Ein Mann mit vier italienischen Frauen? Das klingt erst einmal gar nicht so schlecht. Nur dass die vier Grazien in Das Festmahl im August das Alter der halterlosen Strümpfe längst überschritten haben und sich nun nur noch den “lauten” Seiten der Weiblichkeit widmen: essen, keifen, streiten und nörgeln. Mitten drin steckt das leicht versoffene Muttersöhnchen Gianni (Gianni Di Gregorio, der auch Regie führte), kocht, umsorgt, flippt aus und verzweifelt. Denn seine Mutter, die Mutter des Nachbarn, die Tante des Nachbarn und die Mutter eines befreundeten Arztes landen allesamt für einen Tag in seiner Obhut.
Besetzt sind die Hauptrollen mit vier Laiendarstellerinnen mit wohlklingenden Namen: Valeria De Franciscis, Marina Cacciotti, Maria Calì und Grazia Cesarini Sforza. Dass die Darstellerinnen in ihren Rollen gut aufgehoben sind, ist mehr als offensichtlich. “Als einziger Sohn einer verwitweten Mutter musste ich mich viele lange Jahre mit der dominanten Persönlichkeit meiner Mutter auseinandersetzen – dabei war ich auf mich allein gestellt, denn meine Frau und meine Töchter waren ihrem Überlebensinstinkt gefolgt und hatten sich aus dem Staub gemacht”, so der Regisseur mit ironischen Unterton über seine Motivation, Das Festmahl im August zu schreiben und zu inszenieren. Ein Großteil der Handlung sei dabei autobiographisch inspiriert gewesen: “Im Sommer 2000 bat mich unser Hausverwalter tatsächlich, während des August-Feiertags seine Mutter zu versorgen – er wusste, dass ich mit meinen Zahlungen im Rückstand lag. Aus verletztem Stolz lehnte ich sein Ansinnen ab. Doch seither hat mich die Frage nichtmehr losgelassen, was passiert wäre, wenn ich darauf eingegangen wäre. Dieser Film ist das Ergebnis.”
Einen Humor, der an Roberto Benigni erinnert, beweist Gianni Di Gregorio auch mit seiner Erklärung, weshalb er selbst Regie führte und auch die Hauptrolle übernahm: “Dass der Regisseur des Films auch die Hauptrolle übernehmen würde, ergab sich in der Vorbereitungsphase. Als ich meiner Crew erklärte, dass wir einen Mann mittleren Alters finden mussten, der nicht nur jahrelang mit seiner Mutter gelebt hatte, sondern gewissermaßen auch Alkoholiker ist, richteten sich alle Augen auf mich. Woher ich den Mut nahm, den Part zu spielen? Weil ich vor vielen Jahren nicht nur Regie studiert, sondern bei Alessandro Fersen auch Schauspielunterricht genommen habe.”
Hier der Tailer zum Film
Das Festmahl im August startet am 30. April 2009 in ausgewählten Kinos.
