Die Spekulation über die Urheberin der Geschichte des Prinzen Genji ist verständlich.
Die Erzählung gilt als einer der ersten psychologischen Romane. Dies alleine wäre schon Grund genug die Identität des Menschen klären zu wollen, welcher dieses besondere Werk geschaffen hat.
Der volle Umfang dieser Geschichte beträgt zuviel Inhalt für einen Film, was sich darin widerspiegelt, dass nur Teile der Erzählung für die bisherigen Adaptionen in bewegten Bildern verwendet worden sind.

Daneben gibt es kritische Stimmen, welche diese Geschichte nicht nur einer Person zuschreiben, sondern vermuten, dass hierbei mehrere Menschen über einen größeren Zeitraum nacheinander die Geschichte in ihrer überlieferten Form vollendet haben. Einen mutmaßlichen Grund für diese Annahme sehen Sprachanalysten, Schriftgelehrte u.a. in Unterschieden den Stil, Aufbau etc. betreffend.
Einige führen diese Annahme sogar darauf zurück, dass die Geschichte sich mit dem Tod einer Hauptfigur nicht nur tonal, sondern in Stil, Wortbenutzung, sich wandelnden Figurendarstellungen / -charakterisierungen u.A. spiegelt.

Ein sehr bedeutsamer Punkt ist, dass es in der Erzählung keinerlei reale Namen gibt. Der so eindringlich geschilderte Lebemann von einem Prinzen heißt weder Genji, noch 'der Strahlende'.
Viele Namen der Erzählung beruhen auf Ämtern / Berufen und Andere vertraulichere, ruhmreichere oder verwandtschaftliche Verhältnisse.

Manche Namen entstammen Gedichtpassagen oder beziehen sich auf den Titel einer anderen Geschichte oder der verfassenden Person o.Ä.).
Blumen- oder Farbassozziotionen erweitern die Namensgebung...

Die mutmaßliche und historisch nicht überliererte Autorin bekam aus diesem Grund den Namen einer weiblichen Figur des Romanes. Die Tatsache, dass es für den spekulierten zeitlichen Rahmen eine Frau mit dem Namen Murasaki gegeben hat, wurde also bei der Wiederentdeckung der Geschichte zum Anlaß jener Frau diese Erzählung nachzusagen. Die Urheberschaft der Erzählung bleibt ungeklärt.
Sollte jedoch tatsächlich jene vermutete Dame diesen Roman (noch dazu alleine) verfasst haben, wäre sie die Urheberin einer der in China und Japan beliebtesten und bekanntesten Geschichten. Da historischen Frauen selten solche großartigen Werke zugestanden werden (v.a. in patriarchal-feudalen Kulturkreisen bzw. Epochen), wünsche ich mir, dass hier tatsächlich kein männlicher Verfasser seine Hand sprichwörtlich 'im Spiel' gehabt hat.

Community-Meinung zu Tale of Genji: A Thousand Year Engima