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Onkel T. und die Liebe zur Musik

01.06.2015 - 13:15 Uhr
QT in Pulp Fiction
Universum Film
QT in Pulp Fiction
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Es hat seine Weile gedauert diesen Artikel zu schreiben. Und zwar weil ich mich einfach nicht entscheiden konnte worüber ich schreiben sollte. Zuerst kam mir zum Thema "I just can't get enough" die Idee etwas über Drogen-Dramen zu schreiben. Ich stand schon in den Startlöchern "Blow", "Requiem for a Dream" und "The Wolf of Wall Street" miteinander zu vergleichen, doch als ich einen Rohartikel angelegt und sogar schon die ersten Zeilen geschrieben hatte kam mir in den Sinn: Nö. Und somit berichte ich jetzt über meine neuste ganz persönliche Sucht: Die Filme von Quentin Tarantino. Und ihre Soundtracks.

Quentin Tarantino. Ein Mastermind. Der Regie-Gott schlechthin (zumindest für mich). Und wenn es eine Sache gibt für die seine Filme bekannt sind dann ist das brachiale ausufernde Gewalt. Achja und endgeile Mucke. Und von der kann ich wirklich nicht kriegen.

Ursprünglich wollte ich hier meine drei liebsten Tarantino-Soundtracks besprechen. Da mir aber die Zeit ausgegangen ist müsst ihr jetzt leider auf Kill Bill verzichten und ich präsentiere meine zwei liebsten Tarantino-Soundtracks: Reservoir Dogs und Pulp Fiction.


Reservoir Dogs

,,K-B-I-L-L-Y. Home of Rock."

Schon in seinem allerersten Spielfilm zeigte Quentin Tarantino, was seine Filme noch viele Jahre später ausmachen würde: Spritzendes Blut, Coole Dialoge und ein endgenialer Soundtrack. Schon als ich die Blu Ray von Reservoir Dogs bei mir einlegte und das Menü erschien verliebte ich mich sofort in "Little Green Bag". Wenn ich heute die ersten Töne höre muss ich sofort mitwippen. Dieser Song ist einfach die geballte Ladung 70's. Wie im Prinzip sämtliche Lieder des Soundtracks. Tarantino erzählte zu Reservoir Dogs, er wollte für den Film ein 50's-Feeling mit 70's-Musik erzeugen. Wie genau das gemeint ist, weiß wohl nur er selbst, ich kann aber sagen, dass es ihm zumindest gelungen ist damit eine grandiose Athmospäre zu erzeugen. Nie vergessen wird man wohl "Stuck in the Middle with you", der tolle Sound zusammen mit Michael Madsens großartigem Spiel hat uns eine der spaßigsten und doch bedrückendsten Szenen aller Zeiten beschert.

Und dann wäre da ja auch noch "Coconut". Eine zuerst eher seltsam anmutende Calypso-Nummer mit einem der Text der scheinbar unter Alkoholeinfluss entstanden ist (Harry Nilsson, was ging in deinem Kopf ab?). Wie wohl die meisten hielt auch ich diesen Song anfangs für ziemlich fehl am Platz, besonders in den Credits nach dem überaus dramatischen Finale. Mit der Zeit gefiel er mir aber immer besser und inzwischen hat er sich sogar einen festen Platz in meiner Playlist gesichert.. Ob er nun in den Film passt oder nicht, muss jeder selbst entscheiden aber definitiv passt er zu Tarantino: Abgedreht und Humorvoll.

Achja und man mag es nicht glauben aber "Hooked on a Feeling" gab es auch schon vor Guardians of the Galaxy ;)


Pulp Fiction

Während in seinem Erstlingswerk Reservoir Dogs der Soundtrack größtenteils tatsächlich im Film gespielt wurde also z.B. im Radio (K-Billys Super Sounds of the 70's fuck Yeah!) nutzte Tarantino in Pulp Fiction erstmals auch einen richtigen Score. Wenn John Travolta beim Autofahren seinen Herointrip hat, ist nicht er es, der die Musik hört, sondern wir als Zuschauer. Mit dieser Nutzung von Musik gelang es Tarantino eine noch viel dichtere Athmospäre zu schaffen als in seinem Erstlingswerk Reservoir Dogs. Man fühlt sich quasi direkt in die Zeit der 50's und 60's zurückversetzt.

Der Soundtrack von Pulp Fiction atmet dieses Retro Feeling. Wir haben Chuck Berrys "You Never Can Tell" (mit dem wohl berühmtesten Tanz der Filmgeschichte), Kool & The Gangs "Jungle Boogie", "Son of a Preacher Man" und einiges an Surf Music (die für Tarantino eigentlich gar nichts mit Surfen zu tun hat, sondern eher nach Rock'n'Roll klingt). Einer meiner Favoriten ist aber "Girl, You'll Be a Woman Soon" in der Version von Urge Overkill. Ursprünglich sollte es die Originalversion von Neil Diamond in den Film schaffen, bis Tarantino dann auf das Remake stieß und er und Uma Thurman sich sofort in die Nummer verliebten (er findet sie sogar besser als das Original). Und so wurde uns der zweitberühmteste Tanz der Filmgeschichte beschert.

Zum Abschluss muss ich natürlich noch auf den Song eingehen den man wohl immer mit Pulp Fiction in Verbindung bringen wird: Misirlou. Aber da lass ich den Meister wohl lieber selbst erzählen:

,,Having Misirlou as your Opening-Credits is just so intense. You know, it just says: You're watching an epic, you're watching this big old movie, just sit back as... you know. I mean, it's so loud and blaring at you, you know. It's like as it throws down a gauntlet that the movie now has to live up to."

Nothing left to say, Uncle T.


Ist jetzt leider wegen dem Zeitdruck etwas kürzer geworden als gedacht, hoffe ihr hattet trotzdem Spaß beim lesen ;)

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Hier sind die anderen bmiyc-Artikel diesen Monat:

chita91: https://www.moviepilot.de/news/the-great-gatsby-und-der-traum-vom-gluck--2-150597

Grimalkin: https://www.moviepilot.de/news/enter-the-mind-150587

Laudania: https://www.moviepilot.de/news/addicted-to-movies-oder-die-sucht-nach-filmen-148529

Stefan Ishii: https://www.moviepilot.de/news/filme-sind-meine-droge-149642

Absurda: https://www.moviepilot.de/news/michael-bay-der-zuschauer-und-der-american-dream-eine-hassliebe-150585

Martin Canine: https://www.moviepilot.de/news/am-gemacht-der-macht-150405

JohnyvsSherlock: https://www.moviepilot.de/news/suchtverhalten-in-film-und-serie-1-150569

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