Die besten Gerichtsdramen von 2009

  1. US (2009) | Schicksalsdrama, Drama
    Beim Leben meiner Schwester
    7.2
    5.8
    193
    152
    Schicksalsdrama von Nick Cassavetes mit Abigail Breslin und Cameron Diaz.

    In Nick Cassavetes’ Familiendrama wird Abigail Breslin als Organspenderin für ihre Schwester gezeugt. Sie geht vor Gericht, um Selbstbestimmung über ihren Körper zu erlangen.

  2. IN (2009) | Drama, Anwalts-Film
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    1
  3. DE (2009) | Kriminalfilm, Drama
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    2
    1
    Kriminalfilm von Ulrich Zrenner mit Julia Speidel und Jutta Speidel.

    Bettina Hinrichs betreibt einen Blumenladen und bändigt ansonsten als allein erziehende Mutter ihre 18-jährige Tochter Nele, als sie plötzlich die Aufforderung erhält, am hiesigen Gericht das Amt der Schöffin auszuüben. Im Gegensatz zu Nele ist Bettina nicht begeistert von der neuen Aufgabe. Sie hat mit ihrem Laden und ihrer vor dem Abitur stehenden Tochter gerade genug zu tun und will absagen. Doch das Schöffenamt ist ein Ehrenamt und als solches nicht abzulehnen. Bettinas Argumente zählen nicht; sie hat sich bereit zu halten und nach einem Einführungskurs in Sachen Schöffenamt wird sie zu ihrem ersten Fall berufen. Bettina schaudert bei der Vorstellung, dass sie ohne juristische Kenntnis Verantwortung mittragen soll für die Verurteilung aller möglichen Delikte. Auch der Hinweis des amtierenden Richters Range, dass gerade die unvoreingenommene Einschätzung mit gesundem Menschenverstand eine hilfreiche Ergänzung der juristischen Beurteilung sein soll, beruhigt sie nicht sonderlich. Bei Prozessbeginn werden Bettinas Befürchtungen noch übertroffen, denn es handelt sich bei ihrem ersten Fall gleich um einen Mord, noch dazu einem Mord ohne Zeugen. Das Urteil muss also allein aufgrund von Indizien gefällt werden. Vollkommen erschöpft fährt Bettina nach ihrem ersten Prozesstag nach Hause und verursacht prompt einen Unfall beim Einparken ihres Wagens. Der Fahrer des anderen Wagens, Peter Röttger, scheint glücklicherweise ein vernünftiger, charmanter und hilfsbereiter Mann zu sein. Zudem sind sich die Unfallgegner sehr sympathisch. Mit wachsendem Selbstbewusstsein verfolgt Bettina den Mordprozess und greift sogar mit eigenen Fragen ein, falls notwendig. Es fällt ihr nicht leicht, sich ein Bild zu machen. Mal scheint ihr der Angeklagte schuldig, dann wieder unschuldig zu sein. Und zudem treiben Verteidiger und Staatsanwältin geschickt ihre Spiele, Täuschungen und Taktiken, die sie nur mühsam durchschaut. Schließlich gerät Bettina ins Visier derer, die an einem ganz bestimmten Prozessausgang interessiert sind. Denn ausgerechnet Bettina scheint bei der Urteilsfindung das berühmte Zünglein an der Waage zu sein. Ihre Tochter wird bei einem angeblichen Diebstahl erwischt und man rät Bettina, im Prozess im Zweifel für den Angeklagten zu votieren, wenn sie eine Anzeige ihrer Tochter verhindern wolle. Bettina fühlt sich bedroht und hat einen bösen Verdacht. Sollte es kein Zufall gewesen sein, dass sie ausgerechnet an ihrem ersten Prozesstag Peter Röttger begegnet ist?

  4. DE (2009) | Drama, Gerichtsdrama
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    2
    1
    Drama von Bernd Fischerauer mit Johannes Zirner und Dieter Fischer.

    Vor 85 Jahren, am 1. April 1924, wird der vorbestrafte, nationalsozialistische Propagandist Adolf Hitler wegen Hochverrats zu fünf Jahren "Festungshaft" (Ehrenhaft) verurteilt. Kein Wort über die vier Polizisten, die während seines Putschversuches am 9. November 1923 in München erschossen wurden, oder über die 16 getöteten Putschisten. Kein Wort darüber, dass der 1922 bereits einmal wegen Landfriedensbruchs verurteilte Hitler keine Bewährungsfrist mehr hätte bekommen dürfen, als Ausländer sogar hätte abgeschoben werden müssen. Bei Würdigung aller Umstände kommt man nicht umhin, das Urteil auch aus damaliger Sicht als klare Rechtsbeugung zu werten, die vor dem Hintergrund des weiteren Verlaufs der Geschichte eine dramatische Tragweite bekam. Die Richter stellten dem Angeklagten baldige Entlassung in Aussicht, schließlich seien die Angeklagten, "bei ihrem Tun von rein vaterländischem Geiste und dem edelsten selbstlosen Willen geleitet" gewesen. Ein Grund für das skandalöse Urteil ist bereits die bewusste Einsetzung des rechtskonservativen Richters Georg Neithardt, der Hitler schon 1922 zunächst wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung verurteilt und ihm dann zwei von drei Monaten Haft "erlassen" hatte. Er sympathisierte offen mit den Putschisten und schritt nicht ein, als der Hochverräter Adolf Hitler den Gerichtssaal zum öffentlichen Forum für mehrstündige Propagandareden gegen die "Novemberverbrecher" in Berlin, die parlamentarische Demokratie und die Weimarer Verfassung machte. "Ich habe natürlich das Bestreben und erkenne an, dass es im Interesse der Angeklagten liegt, möglichst vor breiter Öffentlichkeit zu verhandeln.