Die besten Filme von 1998 aus Polen
- Montag?Drama von Witold Adamek mit Bolec und Marek Bargielowski.
Der Arbeitsmarkt in einer kleinen Stadt in Polen ist gesättigt, es ist unmöglich dort Arbeit zu finden. Aus diesem Grund verlassen einige junge Männer den Weg der legalität und werden zu brutalen Geldeintreibern.
- DerFotograf?2Dokumentarfilm von Dariusz Jablonski mit Artur Brauner.
1987 wurde in einem Salzburger Antiquariat eine Farbdia-Serie gefunden, die das jüdische Ghetto der Stadt Lodz abbildet. Es stellte sich heraus, dass der NS-Finanzleiter des Ghettos, Walter Genewein, der Fotograf war. Die Dias gehören zu den ersten Farbfotos überhaupt. Den Ort, den sie dokumentieren, sind wir gewohnt in Schwarz-Weiß-Bildern nachzuerleben. Der polnische Dokumentarist Dariusz Jablonski zeigt eine Auswahl der Farbdias dem inzwischen 80-jährigen Holocaust-Überlebenden Arnold Mostowicz, der Arzt im Ghetto war. Die Interviewszenen mit Mostowicz und die Aufnahmen vom heutigen Lodz wurden in Schwarz-Weiß gedreht. Jablonski arbeitet mit Meisterschaft den schmerzenden Widerspruch zwischen den manipulierenden Bildern und Erinnerungen des NS-Fotografen und den Erinnerungen des alten Mannes heraus. Arnold Mostowicz ist einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen.
- Unser fremdesKind?2Drama von Miroslaw Bork mit Danuta Stenka und Maciej Robakiewicz.
Ihr Kind ist nach der Geburt vertauscht worden, dieser Verdacht - durch einen Unfall des achtjährigen Tomek provoziert - wird für Anna bald zur bestürzenden Gewissheit. Nicht nur die medizinischen Analysen sind eindeutig, auch das Zusammentreffen mit ihrem wirklichen Sohn in Dresden ist es. Eine bittere Erkenntnis, die beide Familien - die deutsche wie die polnische - in eine schier unlösbare Krise stürzt. Bis zu jenem Tag, an dem ihr Sohn Tomek mit dem Fahrrad unters Auto kommt, führt die Familie Anna und Pawel Kowalski in Gdansk ein glückliches Leben. Nicht genug damit, dass Tomek schwer verletzt ist, es stellt sich heraus, dass auch sein Vater als Blutspender nicht in Frage kommt. Pawel verdächtigt daraufhin seine Frau der Untreue, doch sie weiß, dass nur er der Vater ihres Kindes sein kann. Ihr kommt ein schrecklicher Verdacht: Wenn Pawel nicht der biologische Vater von Tomek ist, dann kann auch sie nicht die Mutter dieses Jungen sein. Zutiefst verunsichert geht Anna ihrem Verdacht im Krankenhausarchiv nach. Tatsächlich erblickte an jenem 15. Mai 1989 noch ein Frühchen in der Gdansker Klinik das Licht der Welt. Die Eltern sind Deutsche aus Dresden. Anna recherchiert ihre Adresse und fährt gegen den Willen ihres Mannes nach Deutschland. Sie sucht die Familie Schneider, Horst und Maria, die in Scheidung leben, auf und konfrontiert sie mit ihrem Verdacht. Aus verschiedenen Gründen wird sie von den Schneiders nicht sehr freundlich empfangen. Als Anna vor der Schule ein Foto von Oskar, dem achtjährigen Sohn der Schneiders, machen will, ruft die Lehrerin die Polizei. Nach diesem unerquicklichen Zwischenfall fährt Anna nach Gdansk zurück und beschließt, alles beim Alten zu belassen. Doch nun werden die Schneiders aktiv.
- Streamgestöber - Dein Moviepilot-Podcastpräsentiert von MagentaTV – dem TV- und Streaming-Angebot der Telekom
- Masks?2Animationsfilm von Piotr Karwas.
Vergeblich versucht eine gesichtslose Figur sich eine passende Maske herzustellen. Bis sie eines Tages etwas entdeckt…
(Goldener Bär 1999)(Text: Berlinale)
- Der Bastard musssterben?1Drama von Vladimír Michálek mit Agnieszka Sitek und Milan Riehs.
Das mährische Dorf Lakotice im Jahr 1943. Die Tschechoslowakei ist von den Deutschen besetzt und gäbe es den Bastard Ivan Sekal im Dorf nicht, würden es die Bauern nicht merken. Doch Sekal, der uneheliche Sohn von Marie, die als Magd vom Bauern Oberva vergewaltigt wurde, nutzt die Situation, um sich für alle Demütigungen seines Lebens zu rächen: Zwei Bauern hat er bereits denunziert, sich deren Höfe unter den Nagel gerissen, nun zittern die anderen, wann es sie treffen wird. In dieser Situation kommt der Schmied Jura Baran ins tiefkatholische Dorf. Er ist auf der Flucht vor der Gestapo, weil er den Partisanen half und außerdem Protestant. Schnell legt er sich mit dem großspurigen Sekal an, der in der Dorfkneipe demonstrieren will, dass er der Herr von Lakovice ist. Im Gegensatz zu den Bauern bietet Jura Baran dem Großkotz Paroli: Als Sekal Anezka, die Frau seines Halbbruders, schänden lässt, worauf sie Selbstmord begeht, beschließen die Bauern den Bastard zu töten. Zu feige es selbst zu tun, verfallen sie schnell auf den zugereisten Schmied. Als er ihr Ansinnen ablehnt, erpressen sie ihn und drohen, ihn den Deutschen auszuliefern. Baran, dessen Frau ihr zweites Kind erwartet, hat keine Wahl, außerdem erfährt er von den Gräueltaten, an denen Sekal im Spanischen Bürgerkrieg beteiligt war. So sucht er den offenen Zweikampf. Eines nachts stehen sich die beiden Außenseiter mit geschärften Messern gegenüber.