Francis Ford Coppolas Meisterwerk Der Pate

04.01.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Der Pate
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Nach nur drei Spielfilmen und im Alter von 31 Jahren wurde Francis Ford Coppola die Verfilmung von Mario Puzos Mafiageschichte Der Pate angeboten. Damit schuf er einen der besten US-amerikanischen Filme aller Zeiten.

Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist einer mächtigsten Mafiabosse von New York City. Er ist eines der Oberhäupter der Fünf Familien und allseits respektiert. Als er sich weigert aus moralischen Gründen in den Heroinhandel einzusteigen und seine Kontakte zu Politik und Wirtschaft einzubringen, wird ein Mordanschlag auf ihn verübt. Er überlebt schwer verletzt, seine Macht aber ist gebrochen. Sein ältester Sohn Sonny (James Caan) bereitet einen blutigen Rachefeldzug vor. Michael Corleone (Al Pacino), ein Weltkriegsveteran und jüngster Sohn Vito Corleones, der sich bisher aus den Geschäften seiner Familie heraushehalten hat, will die Drahtzieher selbst töten. Als er daraufhin ins italienische Exil geht, spitzt sich die Lage zwischen den konkurrierenden Familien zu.

Mehr: Der alternative Cast von Coppolas Der Pate

In seinem Mafiaepos Der Pate verbindet Francis Ford Coppola prototypische Erzählemente mit einer elegischen Bildsprache. Mit den uralten Familientraditionen der Mafia bringt er eine Geschichte über Macht, Treue, Verrat, Familienbande, Freundschaft und eine alles durchdringende Gewalt zusammen. Neu war, dass er die Mafia nicht aus der Perspetkive eines Dritten darstellt, sondern aus ihrem Umfeld heraus. Vor diesem Hintergrund erscheint die bürgerliche US-Gesellschaft als korruptes System, das Hand in Hand mit dem organisierten Verbrechen geht. In weichen Bildern und ruhigen Schnitten erzählt Coppola in fast 3 Stunden ungeheuer spannend vom Aufstieg Michaels zu einem grausamen, von Rache getriebenen Mafiaboss. Der Film von 1972 wurde 9 Mal für den Oscar nominiert. Und erhielt die Trophäe für die beste Regie, den besten Film und das beste Drehbuch. Marlon Brando gewann den Oscar als bester Hauptdarsteller, verweigerte die Annahme aber aus einer innenpolitischen Protesterhaltung. Auch Pacino boykottierte die Verleihung, da er lediglich als Bester Nebendarsteller nominiert war, trotz längerer Leinwandpräsenz als Brando.

Bereits die Produktionsgeschichte von Der Pate ist eine eigene Verfilmung wert. Coppola war nicht die erste Wahl für die Regie, da Paramount einen großen Hit unter einem renommierten Regisseur landen wollte. Sergio Leone und Peter Bogdanovich waren u.a. im Gespräch. Zudem stießen Coppolas Besetzungswünsche auf wenig Gegenliebe. Marlon Brando galt als unzuverlässig und Al Pacino als zu unbekannt. Frank Sinatra wollte die Rolle des Vito Corleone übernehmen, wurde aber abgelehnt. Schließlich sah er sich in der Figur des zwielichtigen Entertainers Johnny Fontane verunglimpft und sammelte Spenden, um den Film zu verhindern. Coppola leierte Paramount das 3fache der veranschlagten Produktionskosten aus den Kassen, um seine Vision von dem Stoff umzusetzen.

Heute im TV: Der Pate
Wo:: ZDFneo
Wann:: 22.35 Uhr

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