Alle 11 Harry Potter-Filme im Ranking: Vom schlechtesten bis zum besten Fantasy-Abenteuer

09.09.2022 - 18:12 UhrVor 1 Monat aktualisiert
Harry Potter
Warner Bros. Pictures
Harry Potter
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Welcher ist der beste Harry Potter-Film? Die Wizarding World-Reihe ist durch die Tierwesen-Spin-offs inzwischen auf 11 Teile angewachsen. So bewerten wir sie.

Kinder, die ab Mitte der 1990er mit den Harry Potter-Büchern aufgewachsen sind, sind heute die fleißigsten Leser. Das Popkulturverständnis dieser Generation wurde erheblich vorgeprägt von dem 11-jährigen Jungen, der plötzlich sein bitteres Leben unter dem Schrank gegen eines voller Liebe und Abenteuer eintauschen darf. Harry Potter ist sowas wie das Star Wars der Nineties-Kids, die die zu Beginn des Jahrtausends gestartete Filmumsetzung streng beobachteten.

Die Harry Potter-Filme im Wandel der Zeit

Dem ersten Verfilmungsversuch war noch ein verbissener Ernst anzusehen, der Vorlage unbedingt gerecht zu werden, was sich vor allem in ergebener Detailliebe ausdrückte. Harry Potter und der Stein der Weisen ist ein naiver, über die sich vor ihm ausbreitende magische Welt staunende, aber recht verkrampfter Einstieg. Mit Alfonso Cuaróns Verpflichtung für Der Gefangene von Askaban wurde Harry Potter aber auch filmisch interessant und Franchise-tauglich. Die Harry Potter-Welt wurde größer und die Filme zum Welterfolg. Heute ist die Filmmarke angewachsen zur Wizarding World, unter der auch die Phantastische Tierwesen-Filme entstehen.

Neue Reihenfolge: Welcher Harry Potter-Teil ist wirklich der beste?

Favoriten für diesen Platz hat jeder Harry Potter-Fan, und die spielten natürlich auch in der Diskussion eine Rolle, die wir führten, um dieses Ranking zu unterfüttern. Das Rennen um den ersten Platz war dennoch eng und auch dahinter drängelt sich viel Harry Potter-Liebe.

Hinweis zum Update: Diese Liste ist vor vier Jahren erstmals erschienen. Wir haben sie um die letzten beiden Tierwesen-Filme ergänzt. Außerdem rückte der erste Harry Potter-Teil weiter nach oben in der Liste, was uns inzwischen als gerechter erscheint. Auch den ersten Tierwesen-Film schätzen wir nun stärker ein. Er verdrängt Harry Potter 2 und rückt einen Rang auf.

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 11: Phantastische Tierwesen 2

Phantastische Tierwesen 2

Der bisher unrundeste Film aus der Wizarding World ist Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen. Die erste Fortsetzung des 2016 gestarteten Spin-offs verfolgt im Kern zwar eine spannende Geschichte, wenn der unheimliche, weil stille Aufstieg von Bösewicht Gellert Grindelwald erzählt wird. Das verworrenen Drehbuch kann sich jedoch nicht entscheiden, ob es der Tierwesen-DNA treu bleiben oder sich in ein Potter-Prequel verwandeln will. Zu viele Figuren, zu viele Handlungsstränge: Bis die Schatten im Finale Paris übernehmen, dürften die meisten schon wieder vergessen haben, wie sie dort überhaupt hingekommen sind. Waren wir nicht eben noch in New York? James Newton Howards Musik und Jude Laws Dumbledore hinterlassen trotzdem ein bisschen Gänsehaut. (MH)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 10: Phantastische Tierwesen 3

Phantastische Tierwesen 3

Als dritter Teil der Harry Potter-Prequels brachte Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse nach dem Drunter und Drüber von Grindelwalds Verbrechen wieder etwas Ordnung in die Zauberwelt zurück. Viele Mysterien wurden gelüftet und nach der Neubesetzung von Mads Mikkelsen knisterte es förmlich im Getriebe, als sich der Hauptfokus weiter auf die Beziehung von Grindelwald und Dumbledore verschob. Trotzdem fühlte sich das ganze magische Länder-Hopping mit seinen großen Agenten-Plänen ohne viel dahinter wie ein überhastetes Zu-Ende-Bringen vorher mühsam aufgebauter Charakter-Bögen und Familiengeheimnisse an, bei dem viele Figuren zu kurz kamen. Tierwesen 3 war ein Film, dem in seiner verzweifelten Auflösungs-Manie anzumerken war, dass er nicht wusste, ob es einen weiteren Teil geben würde. (ES)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 9: Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Größer, schneller lauter: Harry Potter und die Kammer des Schreckens ist eine Fortsetzung wie sie im Buche steht. Regisseur Chris Columbus kehrt zurück, um all das zu wiederholen, was bereits den Vorgänger ausgezeichnet hat, im Guten wie im Schlechten. Dieses Mal beinhaltet sein Film nur von allem etwas mehr. Das zweite Schuljahr weiß diese Steigerung trotzdem überwiegend zu seinem Vorteil zu nutzen, selbst Chris Columbus' starre Inszenierung wird etwas aufgebrochen und ermöglicht das Eintauchen in ein wahrlich magisches Abenteuer, das von fliegenden Autos bis zu gigantischen Schlangen alles hat, was das Fantasy-Herz begehrt.

Besonders faszinierend ist, wie Chris Columbus die zuvor eingeführten Orte erweitert, mitunter sogar verfremdet. Plötzlich schlummert in den dicken Mauern von Hogwarts, die zuvor wärmend ein Gefühl von Freundschaft und Familie ausstrahlten, die Gefahr, ehe sich tief im Verborgenen der Zauberschule ein mitreißendes Finale ereignet. Darüber hinaus beweist Harry Potter und die Kammer des Schreckens einmal mehr, wie hervorragend alle Rollen der Reihe gecastet wurden und beschert uns in diesem Zuge ein herrliches Aufeinandertreffen von Alan Rickman und Kenneth Branagh. (MH)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 8: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind

Die Harry Potter-Reihe war abgeschlossen - bis sie es nicht mehr war. 2016 führte Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind das Franchise weiter, doch die Gratwanderung zwischen neuen Figuren und Potter-Nostalgie geht nicht immer auf. Vom britischen Charme der Reihe ist viel verflogen, ebenso von der präzisen Charakterisierung aus den Büchern, die in der Tradition von Charles Dickens stehen. Am ehesten überzeugen die fantasievollen Tierwesen. Bei Zauberern und Muggeln bleibt Phantastische Tierwesen eine fahle Nachahmung der Hauptreihe. Der Auftritt von Johnny Depp ist indes die größte Fehlkalkulation eines Franchise, dessen Star eigentlich die Zaubererwelt war. (JJ)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 7: Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Vier Hochzeiten und ein Todesfall-Regisseur Mike Newell musste 2005 eines der besten Harry Potter-Bücher verfilmen und hetzt in den ersten Minuten von Harry Potter und der Feuerkelch durch die Schauplätze (Ich hatte mich so auf Profi-Quidditch im WM-Finale gefreut), dass einem ganz anders werden kann. Selten fühlte sich ein Harry Potter-Film so komprimiert, die Montage des großartigen Materials so unwirsch an. Nur in der Mitte kommt der vierte Teil für ein paar Minuten zur Ruhe und produziert prompt einige der besten Momente der ganzen Reihe. Der Weihnachtsball deutet die herzzereißenden Soap-Szenen an, die später den Halbblutprinz glühen ließen.

Der Feuerkelch kriegt die Coming-of-Age-Elemente der späteren Harry Potter-Teile kurz zu fassen, bevor sie ihm wieder aus den Händen gleiten. Aber er spürt das reiche Potential auf, das in der engen, sich bald verkomplizierenden Dreier-Freundschaft zwischen Ron, Harry und Hermine schlummert. Dann muss das Trimagische Turnier weitergehen. Unter diesen ruckartigen Stimmungswechseln droht der Film häufig in seine Einzelteile zu zerfallen, auch wenn er einer der witzigsten ist. (HB)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 6: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2

Während wir aktuell erleben, wie unzählige Franchises bereits nach nur wenigen Fortsetzungen in Vergessenheit geraten oder mit einem unrühmlichen Abschluss aus den Kinos verschwinden, ehe die Nachfrage komplett versiegt, gehört Harry Potter zu den wenigen Reihen, die bis zum Schluss diszipliniert bei der Sache geblieben sind und einen erstaunlichen Film nach dem anderen geschaffen haben.

Gerade die Aufteilung des finalen Buchs in zwei Kinofilme erwies sich als glückliche Entscheidung, sodass David Yates mit Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2 das (vorläufige) Ende der Harry Potter-Geschichte zu einem epischen Abschluss bringen konnte, der nicht von Ort zu Ort hetzt, sondern sich in einer mitreißenden Schlacht verliert, die allen Figuren vor allem in den Stunden der Ungewissheit noch einmal einen großen Moment gewährte. Der Fan-Service, wenn sich etwa Neville in Zeitlupe durch zerfallende Hogwarts-Schloss bewegt, ist nicht von der Hand zu weisen. Dennoch überwiegen in diesem Finale die aufrichtigen Entscheidungen und ergreifenden Augenblicke, wenn die Geschichte des Jungen, der überlebte, ein gebührend emotionales Ende nimmt. (MH)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 5: Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Mit cineastischer Erzählweise (und Drehbuch ausnahmsweise mal nicht von Steve Kloves, sondern Michael Goldberg) schafft es Harry Potter und der Orden des Phönix, das dickste Buch der Reihe in eine klare, aufregende Form zu bringen, die düstere finale Momente im Zaubererministerium gekonnt mit Humor à la Zwillings-Flucht ausgleicht und nebenbei zwei fantastische Figuren einführt, die keiner so schnell vergisst: Dolores Umbridge als ätzend süßliche Bösewichtin und Luna Lovegood als genial verträumte neue Freundin. Im Orden werden außerdem einige seit Teil 3 vermisste Figuren zurückgeholt, Daniel Radcliffes Schauspiel macht einen Sprung nach vorn und wir lernen durch die Prophezeiung das wichtigste Puzzleteil des Harry-Voldemort-Konflikts kennen. (ES)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 4: Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Als einführender Teil in die Harry-Potter-Reihe leistet Harry Potter und der Stein der Weisen durchaus einen guten Job und legt uns das magische Hauptdarsteller-Trio ebenso ans Herz wie zahlreiche Nebenfiguren, Hogwarts als Schauplatz sowie die Etablierung des Grundkonflikts. Wer allerdings nach 8 Harry-Potter-Filmen zurückblickt, wird bemerken, dass die Reihe hier noch in den magischen Kinderschuhen steckt und noch eindeutig ein Kinderfilm ist. Übertriebene Schrei-Reaktionen auf 3-köpfige Hunde, Jungdarsteller, die merklich erst noch in die Welt des Filmemachens hineinfinden müssen und Chris Columbus Regie-Handschrift können unsere Wertschätzung gegenüber dem Stein der Weisen zwar nicht auslöschen, verbannen ihn als Auftaktfilm aber dennoch auf einen der hinteren Plätze. (ES)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 3: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1 ist der Film der Original-Reihe, der sich am wenigsten nach einem Harry Potter-Film anfühlt. Gerade das macht ihn aber so besonders, denn er zeigt, dass Ron, Hermine und Harry auch außerhalb von Hogwarts funktionieren. In Heiligtümer des Todes 1 werden sie erwachsen. Keine schützenden Gebäudemauern, keine Autoritätspersonen, nur drei junge Erwachsene im Überlebenskampf. Umso weiter das Drama fortschreitet, desto düsterer und intimer wird es, getaucht in deprimierendes Blaugrau. Das Märchen von den drei Brüdern, die wundervoll unschuldige Tanzszene zu Nick Cave und die Verwandlungsszene mit den zahlreichen Harrys - das sind unvergessliche Augenblicke. Von den leichteren Momenten bleibt am Ende nichts übrig, wenn die Konfrontation mit dem Bösen unmittelbar bevorsteht. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1 steht ganz für sich und für die Beziehung der drei Hauptfiguren untereinander - und das ist schließlich die Essenz der Reihe. (AW)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 2: Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Der Zaubererkrieg bricht in die Muggel-Welt hinein in Harry Potter und der Halbblutprinz von 2009, der mit der Zerstörung der Millennium-Brücke in London einen düstere Meilenstein der Reihe setzt. Die letzten Tage in Hogwarts sind angebrochen, so lebt der Film von einer melancholisch-traumartigen Atmosphäre. Coming-of-Age-Schmerzen stehen gleichwertig neben dem Schicksal der Menschheit. Im Halbblutprinz verleibt sich die Reihe die stilistischen Eigensinnigkeiten aus Teil 3 ein und macht daraus eine Art Haus-Stil, eine Blaupause für das Finale. Die dramatischen Wendungen (Malfoy! Snape! Dumbledore!) gehören zu den spannendsten der Reihe und Daniel Radcliffe war nie besser als in der spielerischen Felix Felicis-Sequenz. (JJ)

Die besten Harry-Potter-Filme Platz 1: Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Esther: Mit Harry Potter und der Gefangene von Askaban erreicht die Reihe eine neue Stufe und öffnet seine Welt hin zu Größerem - und das nicht nur, was das erweiterte Schlossgelände betrifft. Ohne einen klassischen Endgegner oder finalen Kampf hinterfragt Teil 3 mit seiner cleveren Erzählung, die mitunter auf die falsche Fährte lockt, Gut und Böse und führt zwei der besten Nebenfiguren - Lupin und Sirius - ein. Die Dementoren sorgen für Grusel und die Karte des Rumtreibers für einen Blicks in die Vergangenheit von Harrys Eltern. Nehmen wir dann noch den Zeitumkehrer-Plot hinzu, ist das Staunen darüber durchaus angebracht, wie Alfonso Cuarón hier trotzdem seine eigene Handschrift bewahrt, wie die Dynamik der Protagonisten funktioniert und wie alles, was an Harry Potter so großartig ist, in einen Film passt.

Hendrik: Die Kamera schwebt durch die Räume, hier und da brutzelt ein Fernseher und Dudley schmatzt apathisch. Das Haus der Dursleys wird in Der Gefangene von Askaban zu einer Vorstadtschlund, dessen Kälte erst der Gravity-Regisseur abzubilden vermochte. Alfonso Cuarón bringt eine Unmittelbarkeit in die Harry Potter-Welt, die noch heute zurückschrecken lässt, gerade im Kontrast zu den beiden Vorgängern, die eher Kinderfilme waren. Aber Harry Potter durfte eigentlich nie Kind sein und Der Gefangene von Askaban schubst ihn deshalb umso grober hinaus auf die Straße. Ganz kurz ist da gar nichts, keine Verwandten, keine Magie, nur eine schleichende Bedrohung im Schatten.

Jenny: Wie viel künstlerischer Spielraum in einem Franchise-Film möglich ist, zeigt Alfonso Cuaróns Eintrag in der Harry Potter-Reihe. Der Gefangene von Askaban bietet Markenzeichen von Cuarón, wie Plansequenzen und eine ausgefeilte Bildsprache, ohne jemals etwas anderes sein zu wollen als ein Harry Potter-Film. Muss er ja nicht. Mit den konkurrierenden Vaterfiguren, den Dementoren und dem Schatten der Vergangenheit vor Harrys Geburt gib es reichlich magischen Coming-of-Age-stoff zu erzählen.

Matthias: Wie fühlt es sich an, wenn eine Filmreihe anfängt, zu fliegen? Harry Potter und der Gefangene von Askaban wäre in jedem Fall meine Antwort dafür. Alfonso Cuarón bricht die starren Hogwarts-Mauern der Vorgänger auf und demonstriert die Wandlungsfähigkeit der Geschichte, ihrer Figuren und Orte. Womöglich ist dieser Film das beste Sinnbild für die Magie der Harry Potter-Filme, die sich immer wieder verwandeln, entwickeln und transformieren, genauso, wie sich der Fahrende Ritter durch Londons Straßen schlängelt. Sinnbildlich fliegt dann auch Harry zur Mitte des Films auf Seidenschnabel durch die Ländereien von Hogwarts und genießt für einen unendlichen Augenblick die pure Schönheit dieser Welt, begleitet von John Williams' aufpeitschendem Trommeln, der nach zwei fabelhaften Soundtracks mit Dem Gefangenen von Askaban eine seiner besten Arbeiten überhaupt abliefert.

Andrea: Harry Potter und der Gefangene von Askaban kümmert sich kaum um das, was im Finale der Reihe ganz im Fokus steht: der Kampf zwischen zwischen Harry und Voldemort. Im Gegenteil: Er lässt sich Zeit, so viele neue Ecken und Orte zu entdecken, die das Franchise prägen. Wer Grusel braucht, wird aber auch bei den Dementoren fündig, deren fantastische Ehrfurcht bei mir sonst nur die Schwarzen Reiter der Herr der Ringe-Reihe erzeugen konnten.

Welcher ist euer liebster Harry Potter-Film?

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