Als Normalsterblicher lässt sich nur schwer begreifen, wie es am Set einer 320-Millionen-Dollar-Produktion aussieht. Unzählige Crewmitglieder, gigantische Bauten, Equipment in unschätzbaren Wert und: Einsamkeit. So empfand es zumindest Carrie Coon, die im Film Proxima Midnight spielte.
Ursprünglich sollte die Schauspielerin Proxima Midnight in Avengers 3: Infinity War nur ihre Stimme geben. Dann wurde allerdings beschlossen, dass sie auch die (Gesichts-)Bewegungen oben drauf legen sollte und so landete Coon am Infinity War-Set. Gegenüber Entertainment Weekly beschreibt sie ihre Erfahrung, die auch deshalb so prägend war, weil sie zeitgleich die quasi unbudgetierte Indie-Dramedy Izzy Gets the F*ck Across Town abdrehte. Kleine Crew, schlechtes Essen, kein Geld. In den Marvel-Studios dürfte all das kein Problem gewesen sein, dafür aber:
Das Avengers-Franchise ist riesig und im Grunde auch viel einsamer, weil du niemals mit den Schauspielern in einem Raum spielst. Robert Downey Jr. kam vor sechs Wochen rein und hat diese Szene gemacht und jetzt kommst du da rein und er ist nicht da. Du musst dir das alles vorstellen, anstatt einen Menschen aus Fleisch und Blut vor dir zu haben, wie Mackenzie Davis [Co-Star in Izzy Gets the Fuck Across Town] in all ihrer wunderschönen, emotionalen Transparenz.
Carrie Coon bleibt lieber bei den kleineren Projekten
Das heißt nicht, dass Carrie Coon es bereut, bei Infinity War dabei gewesen zu sein. Sie wolle grundsätzlich immer etwas probieren, was sie noch nie zuvor gemacht hat. Doch vor allem als ursprüngliche Theaterschauspielerin sei ihr der direkte Kontakt zu den Co-Stars wichtiger als alles andere: "Wenn du nicht von der Person dir gegenüber berührt wirst, warum machst du das dann?"
Carrie Coon wird ab August in The Sinner mit dabei sein, wenn die 2. Staffel auf USA Network ausgestrahlt wird. Im Kino ist sie ab dem 13.09.2018 neben James Franco und Zoe Kravitz im Sci-Fi-Thriller Kin zu sehen, sowie ab dem 22.11.2018 in Widows, dem neuen Film von 12 Years a Slave-Regisseur Steve McQueen.
Was hätte ihr lieber: ein großes Blockbuster-Set oder eine kleine Indie-Produktion?