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Das eigene Wohnzimmer im Kino

11.11.2017 - 09:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit
Senator
Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit
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Dieser Artikel ist ein Community-Beitrag, der im Rahmen unseres Schreibwettbewerbs Mein liebster Kinomoment entstanden ist.

Wie bei jeder freien Textformulierung, fehlt mir natürlich auch hier eine passende Einleitung. Daher beginne ich einfach mal mit der wichtigsten Information. Mir ist erst ca. 10 Jahre später bewusst geworden, dass folgendes Erlebnis zu meinem persönlich besten Kinomoment wurde.

Bei diesem Moment handelt es sich um den Besuch des Berliner Kinos "Alhambra" im Ortsteil Wedding. Speziell die Nachmittagsvorstellung des Filmes "
Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" im September 1998. Es war ein milder, sonniger Tag, weshalb wir (eine 3er Gruppe Klassenkameraden) uns noch nicht mal wunderten, dass wir die Ersten und Einzigen in der Schlange waren. Zusätzlich dauerte es noch 1 Stunde bis zum Vorführungsbeginn.

Diese Stunde konnten wir nutzen um in dem nahegelegenden Park die Vorbereitungen für das Gruppenreferat (Schulaufgabe) am nächsten Tag zu treffen.

Als wir uns dann wieder auf den Weg zum Kino gemacht habe, waren wir 10 Minuten vor Vorstellungs- bzw. vor Beginn des Werbeblockes im Kinosaal immer noch nur zu 3. Trotzdem kam während des Werbeblockes eine nette Dame mit Bauchladen in den Saal und bot uns diverse Süßigkeiten an.
Nach dem Werbeblock trat der Kartenabreißer ein paar Meter in den Saal und meinte ganz trocken: " Tja Jungs, sieht so aus, als bleibt ihr die Einzigen heute."
Daraufhin nahm jeder seinen Kram und setzte sich auf den für ihn besten Platz, worauf bei jedem während des Filmes das Gefühl entstand alleine im Kino zu sein.

Natürlich folgten noch weitere Kinobesuche mit ähnlich leeren Säalen. Selbst bei 50 Zuschauern in einem Saal 1 wirkt der Saal leer.

Das Gefühl alleine im Kino zu sein oder seinen "privaten" Süßigkeitenbutler zu haben zählt noch nicht mal zu meinen schönsten Erinnerungen an diesen Tag. Es ist die Tatsache, dass der Störfaktor "Mensch" während dieser Vorstellung einfach mal Null war. Mit Störfaktor meine ich natürlich nicht das Knistern der Chipstüten oder fremdes Gelächter, sondern das Aufleuchten des Handydisplays und das Gerede während des Filmes über belanglose, filmfremde Themen. Dieses gepaart mit dem Preis für eine Kinokarte sorgten leider dafür, dass ich heute nur noch sehr selten ins Kino gehe.

Das Handy war vor 20 Jahren natürlich noch nicht so verbreitet wie heute. Allerdings sorgt es heute dafür, dass ich die letzten 5 Kinobesuche bereue und solange die Handys nicht am Eingang des Kinosaales konfisziert werden, werde ich auf Kinobesuche verzichten.
Spätestens nach dem ersten Verlust eines Gerätes, würden die Leute ihre Handys bei einem Kinobesuch freiwillig zu Hause lassen.

***

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren. Hier erfährst du alles zum Prozedere des Schreibwettbewerbs und den Preisen. Eine Übersicht aller Texte des Schreibwettbewerbs findest du hier.

Denk daran: Stimme ab für Deutschlands Lieblingskino 2017!

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