SamRamJam - Kommentare

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    SamRamJam 03.08.2023, 16:06 Geändert 03.08.2023, 16:12

    Das geheime Leben der SamRamJam.

    Es war 2011. Es kann auch 2010 oder '12 gewesen sein. In jedem Fall ist es über zehn Jahre her. Da wetteten BobbyIII und ich bei den Oscars um die zehn oder so gängigsten Kategorien. Jede*r von uns gab allen jeweiligen Nominierten Punkte nach unserer Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, und wer dichter am tatsächlichen Sieger war, durfte der Verlierer*in einen Film aufschwatzen, den er oder sie sich sonst wohl nicht angeguckt hätte. Plus: Dazu musste dann auch ein Kommentar auf moviepilot geschrieben werden. Ihr werdet es erahnen, dies ist dieser Kommentar. Schließlich sind Wettschulden Ehrenschulden, was sind da schon zwölf Jahre. Pah.

    Naja, die Wahrheit ist, dass ich damals haushoch verlor. Wir hatten irgendwas zwischen 10 bis 14 Kategorien, also die gängigsten, ausgewählt und ich verlor alle bis auf eine. Ich weiß längst nicht mehr, welche das war. Aber in den folgenden Tagen schaute ich also haufenweise leise Filme. Mit ganz viel Subtext, aus dem Leben gegriffen, keine radioaktiv verstrahlte Monster... also mit allem, was ich sonst nicht schaue. Und, nun ja, irgendwann hatte ich die Schnauze voll. Das ausgerechnet Das Geheime Leben Der Worte übrigblieb ist dabei Zufall. Ich hätte den genauso als erstes und einen der anderen zig Filme (auch da weiß ich längst nicht mehr, was dabei war) als letztes schauen können. Dann stünde dieser Kommentar nun unter Requim For A Dream (der einzige, bei dem ich mir sicher bin, dass der noch dabei war).

    Über die Jahre fiel mir die DVD immer mal wieder in die Hände. Erst dachte ich, ach ja, den muss ich ja noch gucken. Irgendwann freute ich mich über den Kommentar. Hi hi, nach drei Jahren endlich Wettschulden eingelöst... oder nach vier. Dann warens irgendwann fünf. Schlussendlich geriet das völlig in Vergessenheit.

    Letztes Jahr im Februar meinte Bobby, ob ich ihm den Film nicht wenigstens mal zurückgeben könnte. Auch ungesehen, egal. Und da... fand ich die DVD nicht mehr. Schockiert, denn sonst bin ich sehr ordentlich in solchen Dingen, musste ich beichten, dass ich den Film verbusselt hatte. Und wie es der Zufall so will fand ich ihn diesen Februar zufällig im letzten Regalwinkel bei meinen Eltern. Und nun, endlich, keine 6 Monate später, löse ich meine Wettschuld an. Uahahaha, ich bin die Beste.

    Zum Film, der ist nicht mein Genre. War auch von vornherein zu erwarten, ich glaube nicht, dass Bobby groß überrascht ist von der Wertung. Immerhin bleibt eine weitere ulkige Geschichte. Und weil der mp Kommentar ausdrücklicher Bestandteil der Wette war, hier nun nachgereicht. Und was lernen wir daraus? Ich nichts.

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      Exorzismusfilme der letzten Jahre wie Conjuring 3 und The Devils Light krankten an einer zu Action-CGI-lastigen Ausformulierung ihrer eigentlichen Horrorplotts. Der Trailer zu The Pope's Exorcist ließ ähnliches befürchten. Und auch, wenn Pope's Exorcist da nicht völlig widerstehen kann, ist er im Vergleich zu den beiden vorher genannten immerhin noch der bessere Exorzismusfilm, was aber zugegebenermaßen aufgrund schwacher Konkurrenz auch nicht so schwer ist. Aber trotzdem.

      Schöne Überraschung ist da dann noch Russell Crowe. Sonst in den letzten Jahren eher anwesend als wirklich mitspielend in seinen Filmen, trägt er hier als rebellischer Pfaffe den Film über weite Strecken alleine. Nach dem Trailer war ja eher zu vermuten, dass Pope's Exorcist ein weiterer Schritt nach unten sein wird, vielleicht auch der endgültige Sargnagel vor reinen Streamingfilmen. De Niro und Co lassen grüßen. Aufgrund der schablonenhaften Ausrichtung des Films dürfte es zwar nicht zum Comeback reichen, allerdings ist er hier ein echter Gewinn. Immerhin.

      Schlussendlich bleibt The Pope's Exorcist zu formelhaft, um beim Genre- als auch übrigen Publikum für irgendeine Überraschung zu sorgen. Mit niedrigen Erwartungen ist es aber immerhin ein netter Abendsnack. Für ein mal Kino reicht's allemal.

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        SamRamJam 13.03.2023, 09:17 Geändert 13.03.2023, 09:22

        Orphan funktionierte über weite Strecken als harter Thriller und hätte dementsprechend auch als Psycho-Thriller denn Horrorfilm vermarktet werden können. First Kill schlägt aber von Beginn an in die Slasher Sparte. Dadurch stapelt der Film sofort tief, was ihm später zu gute kommen wird, da First Kill aus dieser niedrigen Erwartung nur profitieren kann.

        Ohnehin hätte es inhaltlich keine Fortsetzung gebraucht. Mit der Vorgeschichte passiert nun die bekannte Flucht nach vorn. Wobei man Esther auch einfach aus ihrem nassen Grab hätte erheben lassen können. Wenn man nun sowieso ganz offiziell ein Slasher ist, da gibt es wahrlich seltsamere Wiederkehrungen im Genre. Und unlogischer als die Vorgeschichte wäre Esthers Überleben auch nicht.

        So oder so, First Kill wirkt in der ersten Hälfte wie eine typisch unlogische Slasher-Fortsetzung. Der Handlungstwist wirkt dann auch erst einmal erzwungen, um möglichst das Überraschungsmoment des Vorgängers zu kopieren. Mit dieser absurden Idee weiß der Film dann aber erstaunlich viel anzufangen. So abstrus das alles auch sein mag, First Kill macht so in bester blöder Slasher-Manier wahnsinnig viel Spaß, etwas, was dem Erstling völlig abhanden ging aufgrund seiner unangenehmen Ausgangsidee. Womit First Kill ein unterhaltsames Filmchen ist.

        Nun zu Esther selbst: Es freut mich, dass Isabelle Fuhrman in ihrer Rolle weitermachen darf. Manko ist natürlich, dass sie zwar jung ist, aber definitiv keine zehn Jahre mehr. Das wird durch Schnitte mittels eines Kinder-Doubles von hinten und Fuhrmans Gesicht bei Frontaufnahmen gelöst. Ulkig ist es allemal, da so Esthers Schädelumfang immer wieder schrumpft und wächst. Ansonsten dachte ich noch, dass ich noch nie in einem Film so häufig Leute von hinten gesehen habe. Im Cover (Esther von hinten) bekommt dieser Gedanke sogar eine optische Würdigung.

        Manchmal haben sie Fuhrmans Kopf auf den Körper des Kinder-Doubles projeziert, wodurch Esther einen seltsamen Look bekommt. Ähnlich dem Jungen aus dem ersten Kinder des Zorns Films von '84, der wirklich eine Wachstumshormonstörung hat und zum Dreh wohl schon 27 Jahre alt war. Der hatte aber optisch etwas schwer greifbares, nicht wirklich Kind, aber auch nicht Erwachsen. Dies läuft natürlich der inneren Logik im Film zu wieder, das alle Esther uneingeschränkt für zehn Jahre halten, allerdings kommt First Kill damit einer echten Hormonstörung offenbar näher, als es Orphan tat. Aber schlussendlich ist es mit Esther/Fuhrman wie einst mit Martin Short in Clifford, ja, für den Filmfrieden will mans mal glauben, aber nein, es sieht nicht wirklich echt aus.

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          Wow, also der Film war ja mal so richtig scheiße! Hätte ich zum Schluss noch etwas zum werfen gehabt, wie einen Cola-Becher, dann wäre dieser wohl gegen die Leinwand geflogen.

          An der Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass das nun Folgende nicht ohne !!!Massive Spoiler!!! auskommen wird.

          Wenn wirklich ausnahmslos alle (!) sechs Charaktere (sogenannte Legacy Figuren, wobei ich das schon etwas sehr wohlwollend finde, von Legacy zu reden über Figuren, die im letzten Teil letztes Jahr gerade einmal eingeführt wurden. Aber gut, um des lieben Frieden willens glaubens wir einmal) niedergestochen oder erschossen werden, aber trotzdem alle (!) durchkommen, dann läuft in einem Slasher ordentlich etwas falsch. Im Grunde beschränkt sich der Body Count neben dem obligatorischen Opfer zu Beginn auf die eine lesbische Freundin. Der Rest der Opfer sind die Killer selbst, bzw. deren Nachahmer (wobei sie selbst ja auch welche sind) bzw. völlig unwichtige Nebenfiguren in einem Supermarkt.

          Die in Scream Filmen oft zitierte Phrase "jede*n kanns erwischen" wird so einmal mehr völlig lächerlich. Schlussendlich nervten mich die "furchtlosen Vier" immens mit ihrer abweisenden, asozialen Art allen anderen gegenüber.

          So schade. Der Film fängt saustark an, indem er gleich das Gesicht des Killers zeigt und somit die nun sechste Killersuche unterbricht (deren Auflösungen sowieso völlig random und an den Haaren herbeigezogen wirken). Statt nun mutig einen neuen Weg zu gehen, stellt sich dies aber nur als Finte heraus. Das neue Setting wird ebenfalls nur marginal bespielt. Und selbst für das 3D wurde nicht einmal pseudomäßig irgendwann ein Messer ins Bild gesteckt. Dabei hätte Scream 6 mit all diesen Zutaten und mutiger neuer Ausrichtung wirklich wieder ein Metaspiegel fürs Genre werden können, statt nur die schon im Vorgänger egale Story seiner egalen Figuren weiterzuerzählen.

          Was bleibt sind wenige starke Einzelszenen (U-Bahn), eine eindrucksvolle Präsenz des Killers und ein wirklich gutes Geheimversteck. All das sind aber nur Fragmente, die alleine ohne gute Geschichte nicht tragen können. Und: wenn Courtney Cox so weitermacht mit Gesichts-OPs, kann sie bald selbst den Ghostface spielen.

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            SamRamJam 22.02.2023, 09:56 Geändert 22.02.2023, 12:41

            Die Faszination Boba Fett ist nur schwer zu erklären. Hauptsächlich ist da so ein Typ in eineinhalb Filmen mit einem Eimer als Helm, der eigentlich nur in der Gegend rumsteht und dann recht lapidar von einer... öhm, Pflanze?... gefressen wird. In der Hinsicht hat das viele rumliegen, rumstehen und rumsitzen von Boba Fett in The Book of Boba Fett sogar Methode. Dass er in 2 der insgesamt 7 Folgen nicht mal zum rumlümmeln auftaucht verwundert dann doch.

            Ich habe die Mandalorian Serie nicht gesehen, ergo konnte ich mit 2 Folgen nur bedingt etwas anfangen. Jetzt könnte man argumentieren, dass es bei Star Wars als große Geschichte egal ist, in welchem jeweiligen Segment welches Storypiece oder Arc präsentiert wird. Dann bin ich eben selbst schuld, wenn ich nur eine der vielen Serien zu Star Wars schaue. Nennt mich altmodisch, aber ich finde schon, dass so etwas wie eine Boba Fett-Serie für sich stehen müsste und nicht nebenher offenbar wichtige Nebenplotts einer anderen Serie behandelt.

            So oder so, man fragt sich, warum Boba Fett überhaupt im Nachhinein vom Sarlaac-Dingsbums gerettet werden musste, wenn offenbar nichts weiter mit der Figur zu erzählen ist. Einige Flashbacks in die Kindheit (2 mal die selbe Szene) wirken nur vom Schneidetisch von Episode 2 reingeschnitten, damit der Schein der Kohärenz gewahrt wird. Mal davon ab, dass Boba Fett hier irgendwas um die Mitte 30 sein müsste, wenn ich richtig gerechnet habe. Ansonsten hat die Serie außer ein paar Wild West Reminiszenzen in SciFi Optik wenig zu bieten. Wäre die Hauptfigur nicht so beliebt (hier nochmal: warum eigentlich?), würde man sich wirklich fragen, warum ausgerechnet diese Geschichte aus dem ewigen Sternenkosmos erzählt werden musste?!

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              Bereits in der Konzeptionierung finden sich große Lücken. Für einige davon kann Obi-Wan Kenobi bzw. Disney nichts, da der Schöpfer selber bereits zu schräg zwischen Original- und Prequeltrilogie ansetzte, dass eine Serie im zeitlichen Zwischenraum zwangsläufig darüber stolpern wird, wann zum Beispiel die Jedi verlernten, wie Gummibälle umher zu hüpfen?!

              Ein weiteres Problem von so ziemlich allen Produkten um Star Wars außerhalb der Hauptlore sind die Lichtschwerter. Diese sind nämlich ein unglaublich cooles Item, jedoch offensichtlich rar gesät. So gibt es zu Beginn von Episode 4 gerade mal vier Personen, die ein solches überhaupt besitzen (Darth Vader, der Imperator, Obi-Wan und Yoda. Die unzähigen Comics etc. kenne ich nicht und zähle ich auch nicht dazu). Das führt dazu, dass ständig Halb-Jedis und sonstige "Macht sensitive Personen" dazugedichtet werden, was aber zwangsläufig zu einer Inflation der Jedi an sich führt, wenn offenbar an jeder Ecke irgendwer ein bisschen mit den Händen rumfuchteln kann. Und ein Lichtschwert hat, was dann ganz offiziell nicht wirklich ein Lichtschwert ist, aber trotzdem wie eins aussieht und funktioniert. Schon die Prequel-Trilogie hatte zu viele Jedis, was etwas fragwürdig erscheinen lässt, warum diese in knapp 20 Jahren offenbar fast völlig vergessen wurden in der Galaxies.

              Und dann gibt es da noch den "Obi-Wans Kleidung Stolperstein". Zur Erklärung, in Episode 4 trägt Obi-Wan irgendwas, was optisch offenbar zur Kleidungsart auf Tatooine passt. So weit, so gut. 20 Jahre später wurde dann aber für Episode 1 diese Kleidung als optischer Anker zur allgemeinen Jedi-Kluft erklärt, was Obi-Wan im Nachhinein zu einem ganz schönen Idioten macht, wenn er im Exil in der offiziellen Jedi-Robe rumläuft. Und diese Gefahr, dass im Nachhinein irgendwas versucht wird zu erklären, was den Protagonisten aber eher schadet, als nützt, ist ein generelles Problem von nachher erdachten Vorgeschichten.

              Und das sind schon allein drei Punkte, die man bemängeln konnte, bevor man auch nur eine einzige Minute von Obi-Wan Kenobi gesehen hat. Das Endprodukt tappst dann auch häufig in die Falle, möglichst epische Momente vom Wiedersehen zwsichen Obi und Anakin zu kreieren, was aber zu allerlei Logiklücken und Anschlussfehlern zu Episode 4 führt. Noch mehr, als es nach Episode 3 ohnehin schon gab.

              Und noch reden wir gar nicht vom billigen Look, der nervigen Leia, Vaders seltsame Kräfte (mal kann er über zig Milliarden Kilometer Dinge "erfühlen", dann wieder erst, wenn diese quasi direkt vor ihm stehen) und der generellen Unlogik, wie etwa, dass Vader zehn Jahre lang völlig unbekannt als rechter Arm des Imperators das Imperium führt. Hm, ja. Ich bastel mir jetzt ein Lichtschwert. Ich bin nämlich auch Macht-sensibel. Aber kein Jedi. Meins wird dann rosa.

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