Der junge Simon (Devon Bostick) wächst bei seinem Onkel (Scott Speedman) auf. Der Schüler verbreitet an seiner Schule in Toronto und in Internet-Chatrooms eine unfassbare Geschichte: Er sei der Sohn eines Terroristen, der vor Jahren ein Flugzeug sprengen wollte. Die Bombe dafür hatte Simons Vater im Gepäck seiner nichtsahnenden Frau versteckt, die damals schwanger war – mit Simon. Ausgelöst durch seine Lehrerin Sabine (Arsinée Khanjian, die langjährige Lebensgefährtin des Regisseur), gewinnt diese Enthüllung schon bald an unkontrollierbarer Eigendynamik. Dies führt dazu, dass sich Simon selbst in das Zentrum eines Lügenkonstrukts stellt und der Zuschauer bald schon nicht mehr weiß, was Wahrheit und was Lüge ist.
“Der in Ägypten geborene und in Kanada aufgewachsene Filmemacher Atom Egoyan, der sich zuletzt 2002 in Ararat mit dem Völkermord an den Armeniern durch die Türken 1915 politisch zu Wort meldete, kehrt mit Simons Geheimnis zu seinen Wurzeln wie dem Frühwerk Danielle Steel – Familienbilder aus dem Jahr 1987 zurück. Mit einer fragmentierten Erzählstruktur, in der Gegenwart und Vergangenheiten, unterschiedliche Perspektiven, echte und falsche Erinnerungen ineinander verwoben sind, gelingt es ihm, relevante gesellschaftliche Debatten mit einer Reflexion über die Relativität der Wahrheit zu verbinden. Und kommt am Ende zu überraschenden Schlüssen”, urteilt die Welt. Tatsächlich hat sich Egoyan unter den Arthaus-Fans mit seinen eigenwilligen verschachtelten Dramen einen Namen gemacht. In Adoration, wie der Film hübscher im Original heißt, perfektioniert der Filmemacher seine Begabungen noch. Dies führte leider auch dazu, dass ihm manche Kritiker nun vorwerfen, der Film sei zu “überfrachtet”.
Hier der Trailer zum Film, der am 21. Mai 2009 anläuft.