Am heutigen Montag gibt es im Fernsehen einen Doppelschlag für Thriller- und Action-Fans, der mit Verfolgungsjagden, Prügeleien und internationalen Verschwörungen unterhält. Als Erstes zeigt sich ein altbekannter Romanheld in neuem Gewand und gleich darauf wartet ein Cyber-Thriller auf Entdeckung, der zum Kinostart vor rund zehn Jahren ein viel größeres Publikum verdient gehabt hätte.
Der Action- und Thriller-Marathon wurde am Montag, dem 6. Oktober ab 20:15 bei Kabel Eins ausgestrahlt. Los ging es mit Jack Ryan: Shadow Recruit, gefolgt vom besten Film des Abends: Michael Manns Hacker-Thriller Blackhat. Die Streaming-Optionen findet ihr weiter unten im Artikel.
Der Action-Marathon beginnt mit Chris Pines erstem und einzigem Jack Ryan-Film
Chris Pine dürfte bis heute vor allem als Captain Kirk aus J.J. Abrams Star Trek-Reboot bekannt sein (und für die legendäre Pressetour von Don't Worry Darling). Zwischendurch versuchte er sich als Actionheld im Reboot Jack Ryan: Shadow Recruit. Der 2014 erschienene Thriller war der bereits fünfte Kino-Auftritt von Tom Clancys Romanheld und sollte die Reihe nach Ben Afflecks Der Anschlag neu starten.
Der Trailer für Jack Ryan Shadow Recruit:
Diesmal ist Jack Ryan (Pine) ein Veteran des Afghanistankrieges, der undercover an der Wall Street arbeitet, in Wirklichkeit aber für die CIA tätig ist. Ryan kommt einem Plan zur Destabilisierung des US-Finanzsystems auf die Spur. Verantwortlich ist der russische Oligarch Viktor Cherevin (Kenneth Branagh), der einen Anschlag in den Staaten plant.
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An den Kinokassen ging der Reboot unter und Jack Ryan musste bis zur Amazon-Serie Tom Clancy’s Jack Ryan aus dem Jahr 2018 auf einen erfolgreichen Neustart warten. Dabei macht Pine eine passable Figur als CIA-Analyst und Branagh, der auch Regie führte, durchläuft hier den Probelauf für seinen Schurken aus Christopher Nolans Tenet.
Der bis dato letzte Kino-Einsatz von Jack Ryan (Moviepilot-Bewertung: 5,7) bietet routinierte Abendunterhaltung mit einem ansehnlichen Cast, immerhin sind neben Branagh und Pine auch Keira Knightley und Kevin Costner an Bord.
Jack Ryan: Shadow Recruit streamt zur Zeit gratis bei Joyn sowie in den Abonnements von Paramount+, Amazon Prime Video sowie Sky/WOW.
Der beste Film des Abends war Blackhat mit Chris Hemsworth
Der Action- bzw. Chris-Abend erreichte nach Jack Ryan seinen Höhepunkt, nämlich dank Blackhat mit Marvel-Star Chris Hemsworth. In dem düsteren Thriller aus dem Jahr 2015 ereignen sich eine Reihe von Cyber-Angriffen, unter anderem auf ein Atomkraftwerk in Hongkong, mit verheerenden Folgen. Die chinesischen und amerikanischen Sicherheitsbehörden kooperieren auf der Suche nach den Verantwortlichen und setzen auf die Expertise des wegen Kreditkartenbetrugs inhaftierten Hackers Nick Hathaway (Hemsworth).
Gemeinsam mit Computer-Expertin Chen Lien (Tang Wei aus Gefahr und Begierde), US-Vertreter:innen (unter anderem Viola Davis und Holt McCallany) und anderen macht sich Nick auf die weltweite Jagd nach den Hinterleuten.
Blackhat wurde von Michael Mann inszeniert, der schon Meisterwerke wie Heat und Miami Vice verantwortet hat. Der Hacker-Thriller steht den beiden Vorgängern in Sachen Düsternis in Nichts nach und lebt ebenso von der unmittelbaren Großstadtatmosphäre, die Mann herbeizaubert, wenn Chris Hemsworth durch Hongkong oder andere Metropolen streunt. Dabei ist der Film von einem Gefühl der Einsamkeit und Entfremdung im digitalen Zeitalter durchzogen, was erst einmal abstrakt klingt, aber bei einem Film des Regisseurs von Collateral wenig verwundern dürfte.
Statt Auftragskiller und Taxifahrer bevölkern nun digital natives seinen Film, die in ein paar einprägsamen Gewalt- und Liebesszenen aus ihrer Isolation herausgezogen werden.
- Kabel Eins zeigte die europäische Kinofassung von Blackhat, der später nochmal als Director's Cut veröffentlicht wurde. Der Film streamt zur Zeit gratis bei Joyn und ist bei den gängigen Anbietern in der Kauf- und Leihversion erhältlich.
An Action mangelt es Blackhat nicht, im Gegenteil. Wenn Fäuste in die Magengegend des Gegners prallen oder sich klassische Schießereien geliefert werden, dann wirkt das zwischen den digitalen Verbrechen fast schon befreiend. Aber nur fast, denn in Blackhat wird ohne Rücksicht auf die Publikumssympathien gestorben und das macht den Film nur noch besser.