Vorneweg gilt es zu sagen, dass es sich hier nur um meine Meinung handelt und jede andere Meinung zu den beiden Serien genauso legitim ist und ich beide Serien zu meinen absoluten Lieblingsserien zähle.
Des Öfteren habe ich mich gefragt welche der beiden Ur-Dragon Ball Serien mir besser gefällt. Sowohl Dragon Ball als auch Dragon Ball Z basieren auf den 42 Original Dragon Ball Mangas von Akira Toriyama. Doch selbst im Manga, der komplett unter dem Titel Dragon Ball läuft, kann man die Geschichten nur schwer als eine Große betrachten, zu groß der Stilbruch nach dem Sieg über Piccolo.
In Dragon Ball begleiten wir den Jungen Son-Goku und seine Freunde zunächst auf ihrer Suche nach den Dragonballs. Später geht es auf Kampfsportturniere und in den Kampf gegen eine ganze Armee, am Ende darf Son-Goku sogar gleich zwei mal im Kampf gegen den Oberteufel Piccolo die Welt retten. Im Vordergrund steht hierbei immer der Humor, Dragon Ball ist Comedy. Kein Charakter nimmt sich zu ernst und jeder scheint zu wissen wie absurd das ganze ist.
In Dragon Ball Z erfahren wir das Son-Goku ein Außerirdischer ist und der zerstörerischen Kriegerrasse der Saiyajin angehört. Damit erfindet sich das Franchise komplett neu, immer größere Gegner stellen eine Gefahr für unsere Helden dar, übermächtige Außerirdische, Bio-Androiden und was immer Buu auch ist. Es gibt nur noch ein Motto, immer größer, weiter und vor allem stärker. Mit der Einführung des Supersaiyajin erhielten sämtliche Saiyajin Charaktere immer neue Transformationen um ihren Kraftzuwachs zu verdeutlichen und alte nicht Saiyajin Charaktere wurden immer weiter angehängt und damit unwichtiger. Dragon Ball Z ist pure Action. Es geht nur darum wer stärker als der andere ist und wie dieses Mal das Universum gerettet werden kann.
DER BESTE EINSTIEG:
Zunächst stelle ich mir die Frage, welche Serie hat den besseren Einstieg. Welcher Einstieg setzt den Ton für das was kommt besser?
In Dragon Ball starten wir mit dem kleinen Son-Goku der alleine in den Bergen lebt, bis er eines Tages der Teenagerin Bulma begegnet und sich mit ihr auf die Suche nach den Dragonballs macht. Direkt in der ersten Folge bekommen wir eine Menge Humor und erfahren den Ton der Serie. Dennoch wird hier nicht viel kommendes vorbereitet, wir lernen nichts über den späteren Fokus auf den Kampfsport und wenige Charaktere direkt vom Anfang bleiben lange relevant.
In Dragon Ball Z starten wir mit Son-Goku der überraschenderweise einen Sohn, Son-Gohan, hat. Dann taucht auch noch sein Bruder Radditz auf und wir erfahren das Son-Goku ein Außerirdischer ist. Der Einstieg führt direkt die wichtigen neuen Elemente ein, wir erfahren das sich alles um schicksalhafte Kämpfe drehen wird und es werden Fragen aufgeworfen die uns noch lange beschäftigen.
Dieser Punkt geht an Dragon Ball Z. Der Einstieg bleibt einem einfach länger im Gedächtnis und fühlt sich mehr nach dem Beginn von etwas großem an. 1:0 für Dragon Ball Z.
DIE SCHWÄCHSTEN ARCS:
Als nächstes kam mir die Frage auf welcher der jeweils schwächsten Arcs der beiden Serien der schlechtere ist.
Der schwächste Dragon Ball Arc ist in meinen Augen der aller Erste, also die originale Suche nach den Dragonballs. Neben dem Suchen der Dragonballs gibt es hier keine übergeordnete Handlung und auf der Suche erleben unsere Helden immer völlig unterschiedliche für sich stehende kurze Abenteuer. Alles was an Dragon Ball ikonisch und beliebt ist, hat seinen Grundstein im zweiten Arc, wenn Son-Goku und Kuririn bei Muten-Roshi im Training sind, aber wer denkt heute noch an den Kampf gegen Meister Lampe, wer erinnert sich noch an die Origin von Oolong oder den Bratpfannenberg. Dennoch hat dieser Arc viele superwitzige Momente über die ich heute noch lachen kann (keine Kugeln) und einen gewissen Charme als Neuinterpretation von Reise nach Westen.
Der schwächste Dragon Ball Z Arc ist der Buu Arc. Ja, der Buu Arc hat manche der legendärsten Dragon Ball Momente überhaupt. Man denke nur an den Kampf Son-Goku gegen Majin Vegeta, die Transformation in den Supersaiyajin 3, die Fusion oder Son-Gohans mystische Form. Die Probleme hier liegen aber woanders, der Buu Arc fühlt sich durcheinander an und wechselt den Stil ständig komplett. Er fühlt sich am Anfang ganz anders an als am Ende, wir starten mit Fokus auf Son-Gohan und Videl auf der High School und am Ende geht es um den Kampf zwischen Kid Buu und Son-Goku und Vegeta in der Welt der Kaioshins. Ständig fühlt es sich an als hätte der Arc anders verlaufen sollen und hat dann eine plötzliche Kurskorrektur bekommen. Buu unterläuft die komischsten Verwandlungen aller DBZ Bösewichte, da er nicht nur Aussehen sondern auch Charakter mit jeder Verwandlung grundlegend ändert. Viele große Momente fühlen sich unvollständig an, als hätten sie keinen Höhepunkt, denn tatsächlich viele der Momente an die man bei der Buu Sage denkt, ändern nichts am Ausgang der Story. Der Supersaiyajin 3 besiegt Buu nicht und trägt nichts zur Lösung bei. Keine der Fusionen, sowohl Gotenks als auch Vegetto erreichen nichts. Son-Gohan erhält mit der mystischen Form einen enormen und einzigartigen Kraftboost und wird dann dennoch besiegt. Das alles nur um Buu am Ende mit einer riesigen Genkidama zu besiegen, die seit dem Saiyajin Arc bekannt ist. Dem Buu Arc fehlt es komplett an der 3 Akt Struktur, das ist einfach unbefriedigend für den Konsumenten.
Dieser Negativpunkt an Dragon Ball Z. Die Schwächen der Buu Saga sind einfach nicht zu übersehen. Unentschieden.
DIE BESTEN ARCS:
Nach den schlechtesten Arcs kommen wir nun zu etwas schönerem: welche Serie hat den besser besten Arc?
Dragon Balls bester Arc ist die Oberteufel Piccolo Saga. Beginnend mit dem Tod von Son-Gokus besten Freund Kuririn wird es zum ersten Mal richtig Ernst, zum ersten Mal erleben wir einen echten Schurken. Piccolo ist der perfekte Bösewicht, er ist grausam, ekelhaft und einfach nur widerlich böse. In diesem altem grünen Monster scheint es nichts gutes zu geben, Dragon Ball war nie spannender. Mit Shenlongs Tod wurde es sogar ungewiss ob die toten Charaktere zurückkehren können. Trotz allem verliert Dragon Ball hier nicht seinen Witz, es gibt trotz der Spannung noch genug zu lachen. In dieser Sage laufen viele vorherige Handlungsstränge zusammen und wir sehen alle möglichen alten Charaktere wieder.
Dragon Ball Zs bester Arc entführt uns auf den entfernten Planeten Namek und schickt uns in den Kampf gegen den galaktischen Imperator Freezer. Die Freezer Saga ist groß und hat einiges zu bieten. Alles gipfelt in Son-Gokus Verwandlung zum Supersaiyajin, dem wohl ikonischsten DB-Moment überhaupt, der die Serie für immer verändert hat. Auch Freezer ist eine Ikone und für viele der Dragon Ball Bösewicht schlechthin. Freezer wirkt einfach immer bedrohlich und überlegen, ihm ist jedes Mittel Recht. Mit Freezers Überlegenheit wird hier perfekt gespielt, lange Zeit geht es nur darum, sich vor ihm zu verstecken. Hinzukommt Vegetas Charakterentwicklung die in dieser Sage beginnt und mit seinem dramatischen Tod und Son-Gokus Rede einen ersten Höhepunkt findet. Der lange Kampf gegen Freezer bleibt immer spannend und ist zu keiner Sekunde langweilig.
Sich hier zu entscheiden war extrem schwer. Beide Arcs sind auf ihre Art und Weise perfekt, dennoch muss ich diesen Punkt an Dragon Ball geben. Piccolo war der erste echte Bösewicht und ich liebe seinen Auftritt und genieße immer wieder jede Sekunde dieser Geschichte, wie Son-Goku auf Jajirobi trifft, wie Piccolo König der Welt wird, Muten Roshis Mafuba und natürlich der Kampf Son-Goku gegen Oberteufel Piccolo. 1:0 für Dragon Ball.
DAS BESSERE ENDE:
Zuletzt habe ich mir die Frage gestellt, welche Serie hat das bessere Ende?
Das Ende von Dragon Ball ist auch der dritte Turnier Arc der Serie, wir kehren also an einen geliebten Ort zurück. Son-Goku ist jetzt erwachsen und alle alten Charaktere sind wieder da. Dieser ganze letzte Arc fühlt sich wie der perfekte Abschluss an, wir werden an alle großen Momente der Geschichte zurückerinnert. Son-Goku trifft wieder auf Chi-Chi und muss diese nun heiraten, Tao BaiBai kehrt zurück, Son-Goku und Tenshinhan erhalten ein Rematch und Son-Goku darf nochmal seinem größtem Feind gegenüber stehen, Piccolo. Es fühlt sich wirklich wie ein Finale an.
Am Ende von Dragon Ball Z kehren wir auch zum großen Turnier zurück, aber nicht um dieses als Ganzes zu erleben, sondern um Son-Goku mit Uub, der Reinkarnation von Buu, zusammenzubringen. Am Ende verschwindet Son-Goku mit ihm um sein Lehrer zu werden. Wir sehen hier nochmal all unsere Lieblingscharaktere in gealterter Form. Dennoch fühlt es sich nicht wie ein Finale von Dragon Ball Z an, eher wie ein Final nur für die Buu Saga. Das liegt daran, dass jeder Arc in DBZ ein Ende hat, das als Ende der Serie funktionieren würde, keines davon aber als perfektes Ende, da es immer nur auf den aktuellen Teil der Geschichte bezogen war.
Der Punkt geht klar an Dragon Ball, natürlich mag ich das Ende von Z, aber das Ende von Dragon Ball ist einfach runder. 2:0 für Dragon Ball.
FAZIT:
Nach Punkten hat Dragon Ball gewonnen und auch in meinem Herzen gewinnen die Abenteuer von Son-Goku‘s Kindheit über Dragon Ball Z. Ich verbinde mehr mit der Originalserie, ich liebe die Naivität des kleine Son-Goku und wie es sich das in den Kontrast setzt zu seinem notgeilem Meister Muten Roshi. Alles in Allem halte ich Dragon Ball aber auch einfach für die rundere Serie, bei der im Gegensatz zu DBZ alles am richtigen Platz ist. Ich werde dennoch nicht aufhören beide Serien wieder und wieder zu schauen. Es ist noch lange nicht vorbei.
Welche der beiden Serien findet ihr besser?