Aufbau zu diesem Moment, der dieser ca. 150-minütigen Materialschlacht immer und immer wieder das Herz zum schlagen brachte.

                        Nichts davon hat UPRISING. UPRISING geht, wenn die unfassbar belanglose, erste Stunde vorbei ist, direkt in die Vollen: Hier wird im Sekundentakt alles zerlegt, was nicht schnell genau weggeht. Hier werden alle Waffen bis zum "Ja, ist gut, ich habe es jetzt oft genug gesehen"-Moment ausgereizt und mit lauter Musik und möglichst coolen Perspektiven auf die Leinwand gepresst, ohne Rücksicht auf Pacing, Timing oder Atempause.

                        Klar, ich will nicht lügen: Das ist noch immer geil, das macht Gaudi und dafür, dass der Film fast zwei Stunden geht, ist das immens kurzweilig. Aber er belohnt den Zuschauer mit nichts innovativem oder spannendem. Es sind 10 Jahre vergangen, seit den Ereignissen in PACIFIC RIM, die Städte wurden wieder aufgebaut - und sehen genau so aus wie vorher.

                        Ich meine, man hätte nicht mal etwas neu erfinden müssen: Del Toro hatte hier und da gesellschaftlichen Subtext gestreut (ja, ich glaube kaum, dass ich das schreibe). Ihr erinnert euch an die Nebenrolle von Ron Perlman: Es entstanden neue Technologien, die Schwarzmärkte aufstießen. Neue Medikamente und Chemikalien, die unterschiedliche Wirkungen auf Menschen hatten und neue Drogen-Szenen schafften. All das wird komplett ignoriert - lediglich das Blut der Kaiju ist ein kleiner Plot-Motor, der aber auch nur am Rande erwähnt wird.

                        In PACIFIC RIM kämpfte zudem die gesamte Welt zusammen und verschiedene Kulturen formten verschiedene Jäger und verschiedene technische Errungenschaften. Auch das ist komplett vergessen: Es geht eigentlich nur noch um "USA!" und "JAPAN!". Der Rest der Welt ist mittlerweile egal - auch wenn hier und da ein russischer Ranger durch das Bild hüpft. Auch sonst hat sich nichts geändert: Die Jäger sind überwiegend identisch, die Architektur der Städte hat sich trotz Neuaufbau nicht geändert. Das ist für 10 Jahre enttäuschend. Egal wie blöd INDEPENDENCE DAY 2: RESURGENCE auch war, immerhin hatte der Besuch der Aliens einen Einfluss auf die Welt, die Waffen und Kulturen.

                        In UPRISING liegen Kaiju-Skelette herum - und das war es. Dafür ist aber ein Teil des Casts immens damit beschäftigt, die Namen aller Jäger mehrfach in die Kamera zu brüllen - natürlich nur, um zu erwähnen, wie "cool" und "schnell" der Jäger denn ist. Der Moment, wenn eine Idee, ein Konzept zu einem Franchise wird. Merchandise, ich hör dir Trapsen. Doch am Ende sind die Jäger, genau wie der Cast, vor allem Eines: Schall und Rauch. Es ist total egal ob ein Jäger "Saber Athena" oder "Obsidian Fury" heißt und ob er von "Liwen Shao" oder "Nate Lambert" gesteuert wird: Es ist ... egal. Lediglich die bereits erwähnte Cailee Spaeny macht als Newcomerin eine richtig gute Figur: Sie ist tough, zäh - und vermutlich eines der wenigen Highlights des Films, wenn man die Darsteller bewertet.

                        Bei der Inszenierung wartet auch wenig überraschendes. Gut, ich muss fair sein: Del Tor hat PACIFIC RIM überwiegend im Dunkeln stattfinden lassen: Dank spannender Lichteffekte, unterschiedlicher Beleuchtung der Städte und anhaltendem Dauerregen hatte er, der er ja sehr gerne mit Farben in seinen Filmen spielt, eine wunderbare Spielwiese für seine Kämpfe. UPRISING spielt eigentlich ausnahmslos bei Tageslicht. Das sieht dann auch alles gut aus, aber wirkt ... wie ein generischer TRANSFORMERS-Kampf, nur mit weniger Zeitlupen und mehr Fokus auf Zerstörung.

                        Apropos TRANSFORMERS: Hin und wieder bekam ich den Eindruck, dass man Michael Bay etwas zu sehr huldigen wollte: Wenn die ca. 15-jährige Cailee Spaeny in figurbetonten Klamotten, halb-transparentem Oberteil und perfekt geschminkt mit etwas Dreck im Gesicht vor einem Feuerball steht und die Bayhem-Kamerfahrt um sie herum ansetzt, fühlte ich mich wirklich kurz im falschen Film. Der etwas spielerische Umgang mit Perspektiven und Farben wie Del Tor geht Regisseur DeKnight komplett ab.

                        Was er liefert, sieht gut aus,hat aber keinerlei eigene Handschrift und wirkt daher gefangen zwischen Huldigung des Produzenten Del Toro und maximaler Massenkompatibilität bekannter Muster wie in TRANSFORMERS.

                        Long Story Short: Wer PACIFIC RIM einfach nur mochte, weil er TRANSFORMERS in bunt(er) und mit einigen frischen Ideen war, der wird wohl auch mit UPRISING Spaß haben. Wer Del Toros Werk wegen seiner kindlichen Freude, der Spielwiese an kreativen Ideen und den handwerklichen Finessen des Regisseur mag und vor allem die einzelnen Highlights in Erinnerung hat, der dürfte von UPRISING relativ gelangweilt und unbefriedigt zurück gelassen werden.

                        Ich gehöre zu letzterer Sorte und empfand UPRISING einfach als uninteressanten, kurzweiligen Blockbuster, der irgendwo in einer generischen Materialschlacht beginnt und auch endet. Dass der Film nur der erste Schritt in ein geplantes "Extended Universe" ist, merkt man leider zu jeder Sekunde an. Schade - Del Toro hatte genug spannende Ansätze für eine Fortsetzung gestreut. Leider wurde nichts damit angefangen.

                        4
                        • 5

                          "All myths are foundations of reality."

                          Dann doch direkt am ersten Tag gesehen, wenngleich die Trailer schon nichts gutes verheißen sollten. Aber: Man kann sich ja irren und daher gab ich der mittlerweile dritten Real-Verfilmung der Lara Croft eine faire Chance. Am Ende war es nicht so schlimm wie erwartet - aber leider eben auch nicht sonderlich gut.

                          Das Positive vorweg: Alicia Vikander ist eine hervorragende(!!) Besetzung für diese Lara Croft: Sie ist physisch unfassbar fit und als Fan der Reboots eine super Besetzung, sowie eine klare Abgrenzung zu den Jolie-Filmen. Ich mag die Filme, die Anfang der '00er Jahre erschienen, als das, was sie sind: Augenzwinkernde Actionfilme der späten '90er, die leider nicht mehr in den späten '90ern erschienen. Jolie füllte die Rolle der Action-Ikone hervorragend aus, einen dritten Film hätte ich aber nicht zwingend gebraucht bzw. er würde heute wohl auch nicht mehr funktionieren.

                          Dieser TOMB RAIDER ist ernster, düsterer und näher an Grundtenor des Reboots. Er orientiert sich dabei so sehr am TOMB RAIDER von 2013, dass er teilweise 1:1 Szenen aus dem Spiel direkt auf die große Leinwand adaptiert.

                          Hier spielt die Verfilmung ihre volle Stärke aus: Wenn Szenen vom Reboot identisch auf die große Leinwand umgesetzt werden, schlägt mein Fanherz sehr hoch. Da viele Szenen auch im Spiel Quick-Time-Events und daher eh schon halbe Filme sind, stört es auch nicht, hier in der Beobachterrolle zu sitzen. Das fängt der Film tonal (Junkie XL <3) und visuell überwiegend gut ein. Genau in diesen Momenten, gepaart mit Vikanders gutem Schauspiel, trumpft der Film voll auf und katapultiert sich in der Riege der besseren Spieleverfilmungen weit nach oben.

                          ABER.

                          Alles außerhalb dieser Szenen ist eine mittelschwere Katastrophe: Die ersten 40 Minuten sind cringy as hell und zeigen eine unfähige, talent- und mittellose Lara, die selbst ihren Kindheits-Spiel-Momenten komplett hinterherhinkt. Sie verliert in ihren Kick-Box-Trainings, versucht sich an verzweifelten One-Linern und ist ein unfassbar unsympathischer Charakter. Sie lässt sich sogar später von kleinen Kindern mit Messern durch die Bucht in Hong Kong jagen, bis sie schließlich gerettet wird. Uff.

                          So großartig viele Action-Sequenzen auch hier und da wirken, so ist das CGI - wie im Trailer schon vermutet - über weite Strecken eine Zumutung und auch immer als solches zu erkennen. Die Action ist auch oft so hektisch geschnitten, dass man das Gefühl für Raum & Zeit verliert. Ob man es hier nicht besser beim Dreh hinbekam oder ob der Cutter einfach zu nervös war, das wird das Making-Of zeigen müssen.

                          Hinzu kommt, dass die Dialoge furchtbar platt sind und keinem Charakter irgendwie eine menschliche oder emotionale Seite abgewinnen können.

                          Am Schlimmsten allerdings finde ich aber die bereits im Trailer angeteaserten "Daddy-Issues". Gute Güte, wer hat sich das ausgedacht? Richard Croft war in den Spieler sehr oft ein unnahbarer Mentor und immer der Antrieb für Lara. Er war das unsichtbare Damokles-Schwert, eine Bürde, die über dem Namen Croft hing und Fluch und Segen für Lara zugleich. Der Film entmystifiziert einen Großteil dieses Mythos und statt wie im Spiel auf eine Art Vaterfigur zu setzen, bedient man sich hier den billigsten und generischsten Familien-Konflikten, die man aus der Mottenkiste ziehen konnte.

                          Auch schwierig: Die Wandlung der Doof-Lara zu mordenden Gören-Lara ist noch weniger nachvollziehbar als im Spiel und reiht sich in das insgesamt sehr schlechte Pacing mit ein. Während der Anfang belanglos vor sich hin dümpelt, tritt der Film irgendwann das Gaspedal komplett durch und rennt von einer Action-Sequenz zur nächsten, während Lara, die - wie erwähnt - von Kindern mit einem Messer fast geschlagen wurde, plötzlich eine ganze Armee mit Pfeil und Bogen niedermäht. Was im Spiel aus Gameplay-Sicht noch teilweise zu rechtfertigen war, wirkt hier komplett nicht nachvollziebar, da die einzige Motivation: "Daddy!" ist.

                          So passiert es dann auch, dass die knapp 120 Minuten sich auch genau danach anfühlen: Wie 120 Minuten. Zu Beginn jagt ein Kaugummi-Moment den nächsten, während man beim eigentlichen "tomb raiden" später denkt: "Wartet doch mal. STOP! Das ist doch gerade cool, nutzt das doch bitte"

                          Immerhin sind nun die Weichen für eine Lara Croft, die ich als Fan sehen will, gestellt und es bleibt zu hoffen, dass man für den zweiten Teil mit genau so viel Herzblut an die Sache rangeht, zeitgleich aber auch mehr Geld in CGI, Story und Dialoge investiert, die dem Film dann nicht mehr das Genick brechen. Klar begeistern 1:1-Szenen die Fans, aber es braucht dann eben auch Futter drumrum, um das Herz dauerhaft schlagen zu lassen. Wirklich niemand will schon wieder einen Film mit generischen "Daddy-Issues", der einen Helden bzw. eine Heldin ständig zurückhält, von dem was man eigentlich sehen will: die Ikone in Action!

                          So bleibt am Ende eine gute, valide Spielverfilmung, die eigentlich das Zeug und viele gute Szenen hat, Fans - wie mich - zu begeistern, nur um am Ende doch wieder an den typischen Verfilmungs-Krankheiten zu scheitern und von einem Trope zum nächsten zu hechten. TOMB RAIDER ist eine gute Verfilmung, aber eben dann doch ein recht belangloser Film als solches. Schade.

                          "Some men like dangerous women."

                          8
                          • 7

                            "You really have no idea what it was."

                            Guter, kompakter Sci-Fi-Film, der auf den ersten Blick richtig gut gefällt: Alex Garland hat mit EX MACHINA schon gezeigt, dass er kein großes Budget oder gigantische Effekt-Orgien benötigt, um einen guten Film zu erzählen, der sich nicht davor scheut, die Intelligenz der User zu kitzeln.

                            ANNIHILATION hat sichtlich ein größeres Budget und bietet visuell einige wunderbare Setpieces, das World Building ist über weite Strecken richtig gut und der reduzierte, aber angenehme Score zieht mich als Zuschauer immer tiefer in diese merkwürdige Welt, die voller skurriler Wunder und Gefahren steckt.

                            Auch die Darsteller - allen voran Natalie Portman - geben gute Performances ab und dem schleichenden Wahnsinn, dem sie verfallen, kann man stets gut folgen. Die Dialoge sind zwar hier und da etwas flach, aber insgesamt gehen einem die Charaktere nicht grundsätzlich am Hintern vorbei.

                            Leider übernimmt sich der Film gerade bei den CGI-Effekten deutlich, weshalb einige Schlüsselmomente partiell etwas ins B-Movie abdriften. Gerade beim Finale, das immens auf CGI setzt, werden sich hier die Geister scheiden. Auch deshalb, weil das Finale in eine "Love it or Hate it" Schiene fährt. Mir persönlich hat der Showdown leider den Film stark verhagelt.

                            Nicht, weil das Finale unverständlich oder "zu komplex" wäre (der Film hämmert einem seine Grundprämisse immer wieder um die Ohren), sondern einfach weil sich der Film an der visuellen Ausführung komplett übernommen hat.

                            Ansonsten wartet ein guter, solider SciFi auf den Zuschauer, der aber die Meinungen spätestens zum Ende hin spalten wird. Für mich bleibt EX MACHINA der bessere seiner Filme, dennoch verspricht auch ANNIHILATION, dass da in Zukunft noch einiges von Garland kommen wird.

                            "I don't remember."

                            PS: Wer ab sofort Prometheus bzw COVENANT nun weiterhin für seine "doofen Wissenschaftler ohne Sicherheitsanzüge" kritisiert, Auslöschung aber komplett unkritisch in diesen Punkten durchwinkt, der hat die Kontrolle über seinen "Ridley Scott"-Hate verloren.

                            7
                            • 3

                              Puh, war der mies. Ich werde diese Art Comedy nie verstehen. Eine Aneinanderreihung von Menschen die sich anschreien und faule Dick-Jokes nur fürs R-Rating. Ich vermisse den alten ZAZ-Humor wo man noch visuelle Witze fabriziert und sich wenigstens Mühe gegeben hat, auch mal Witze zu kreieren, die etwas Aufmerksamkeit fordern.

                              2
                              • 5

                                Gesneaked.

                                Ich kannte vorher die Geschichte um das Haus nicht und war daher sehr unvoreingenommen. Ich fand auch nur aus einem Grund interessant: Er ist der Film von den Spierig-Brothers (DAYBREAKERS, PREDESTINATION, JIGSAW) und die mag ich sehr gerne. Sie haben eine gewisse handwerkliche Finesse, aus wenig Budget und kleinen Geschichten relativ spannende Aspekte herauszuziehen. Dass sie auch gute Storys erzählen können, haben sie in PREDESTINATION gezeigt. Der Kreis an Fans dieses Films wird - verdientermaßen - stets größer.

                                Leider ist WINCHESTER vermutlich ihr bis dato schwächster Film und "nur" ein klassischer, kompakter Grusel-Horror über ein verwunschenes Haus. Helen Mirror gibt ihr Bestes, Jason Clarke ... ist zumindest da. Der Film baut zu 90% auf Jumpscares und es gibt nur wenige Schock-Sequenzen, die aus dem Muster ausbrechen. Immerhin sind es keine billigen Fake-Scares, derer sich Hollywood gerne bedient, aber gerade für Spierig-Verhältnisse ist das dann irgendwie zu ... gewöhnlich. Einfallslos. Generisch.

                                Was gefiel war - ähnlich wie in CRIMSON PEAK - das Anwesen: Da teilweise am Originalschauplatz gedreht wurde, ist viel von dem Zeug, das man sieht, In-Camera. Generell ist der Film, wie alle Produktionen der Spierigs, visuell, handwerklich und akustisch überdurchschnittlich bis sehr gut. Gerade die Kostüme und die Räume sind unfassbar detailliert und man taucht gerne ein wenig in die Zeitepoche ab. Man merkt, es steckt Liebe drin, gerade weil es auch die ein oder andere würdevolle Reminiszenz an die Horrorklassiker wie POLTERGEIST oder EVIL DEAD gibt. Hin und wieder schleicht sich auch ein Hauch von bitterbösem Humor ein, was dem Film ebenfalls gut tut.

                                Nur: Am Ende ist das Horror-Genre eben einfach übersättigt - man hat alles schon gesehen. Auch WINCHESTER fügt da - leider - keine neuen Aspekte hinzu.

                                Betrachtet man das geringe Budget von 3,5 Mio. Dollar kann man glaube ich sagen, dass der Film eine Art "Fingerübung" geworden ist. Man wird für knapp 1.5 Stunden gut unterhalten, wer sich darauf einlässt, wird sich auch hier und da mal erschrecken und wer den Film vorab schon nicht gut findet, wird auch währenddessen keines Besseren belehrt.

                                Es gibt da draußen deutlich schlechtere Filme aus dem Genre, die auch handwerklich deutlich miserabler sind - aber es gibt eben auch kreativere Vertreter, die gerne mal die Klaviatur auf eher ungewöhnlichen Tasten bespielen. Das tut WINCHESTER leider nicht. Am Ende bleibt ein durchschnittlicher Horror, der vor allem durch das handwerkliche Talent der Regie-Brüder und einer gut aufgelegten Helen Mirren gerettet wird. Ich hoffe sehr, von den beiden Regisseuren kommt in Zukunft wieder etwas mehr Kreativität.

                                3
                                • Herr Beutel: pressakey.com 23.02.2018, 10:10 Geändert 23.02.2018, 10:11

                                  Ahahahahahahhaaha. Hahaa. Ha. Soviel zum Thema Heilsbringer.

                                  • 1
                                    • 5
                                      Herr Beutel: pressakey.com 20.02.2018, 13:02 Geändert 20.02.2018, 15:46

                                      "My son, it is your time."

                                      *SPOILER AHEAD*

                                      Uff. Das wird knifflig. Ich bin mir noch nicht so ganz im Klaren, wo ich BLACK PANTHER einsortieren soll - gerade auch in Hinblick auf die sich fast schon überschlagenden Reviews weltweit, die einen Hype nach sich ziehen, als hätten wir hier den Erlöser in Filmform gefunden, der alle Superheldenfilme für die Zukunft definieren wird. Nun. Nein.

                                      BLACK PANTHER ist, gemessen am MCU aber vor allem als Blockbuster, solides Mittelfeld. Vieles hat mir gefallen: Die Eröffnungssequenz ist unfassbar gut gelungen und erinnert an die nicht minder großartige Geschichts-Sequenz in MAN OF STEEL, in der Jor-El seinem Sohn Kal erklärt, was mit Krypton passiert ist. Der Style, die Musik, die Effekte: Das war alles sehr nett und machte direkt zu Beginn richtig Bock auf BLACK PANTHER. Leider ist die folgende Sequenz dann schon ernüchternd, gerade auch wenn man die Person auf dem Regie-Stuhl betrachtet. Ryan Coogler, der in CREED eine phänomenale One-Shot-Trainingssequenz kreiert hat, liefert eine Action-Sequenz, die so dunkel und so schnell geschnitten ist, dass ein Großteil des Publikums etwas ratlos im Saal saß und rätselte, was genau jetzt mit der Kolonne passiert ist und wie die Terroristen besiegt wurden.

                                      Auch die ersten One-Liner und die Chemie der Figuren wirken sehr hölzern und irgendwie stockt der Fluss nach der genialen Einführung immer wieder heftig. Dafür wird man mit tollen Kostümen, farbenprächtigen Sets und einem gut aufgelegten Cast entschädigt. Dass Coogler Action kann darf er dann immerhin später zeigen - und wie! Die gesamte Korea-Sequenz ist mit das Beste, was das MCU jemals hervorgebracht hat. Ein fantastischer Soundtrack, prächtige Farben, packende Kameraspielereien: Die Szene hätte für mich gerne noch länger gehen dürfen. Es wirkte ein wenig, als hätte James Bond den Sprung in die Superhelden-Ecke geschafft und dabei noch etwas FAST & FURIOUS inhaliert. Großartig!

                                      Leider kommt der Film danach nie wieder an die Intensität dieser Sequenz heran. Nicht nur, dass Klaue relativ unspektakulär entsorgt wird, auch Michael B. Jordans Killmonger ist eher ein durchwachsener Charakter. Zwar ist seine Intention ähnlich die von Vulture in HOMECOMING sehr ambivalent und eigentlich nachvollziehbar, doch sind es die Prinzipien, die ihm am Ende abhandenkommen. Sein eigenes Volk sterben zu lassen, aber gleichzeitig dieses Verhalten anprangern war dann irgendwann sehr ... fraglich.

                                      So generisch Andy Serkis' Klaue auch sein mag: Sein Antagonist erinnerte positiv an den Joker. Chaotisch, unkontrollierbar und ein wenig anarchistisch spielt Serkis mit seiner wahnsinnigen Spielfreude einen eigentlich sehr fähigen Jordan an die Wand. Dass am Ende beide Figuren verheizt werden stieß mir sehr sauer auf. Auch, dass MCU-typisch jede bedrohliche Szene mit einem schnell nachgeschobenen Witzchen entkräftet wird, nervt mich mittlerweile tierisch.

                                      Was auch auffällt: Man gibt sich immens viel Mühe mit der afrikanischen Kultur und vermittelt immer wieder einen wunderbaren Einblick in das Land und seine Menschen. Die Kostüme, die Musik, die Landschaftsaufnahmen - vieles ist mit Liebe gemacht und man merkt, wie wichtig es war, diesen kulturellen Aspekt gebührend zu platzieren und ihm eine Fläche zu geben. Das Problem: Ein GEFÜHL für das Leben in Wakanda bekam ich zu keiner einzigen Sekunde.

                                      Es gibt 2 (in Worten: z w e i) Szenen in der Stadt selbst auf einem Markt. Wie leben die Menschen? Wie groß ist das gesamte Gebiet? Wie ordnet sich dazu die Stadt ein? Wie sind die vier Stämme integriert? Wo liegt diese ominöse Mine und wie erreicht man sie? Nie ist Wakanda bei den Kamerafahrten zu sehen, aber gefühlt ist jeder in 2 Minuten da, wenn der Plot es verlangt. Erreicht man das Forschungsquartier über die Magnet-Bahn? Aber wieso sieht diese im Bergwerk anders aus als die Bahn in der Stadt? Sind es getrennte Wege? Wie sind die vier Völker in der Stadt gemischt? Wie trägt die Kultur jedes Volkes dazu bei, der Stadt Leben einzuhauchen?

                                      Nichts davon erfährt man. So toll Musik und Kostüme sind: Selbst Sakaar in THOR: RAGNAROK hatte mehr Persönlichkeit und war als Welt nachvollziehbarer - und das war ein Müllplanet. Wortwörtlich. Es war für mich einfach schwierig, bei aller kultureller Bemühung einen echten Connect zu dieser Welt aufzubauen, weil es sich nicht wie eine Welt anfühlte, sondern wie in sich geschlossene Filmsets, die nur existieren, um den überwiegenden Greenscreen-Hintergrund abwechslungsreich zu gestalten.

                                      Wo ich es erwähne: Ich MUSS über das CGI reden. So gut und effektvoll der Anfang und die gesamte Korea-Sequenz sind: Was zum Henker ist mit der rituellen Plattform los, auf dem die Königs-Kämpfe ausgetragen werden? 2D-Menschen-Sprites auf einem Bitmap-Berg, die mehrere Minuten zu sehen sind? Bei einer $200 Mio. Dollar Produktion? Im Ernst? Dazu Greenscreen "all-over-the-place"? Ich habe mich ernsthaft geschämt und frage mich, ob Nachdrehs im Raum standen. Anders kann ich mir das nicht erklären.

                                      Wenn dann beim großen Showdown im Stile eines MATRIX REVOLUTIONS zwei CGI-Panther in einer 100% CGI-Welt kämpfen und sich unnatürlich wie Knetmasse bewegen lässt, frage ich mich, wen sowas heute noch emotional abholen soll. So verkommt das große Finale zu einem ermüdenden Gefecht zweier Gegensätze, wie es das MCU an generischer Belanglosigkeit schon lange nicht mehr aufgeboten hat.

                                      "Belanglosigkeit" ist auch mein allgemeines Fazit. Ich sehe zwei Seelen in der Brust von BLACK PANTHER.

                                      Zum einen einen kulturell lange benötigten, frischen Wind auf der Leinwand, der wortwörtlich Farbe in das angestaubte Superheldenbild bringt und Kulturen dem westlichen Publikum zugänglich macht, die bisher kaum Präsenz auf der Leinwand, geschweige denn im Blockbuster-Segmente hatten - PHANTOM ist der einzige Held der mir mit diesen Wurzeln spontan einfällt - und zum Anderen hat man den achtzehnten Beitrag in einem Cinematic Universe, der bekannten Mustern und Formeln abgesehen vom exotischen Ambiente nichts hinzufügen kann. Das ist alles schon ok, man wird unterhalten und im Endeffekt kann man auch schlechtere 135 Minuten verbringen.

                                      Dafür, dass allerdings BLACK PANTHER als Heiland und Retter des Genres angepriesen wird, wurde ich massiv enttäuscht. Die fast gänzliche Abwesenheit von Kritik am Film lässt irgendwo auch einen bitteren Nachgeschmack im Mund übrig. Andererseits: Betrachtet man die politische Situation in der Welt, bin ich um jeden Dollar froh, den dieser Film einspielt, denn jeder Dollar FÜR mehr Vielfalt auf der Leinwand ist ein klares Zeichen GEGEN die ganzen Spinner da draußen, die diesen Film und die Involvierten im Dreck sehen wollen.

                                      Trotz allem, was der Film wichtiges für die Kinolandschaft in diesem Jahr tut und damit hoffentlich den Weg für ein breiteres Spektrum an Filmen ebnet, bleibt am Ende nur ein "ganz gut"er MCU-Beitrag, der mit spannenden Ansätzen startet, irgendwann aber im generischen "Meh"-Mittelfeld versandet und sich im enttäuschenden Finale nur noch mit CGI-Gewitter zu helfen weiß, während die Story und die Welt immer mehr aus dem Bild gedrängt werden. Schade!

                                      "Wakanda forever!"

                                      8
                                      • 6
                                        • Wieder mal fantastischer Text. Natürlich ist es gerade in der heutigen Zeit unfassbar wichtig, diese Merkmale herauszustellen. Es allerdings so hinzustellen, als hätte Marvel JETZT das Rad neu erfunden ist allerdings ein Schlag ins Gesicht jener, die - wie du es auch sagst - den Weg dafür geebnet haben, auch unabhängig von der Qualität jeder Filme (zwischen BLADE und CAT WOMAN liegen einfach unfassbare Welten).

                                          1
                                          • Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mir den Original Cut gerne ansehen würde. Scheiß auf unfertige CGI - die war ja auch im finalen Film. Seufz. :(

                                            2
                                            • Jeder Höhepunkt hat mal einen Durchhänger. Würde mich da jetzt nicht so hart drauf versteifen.

                                              4
                                              • Tatsächlich war das auch meine erste Impression. Der Körper ist ein Recycling-Container. Warum sollte ich ihn besonders behandeln?

                                                Es gibt aber eine Ausnahme: Die Mets kaufen sich die Körper, die sie wollen. Sie sind für ihren Anspruch perfekt. Daher erklärt sich für mich auch, warum sie ihre(n) Körper so gerne nackt zeigen: Weil es ein Zeichen der Macht und der Überlegenheit ist.

                                                • Hat mich gestern hart getroffen. Sehr guter Schauspieler, der schmerzlich vermisst werden wird. Damit dürfte auch die dritte Staffel OUTCAST erledigt sein. :|

                                                  • Herr Beutel: pressakey.com 09.02.2018, 10:17 Geändert 09.02.2018, 15:27

                                                    Ganz im ernst? Lasst sie das machen. Bay konnte das mal, dieses R-Rated. Damals, bevor er angefangen hat, seine Seele zu verkaufen. Schlimmer als JUSTICE LEAGUE kann es nicht mehr werden. Das ist wie einen Waldbrand mit einem Gegenfeuer zu löschen. Just go for it!

                                                    Und das kommt von jemandem, der Bay seit THE ROCK fast ausschließlich nur noch verachtet.

                                                    5