Mr. Pink - Kommentare

Alle Kommentare von Mr. Pink

  • 7

    Ich freue mich, ganz zufällig in der Bibliothek über diesen Film gestolpert zu sein, der sich für mich als kleine Wundertüte entpuppt hat. Ich habe eine Leidenschaft für Horror, und interessiere mich sehr für Low-Budget-Streifen und DIY-Filmschaffende. Deswegen bin ich z.B. auch großer Fan von Sam Raimi. Shinichi Fukazawa anscheinend auch. Denn mit „Bloody Muscle Body Builder in Hell“ hat der Regisseur, Autor und Schauspieler seine eigene Version dessen Frühwerks gedreht (der Film wurde sogar als „The Japanese Evil Dead“ vermarktet).

    „Bloody Muscle Body Builder in Hell“ ist dabei nicht nur schon ein kleiner Vorgeschmack auf die Welle Japanischer Geisterfilme der frühen 2000er, sondern generell mit einigen Verweisen an das Gruselgenre gespickt. Gedreht auf Super 8 (früher natürlich *das* Mittel der Wahl für Low-Budget-Produktionen) und über einen Zeitraum von sage und schreibe 15 Jahren, sind es Fukazawas Ausdauer und Leidenschaft, die „Bloody Muscle Body Builder in Hell“ so spannend machen. Weil man, finde ich, wirklich merkt, wie wichtig es ihm war. Weil es inspirierend ist, einen Film zu sehen, der nur existiert, weil sich jemand gesagt hat, dass er ihn *unbedingt* drehen muss. Dass da jemand ist, der wirklich seine ganze Passion in dieses Projekt gesteckt und es trotz aller Widrigkeiten – und zwar auf eigene Faust – zu einem Abschluss gebracht hat.
    Außerdem haben mich die handgemachten Spezialeffekte begeistert, so wie auch der Film selbst voller toller Ideen steckt. Wer etwas groovy-frisch-frech-blutiges irgendwo zwischen „Hausu“ und „The Evil Dead“ sucht, darf hier bedenkenlos zugreifen.

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    • 9

      Mal wieder angeschaut, das erste Mal seit der Teenie-Zeit, manches entdeckt, das mir heute nicht mehr gefällt, bzw. kritisch betrachtet werden muss, wie z.B. der (eh in zu vielen Filmen dominierende) Male Gaze (ist mir früher natürlich nicht aufgefallen). Trotzdem noch immer für spitze befunden – ich bin mir bewusst, das mag sicher mit Nostalgie zu tun haben, aber was soll's! Definitiv mein Lieblingsteil der Reihe (die folgenden kenne ich noch nicht). Dass mir manche Szenen (Parkplatz, Spiegel) nach all den Jahren immer noch ziemlich genau im Gedächtnis waren, spricht für die treffsichere Inszenierung. Im Kontext der Reihe funktioniert „Chucky und seine Braut“ dabei so gut, weil der Film mit dem festgefahrenen Schema der vorherigen Teile bricht, nicht nochmal dieselbe alte Horror-Leier als etwas Neues zu verkaufen versucht, Chucky nicht schon wieder zum Gegenspieler macht, sondern in einem durchgeknallten Road-Movie zur Hauptfigur befördert. Außerdem findet sich unter der Oberfläche aus Splatter und Slapstick eine wirklich zärtliche Liebesgeschichte, und das mit zwei grimmigen, mordlüsternen Puppen, Chapeau!

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      • Welche sind denn deine Lieblingsadaption und/oder Buch von ihm? :)

        • 7

          Ein Vermächtnis gibt es hier keines und auf die Wikinger habe ich auch den gesamten Film über vergebens gewartet. Der Originaltitel "Flukt" passt deutlich besser, denn genau das bekommt man hier geboten, eine in gediegenen Farben gehaltene, atemlose Hetzjagd durch die Schönheit der norwegischen Natur. Ein paar Momente der Ruhe um näher auf die Charaktere einzugehen, hätten durchaus nicht geschadet, spannend ist das Ganze aber dank des klasse Schauspiels und der guten Regie allemal. Dazu Gaahl als Evil Legolas - I love it!

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          • Offtopic/Werbung in eigener Sache:
            Ich arbeite momentan an einem Kurzfilm, der wichtige Themen wie Identität, Lebensglück und das Hinterfragen gesellschaftlicher Normen behandelt.
            Für die Finanzierung haben meine Kollegin und ich ein GoFundMe gestartet.
            Über Unterstützung, Interesse oder auch nur Weitererzählen freue ich mich sehr.

            https://gofund.me/7e15e1f4

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            • Warum wird sich eigentlich nur über die Ohrfeige aufgeregt mit der Rede davon, Gewalt sei zu verurteilen, und nicht darüber, dass Chris Rock der Meinung war - ebenfalls eine Form von Gewalt - ungefragt das Aussehen einer Frau kommentieren und als angeblichen "Witz" verkaufen zu müssen?! Sicher hätte Will Smith anders reagieren können, aber unangemessen war die Reaktion nicht.

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              • 5 .5

                Erste Enttäuschung des Kinojahres! Zwiegespalten. Einerseits überzeugende schauspielerische Leistungen, eine gekonnte Inszenierung, toller Soundtrack, und dann natürlich ein Genuss sie mit ihren wundervoll eingefangenen Bildern auf glorreichen 70mm genießen zu können, diese niedliche Coming-of-Age- und Liebesgeschichte. Den zur Kritik stehenden Punkt des Altersunterschieds zwischen den beiden empfinde ich als nicht so schlimm, da Gary fünfzehn und somit definitiv kein Kind mehr ist. Was mich weitaus mehr verärgerte und „Licorice Pizza“ so unglaublich unangenehm anzuschauen machte, waren der durchgängig unverfroren zur Schau gestellte Sexismus und Rassismus. Mag sein, dass dadurch versucht werden sollte ein Porträt der damaligen Zeit – der Film spielt in den 70ern – darzustellen, die Oberflächlichkeit der Gesellschaft jener Jahre. Vielleicht sollten diese Probleme angeprangert werden. Dafür hätten sie jedoch vordergründig thematisiert und nicht nur nebenbei völlig ohne weitere Erklärung – mitunter sogar noch schlimmer: nur als der Belustigung dienender schlechter Witz – eingeschoben werden müssen. Die reine Darstellung von Etwas ist noch lange keine Kritik. Und bei Problemen, die heute leider noch immer alltäglich sind, reicht es nicht aus sie kommentarlos zu zeigen. Die mögliche Intention, falls überhaupt vorhanden, wird damit nicht deutlich, sondern – im Gegenteil – diese Verhaltensweisen und Bilder werden durch bloße Reproduktion einfach immer weiter aufrechterhalten.

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                • 8 .5
                  über Scream

                  Erstes Highlight des Kinojahres! Ich, meinerseits riesiger Fan dieser Reihe, bin auch mit dem neuesten Teil sehr zufrieden. Die beiden Regisseure des Films, Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett haben mit „Ready or Not“ schon bewiesen, dass sie ein Händchen für die Vermischung von Horror und Comedy haben und zeigen dies auch hier. Trotzdem fehlt Wes Craven. Der Inszenierung von „Scream“ mangelt es ein bisschen am Feinfühligen, das die Reihe unter seiner Regie ausmachte. Hier wirkte vieles oft zu grob, der Exzess nicht im Auftrag der Gefühle und der Geschichte, sondern zum Selbstzweck, schade. Auch bin ich mir noch nicht ganz sicher, was ich von der Mischung aus Fortsetzung und verkapptem Remake halte (ähnlich beim neuen Matrix). Dennoch hätte das Ergebnis eines neuen „Scream“-Teils für mich kaum besser aussehen können. Die Verknüpfung zu den bisherigen Teilen und die Einbindung der alten Charaktere wirken nicht gezwungen, sondern nachvollziehbar, der Humor-, sowie Härtegrad sind angemessen, und ja, wie gesagt, als Liebhaber dieser Filme konnte auch dieser Teil mein Herz für sich gewinnen.

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                  • 8

                    "Welcome to the Xander Zone!" Interessant, dass Regisseur Rob Cohen ein Jahr vor "Triple X" mit dem anderen Vin-Diesel-Starvehikel den Grundstein für eine Filmreihe legte, der ich so überhaupt nichts abgewinnen kann, während mir dieser Streifen hier doch sehr gut gefällt. Inzwischen bin ich Vin Diesel dank der Aufdringlichkeit seiner Brumm-Brumm-Filme zwar leider beinahe überdrüssig, als Richard B. Riddick in "Pitch Black" und ebenjener Xander Cage war er damals jedoch einer der filmischen Helden meiner frühen Jugend, weshalb hier natürlich auch Nostalgie mitschwingt, die sich nicht so leicht vom Film an sich abkoppeln lässt. Wenn ich mir den Streifen heute anschaue, erkenne ich seine Unzulänglichkeiten zwar, und davon gibt es in allen Belangen sehr, sehr viele, aber sie sind mir, um es auf den Punkt zu bringen, einfach scheißegal. So viel Bullshit auf einmal wie hier ist ehrlich gesagt auch fast schon wieder bemerkenswert. Action, Autos, Adrenalin. Vielleicht spricht das Macho-Gehabe dieses Proll-Bonds auch einfach nur meine animalischen, männlichen Instinkte an, beziehungsweise das, was die Gesellschaft über Jahrzehnte hinweg als ebenjene etabliert und jeder dadurch zu einem gewissen Grad internalisiert hat. Wenn ich "Triple X" schaue fühle ich mich wie in einer dieser Zeitschriften für echte Kerle, die mir erklären wollen, dass ein richtiger Mann anscheinend nur Fußball guckt, Kraftsport macht und jeden Tag eine ganze Kuh frisst. Ein erschreckend rückständiges Männerbild, auf das ich zum Glück schon längst keinen Wert mehr lege und hoffe, dass der Rest der Welt es, am liebsten noch zu meinen Lebzeiten, auch noch ablegen wird. Wie gesagt, obwohl es mich eigentlich anwidern müsste, spricht mich dieses platte Gepose, warum auch immer, bei diesem Film aber an. Würde ich Scham kennen, wäre das hier ein heißer Kandidat für ein, wie es im Volksmund so schön heißt, sogenanntes "Guilty Pleasure". Tu ich aber nicht, deswegen feier ich diesen Trip ganz offen und ehrlich ab. "Triple X" ist ein völlig bescheuerter, unbedeutender Film, der aufgrund des Erinnerungsfaktors bei mir allerdings hoch im Kurs steht. Geile Stunts, dazu die coole Asia und obendrauf heizen Rammstein noch ordentlich ein - "I live for this Shit!" - mehr brauche ich nicht zum glücklich sein.

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                    • 5
                      Mr. Pink 28.01.2021, 20:11 Geändert 13.02.2021, 00:35

                      Oha, was für ein Spaß! Bei Gelegenheit müsst ihr euch un-be-dingt die 25 Minuten Zeit nehmen und diesen mit aufsehenerregendem Trashfaktor ausgestatteten, unterirdisch schlecht gespielten Kurzfilm zu Gemüte führen! Ein gefährliches Pizza-Schleim-Sex-Monster terrorisiert die Bewohner der damals noch nicht Hauptstadt, die Polizei ist machtlos und Bela B entwickelt im Keller sitzend als Verschnitt des Verrückten-Wissenschaftler-Prototyps ein Mittel gegen das Ungetüm. Rein formal sieht man "Der Gollob" an, dass Regisseur Jörg Buttgereit, sowie alle anderen Beteiligten sich hier noch in der Entwicklungsphase ihres Handwerks befinden, das ehrliche Herzblut und die unbändige Liebe zum Absurden und Schrägen trieft aber aus jeder Pore dieses Super-8-Fundstücks wie der Schleim vom entstellten Kopf des Käsekillers. Ein unglaublich unterhaltsames Must-See für Genre-Freunde!

                      • Les Grossman braucht mal wieder ein Snickers.

                        Inhalt: Okay.
                        Form: Nicht okay.

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                        • https://www.instagram.com/p/CHlI24in6_z/

                          • https://www.instagram.com/p/B6_gXlWlHJS/

                            • 7

                              Das Leid bei verfilmten Künstlerbiografien ist es ja, dass sie der porträtierten Berühmtheit oft nicht gerecht werden, Kontroverses ausgespart, respektive abgeschwächt wird und dafür bloß die eh schon bekannten Lebensabschnitte trocken abgearbeitet werden, wodurch allerdings die Möglichkeit sofort gekappt wird, dass überhaupt eine Verbindung zu der dargestellten Persönlichkeit entstehen könnte. Dieses Problem umgeht Enfant Terrible, indem der Film sowohl Rainer Werner Fassbinders grenzenlose Leidenschaft zur Kunst, als auch die menschlichen Abgründe dahinter vermittelt, die ihn belasteten, seine Unfähigkeit, Beziehungen zu führen und zu halten, sowohl privat als auch im Berufsleben. In einem soghaften Wirbel aus grellen Farben, theaterhaften Pappkulissen und teils gewollt hölzern überzogenem Schauspiel entsteht hier ein überaus unnatürlich und künstlich wirkender Film, der dem 1982 nach einem schnellen, rauschhaften Leben mit nur siebenunddreißig Jahren sehr jung verstorbenen Ausnahmeregisseur sicherlich gefallen hätte, nutzt Regisseur Oskar Roehler doch durchaus Stilmittel, die sich auch in Fassbinders Werken wiederfinden lassen. Und Oliver Masucci säuft und vögelt sich mit Lederjacke auf den Schultern, Hand im Schritt, Kippe im Maul und enormer Plauze vorm Körper durch den Film und geht dabei völlig in der Titelrolle auf, eine starke Leistung!

                              Enfant Terrible ist kein plattes Biopic, der Film ist sprunghaft, aggressiv, wild. Wirklich etwas lernen über Fassbinders Biografie konnte ich dabei nicht, manches wusste ich schon, einiges wird ausgelassen, das ist aber auch gar nicht wichtig, vielmehr erlaubt der Streifen nämlich auf mitreißende Weise einen Blick in die gequälte Seele eines Menschen, der nach Anerkennung strebte und sich hinter Arroganz und Größenwahn versteckend eigentlich immer bloß danach sehnte geliebt zu werden. Ein waschechtes Drama!

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                              • 4 .5

                                Hat eigentlich dieselben Zutaten wie das Original, aber leider mit einer McDonalds-Aushilfe statt einem Sternekoch am Herd. Highlight dieses Streifens, den ich auswählte um meine diesjährige Halloween-Saison einzuläuten, ist der hauptberufliche Nuschelkönig und Vorzeige-Texaner Matthew McConaughey, dessen überdrehte Performance in diesem ansonsten ziemlich verhunzten Streifen, allemal einen Blick wert ist. Der Rest schwankt irgendwo zwischen langweilig und nervtötend, und die Reihe um die kettensägenschwingenden Hinterwäldler findet hier ihren Tiefpunkt. Regisseur Kim Henkel, immerhin Mitautor des Originals, erzählt eine platte Kopie des ersten Teils, die diesem in ihrer Wirkung aber meilenweit hinterherhinkt. Obwohl nicht gänzlich einfallslos, wollten Terror, Horror und Atmosphäre bei mir so gar nicht aufkommen, und der groteske Humor wirkt, anders als im meisterhaften Original (oder auch dem genialen, vollkommen absurd überdrehten zweiten Teil), willkürlich deplatziert.

                                Hier für euch die zwei besten Szenen des Films, den Rest könnt ihr euch sparen:
                                https://www.youtube.com/watch?v=NPu2AgtSypc
                                https://www.youtube.com/watch?v=3OZmzFrifxk

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                                • 6

                                  Aus dem Parents Guide der IMDB, Unterpunkt Violence & Gore:
                                  "If you are watching this with someone who has read the book, then you must be warned as they may go into a fit of rage and destory everything around them."

                                  Japp. Hatte das Buch ein paar Tage zuvor beendet, mir dann den Film zu Gemüte geführt, und jetzt muss ich die Woche noch zu IKEA, mir eine neue Einrichtung besorgen. Tja. Als Verfilmung des Romans empfand ich diesen Streifen wirklich als nicht gelungen. Das ausgeblendet, ist "Less than Zero" durchaus eine ziemlich okaye Sache, mehr allerdings auch nicht. Dass ich nicht so gelangweilt war wie die Protagonisten der Geschichte ist der gelungenen Ausstattung dieses für meinen Geschmack viel zu seichten Drogen-Sex-Party-Dramas zu verdanken, welche mich ebenso wie Babyface Downey und Spader überzeugte. Dennoch fehlt diesem Blick auf die Verderbtheit der Jugendkultur der 80er Jahre leider an allen Ecken und Kanten der Biss.

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                                  • 9 .5

                                    Ein gradliniger, intensiver und knallharter Haudrauf-knallbumm-puffpeng-Actionkracher, von dessen Brachialität man sich ohne groß nachdenken zu müssen einfach nur überrumpeln lassen kann. Die exorbitant eindrucksvolle Kameraführung, zieht und zerrt einen im inszenatorischen Höhepunkt des Streifens - einer elfeinhalbminütigen (scheinbaren) Plansequenz - wie in einem Third-Person-Shooter-Videospiel agil und heftig voll rein ins Geschehen und die gnadenlosen, perfekt aufgebauten Kampfszenen. Durch die unermüdlich dynamische Bebilderung wirkt es als sei man nicht mehr nur bloßer Beobachter des Spektakels, sondern gar Beteiligter, immer in Bewegung, mittendrin statt nur dabei!

                                    Dabei gönnt "Extraction" einem dann aber auch immer wieder Phasen der Ruhe, Momente der Erholung, ohne jedoch solange in diesen zu verharren, dass man Gefahr laufen könnte, sich wirklich zu entspannen: Immer wenn das Gefühl sich anschleicht, es hätte schon zu lange nicht mehr gerummst, geht es auch schon wieder los! Trotzdem sind es gerade diese leisen Augenblicke, die den Film zu etwas Besonderem machen. In der Stille zwischen den Bildern liegt die wirkliche Kraft dieses Werks. Denn noch interessanter ist "Extraction", wenn man hinter die Fassade der ausufernden Brutalität zu schauen wagt. Auf direkte Weise erfährt man leider nicht allzu viel über die Hauptfigur, umso bemerkenswerter ist es, wie viel sie doch von ihrem Innersten preisgibt. Chris Hemsworth trägt diesen Film nicht nur durch seine physische Präsenz wenn es ans Eingemachte geht, sondern eben auch sonst durch seine hervorragende Darbietung, wenn er uns mit seinen Blicken in jeder Sekunde vermittelt, was gerade in Tyler vorgeht.

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                                    • Der neue Sommerhit:
                                      https://www.instagram.com/p/B1wjw0ZjTmb/

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                                      • MEIN VORSCHLAG: Marcel aus "Inglourious Basterds"

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                                        • Mr. Pink 06.08.2019, 11:38 Geändert 06.08.2019, 11:41

                                          MEIN VORSCHLAG: Pfc. Omar Ulmer aus "Inglourious Basterds"

                                          (auch bekannt als Dominick Decocco :) )

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                                          • 7

                                            Vielleicht hätte ich doch gleich aus dem Kinosaal stürmen sollen, als ich das schreckliche Vice-Logo erblickte. Dabei hat mir „Lords of Chaos“ beim Anschauen sehr gut gefallen, je länger ich jetzt aber über den Film nachdenke, desto weniger mag ich ihn, weil er nichts hat, aus dem man etwas lernen könnte. Das Problem ist nämlich, dass man Vorwissen braucht um wirklich alles einordnen zu können, mit ebendiesem aber liefert der Film in seiner komprimierten Handlung keinerlei neue Informationen. Er wirkt platt und oberflächlich. Mit wirklichem Interesse am Thema kann man diesen Streifen eigentlich gar nicht gut finden. Natürlich stellt der Film mit seiner Erklärung, nicht nur auf dem, was wirklich passiert ist, sondern auch auf Lügen zu basieren, sofort am Anfang klar, dass kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Wahrheit besteht, trotzdem ist es keine rein fiktive Geschichte, die hier erzählt wird, und „Lords of Chaos“ daher, zumindest teilweise, eben auch eine Geschichtsstunde. Als solche funktioniert das Ganze dann aus genanntem Grund nur bedingt, und auch, weil die Figurenzeichnung wenig differenziert daherkommt. So wird Varg etwa, kaum nachvollziehbar, vom schüchternen Außenseiter plötzlich zum großen Macker, der reihenweise Frauen flachlegt. Zudem wirkt er streckenweise so, als hätte er ein Chromosom zu viel. Wenigstens wird er aber von einem jüdischen Schauspieler verkörpert und ist jetzt bestimmt noch verärgerter als sowieso schon, ein feiner Zug des Castingbeauftragten.

                                            Dass der Regisseur Jonas Åkerlund einst selbst der schwarzmetallischen Klangmalerei frönte und in deren Anfangszeit für Bathory trommelte, ist eigentlich unwichtig, macht ihn das kurzzeitige Mitwirken in einer schwedischen Kapelle noch lange nicht zum Professor für norwegische Geschichte, durch sein Wissen, wie das Bandleben so aussieht und sein Interesse an Musik, bekannt geworden ist er schließlich als Regisseur diverser Musikvideos, konnte er aber sicherlich eigene Erfahrungen und Ansichten mit in den Film einbringen, was gut gelungen ist. Denn ohne Rücksicht auf den Hintergrund, einfach nur als Jugenddrama, funktioniert „Lords of Chaos“ hervorragend.

                                            Der Film folgt einer Gruppe verwirrter, junger Menschen, eigentlich noch Kinder, die versuchen ihren Platz in der Welt zu finden. Jugendliche Machtkämpfe, Neid, Intrigen, Eitelkeit, das Ausgeschlossensein prägen ihr Umfeld. Die Musik stellt hierbei nur ein Instrument dar, das diesen negativen Gefühlen Ausdruck verschaffen soll, Brandstiftung und Schlimmeres nur Mittel zur Rebellion, sich der Gesellschaft um jeden Preis widersetzen zu wollen, und all das Schwarze, Düstere, das die Kunstform des Black Metal vereinnahmt einfach nur der Versuch des Sich-Ausdrücken-Wollens um sich nicht zu verlieren, nicht in der Masse unterzugehen.

                                            All das Gepose, das ist es nämlich was diese makabre Zirkusvorführung nüchtern betrachtet im Grunde ist, nichts weiter als Show und Gepose, ist nur eine Schutzhülle. Sobald man die Ansichten, in die sich hier hineingesteigert wird, zu ernst nimmt, wird es gefährlich – das bebildert die Geschichte anschaulich. Lässt man vollkommen los, ist man hingegen ausgeliefert, schutzlos. Denn hinter den Kunstfiguren mit satanischer trveness und kiloweise Pandamakeup stecken eben immer auch Individuen mit Gefühlen. Wenn der Mitmusiker und Freund sich dann auf blutige Weise das Leben nimmt, trägt das natürlich zum finsteren Image der Band bei, ist aber auch eine Tragödie, die verarbeitet werden muss und nicht spurlos an einem vorbeigehen kann. Wenn das Corpsepaint verwischt, kommen die Tränen zum Vorschein.

                                            Rory Culkin spiegelt diese sanften Töne in seinem Spiel erstklassig wider und schafft es außerdem die vielen Widersprüchlichkeiten seiner Figur glaubhaft zu gestalten. Er schafft es, seine Figur so darzustellen, dass man ihn kritisch betrachten und zugleich Mitleid mit ihm haben kann. Neben dem kurzen Auftritt von Jack Kilmer, der den inneren Schmerz seines Charakters sensibel nach außen kehrt, auf jeden Fall mit die tragende Performance des Films, der es generell schafft, seine Protagonisten weder zu verurteilen, noch zu Helden zu stilisieren. Die dazugedichtete Liebesgeschichte hingegen hätte man entweder rauslassen können oder idealerweise weiter ausbauen müssen. Sky Ferreiras Figur funktioniert als eher geerdeter Gegenpol zu all dem Gehabe hier nämlich gut, verkommt jedoch in der sowieso schon zu knapp bemessenen Laufzeit leider zu einer Randnotiz.

                                            „Lords of Chaos“ ist, entgegen der Meinung des Regisseurs kein Film über Idioten, sondern über Menschen, die idiotische Dinge tun. Junge Männer, die nicht wissen, wo sie hingehören, verlorene Seelen. Der Film ist ganz hervorragend darin, die menschliche Seite seiner Figuren zu erkunden, hätte dies aber besser durch eine originäre Geschichte tun sollen. So konnte er mich leider nur halbwegs überzeugen.

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                                            • https://www.instagram.com/p/BuMKu_ZF1kP/

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                                                • Jaaaa, Florida Project ist auch wirklich ein ganz wundervoller Film!

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                                                    über Titanic

                                                    Ich war früher nie so ein Megafan dieses Films, fand ihn natürlich immer gut, aber leider nicht superdupergroßartig. Das hat sich endlich geändert! Wie? Es lag wohl nur daran, dass ich ihn bisher nur noch nicht richtig gesehen hatte. Inzwischen konnte ich ihn nämlich endlich mal im Kino (supertolle 35mm-Kopie & ohne unsinniges 3D) bestaunen, und James Camerons Meisterwerk kam für mich tatsächlich erst dort so richtig zur Geltung, die detailverliebte Inszenierung mitsamt der opulenten Ausstattung und den prachtvollen Kostümen, sowie der dramatische Untergang des Schiffes mit dem Gänsehautscore von James Horner, auf der großen Leinwand wirkt es alles einfach gleich noch viel gigantischer, sowohl dem monumentalen Luxuskreuzer, als auch dem Größenwahnsinn des Regisseurs angemessen. Dazu die zärtlich rasante, aufwühlende Liebesgeschichte von Jack und Rose, der durch die beiden tollen Schauspieler fabelhaft Leben eingehaucht wird. Leo und Kate sind ein wunderschönes Leinwandpaar! (Schon ein bisschen schade, dass sie nicht noch mehr gemeinsame Filme gedreht haben.) Near, far, wherever you are. Ein superdupergroßartiger Film!

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